Die folgende Erklärung wurde im August veröffentlicht, nachdem führende Vertreter von Landwirten und Viehzüchtern aus vier Ländern bezüglich der Krise zusammengekommen waren, um die internationale Unterstützung zu mobilisieren.
Die deutschen Landwirte demonstrieren, um die Politik zu stoppen, die derzeit die Landwirtschaft ruiniert und die Lebensmittelproduktion einschränkt. Wir sichern ihnen unsere volle Unterstützung zu.
Wir unterstützen auch die Protestaktionen der niederländischen Landwirte und aller anderen, die auf die Straße gehen – in Italien, Spanien, Polen, Chile, Kanada – und auch die amerikanischen Rinderzüchter, die vor Gericht und in den Parlamenten kämpfen. Die Landwirte in Indien haben es vorgemacht. Die Bedingungen unterscheiden sich von Ort zu Ort, aber es ist überall derselbe Kampf.
In der Welt herrscht eine Nahrungsmittelnotlage von biblischem Ausmaß. Über 800 Millionen Menschen hungern, und Millionen von ihnen stehen kurz vor dem Hungertod.
Wir müssen die Produktion von Lebensmitteln ausweiten. Wir haben das nötige Know-how dazu. Wir müssen die Zahl der bäuerlichen Familienbetriebe ausweiten, statt sie zu schließen. Aber Landwirte und Viehzüchter werden verunglimpft. Hierum geht es vor allem:
Landwirtschaftliche Betriebsmittel und Anbauverfahren werden drastisch eingeschränkt, unter dem Vorwand, die globale Erwärmung zu verhindern. Der „Green Deal“ (Farm-to-Fork) der Europäischen Union vom Mai 2020 sieht vor, den Einsatz von Düngemitteln um 20% zu reduzieren, die landwirtschaftlich genutzten Flächen um 10% zu verringern, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Medikamenten in der Viehzucht um 50% zu kürzen, usw. Dies wird die Landwirte in den Ruin treiben und für Millionen von Menschen Nahrungsmittelknappheit erzeugen. Diese Vorschriften sollen 2030 in Kraft treten, wobei jedoch schon frühere Fristen gesetzt wurden. Die Regierungen der Niederlande, Deutschlands und einiger anderer der 27 EU-Länder haben noch schärfere Vorschriften erlassen. Die niederländischen Landwirte sollen 30% ihres Viehbestands abschaffen, um Stickstoff- und Kohlenstoffauswaschungen sowie Emissionen zu vermeiden. Die Regierung in Ottawa hat die kanadischen Landwirte angewiesen, weniger zu düngen. In den USA sollen bis 2030 30% der Land- und Wasserflächen aus der landwirtschaftlichen Nutzung herausgenommen werden.
Globale Kartelle beherrschen weiterhin die Märkte und die Preisgestaltung in den einzelnen Ländern und diktieren die internationalen Handelsstrukturen – zum Nachteil aller betroffenen Landwirte und Bevölkerungen. Einige Länder werden zu „Export-Quellregionen“ gemacht. Andere werden in die Importabhängigkeit gezwungen. Die Kontrolle des Kartells erstreckt sich über die transnationalen Lieferanten von Agrarrohstoffen bis hin zu den Verarbeitern, Spediteuren und Lebensmittelhändlern. Diese globalistischen Interessen – die „Waren-Fraktion“ der Wall Street und der Londoner City – sind vollständig verzahnt mit den „grünen Finanzen“ der Megabanken sowie mit dem Netzwerk des World Wildlife Fund und verwandten Kreisen, die die Sorge um die „Natur“ mißbrauchen, um die Produktion stillzulegen und Entvölkerung zu bewirken.
Hyperinflation und mangelnde landwirtschaftliche Produktionsmittel führen uns in den Zusammenbruch. Die außer Kontrolle geratenen Preise für Kraftstoffe, Düngemittel, Strom, Chemikalien und andere landwirtschaftliche Betriebsmittel sowie die zunehmende Verknappung des Angebots garantieren eine Hungersnot. Doch von den Regierungs- und Finanzzentren der transatlantischen Staaten und der G7 sind keine Hilfsmaßnahmen noch eine multinationale Zusammenarbeit für Lösungen zu erwarten. Statt dessen werden Wirtschaftssanktionen verhängt, die Rettung der Megabanken fortgesetzt, die Zinsen erhöht und das Verbot verhängt, mit anderen Nationen und Gruppierungen zusammenzuarbeiten, die sich um eine Ausweitung der Nahrungsmittelproduktion bemühen, z.B. die BRICS-Staaten (Brasilien, Rußland, Indien, China, Südafrika).
Erschwerend kommt hinzu, daß die Urheber dieser Angriffe auf die Agrarproduktion auch den Ausbau der Basisinfrastruktur für die Wasser- und Energieversorgung hintertreiben, die wir brauchen, um uns vor vorhersehbaren Wetterextremen – Dürre, Überschwemmungen, Hitze – schützen zu können.
Aus all diesen Gründen sinkt die weltweite Nahrungsmittelproduktion derzeit gefährlich. Die weltweite „Getreidegesamtmenge“ – die Lebensgrundlage aus Weizen, Reis, Mais und anderen Pflanzenprodukten – geht um Millionen von Tonnen zurück. Statt einer Welternte von über 4 Milliarden Tonnen Getreide produzieren wir jetzt weniger als 3 Milliarden Tonnen pro Jahr, und die Tendenz ist fallend. Wir müssen die Nahrungsmittelproduktion verdoppeln. Wir müssen produzieren und Lebensmittel an alle Bedürftigen verteilen – überall.
Lebensmittel sind keine „Sache der Bauern“. Die Initiative der deutschen Landwirte ist der Ausgangspunkt für Maßnahmen, die wir weltweit brauchen, um die Souveränität in unseren Ländern wiederherzustellen und eine Politik im gemeinsamen Interesse aller Völker zu betreiben, angefangen bei der Ernährung. Unsere Nationen müssen zusammenarbeiten, um eine neue Entwicklungsarchitektur und eine neue Weltwirtschaftsordnung zum gegenseitigen Nutzen zu schaffen!
Wenn sich die Landwirte der Welt zusammentun, ist das die starke moralische Kraft, um die Welt wieder auf den richtigen Weg zu bringen. Die Hungrigen sollen satt werden. Wir stehen auf der Seite der Bauern!
Fügen Sie Ihre Unterschrift hinzu und/oder senden Sie eine Botschaft an die Landwirte, die die Demonstrationen am 31. August in Deutschland organisieren, per E-Mail: contact@schillerinstitute.org