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Internationale Friedenskoalition #124, 17. Oktober 2025, 17.00 Uhr MEZ

Die Parameter verändern, um ein neues Paradigma zu schaffen

124. Treffen der Internationalen Friedenskoalition

Die Parameter verändern, um ein neues Paradigma zu schaffen

17. Oktober 2025
17.00 Uhr

Bitte mobilisieren Sie Ihre Organisationen.
Schließen Sie sich der Internationalen Friedenskoalition an, um gemeinsam mit führenden Persönlichkeiten aus aller Welt auf echten Frieden hinzuarbeiten. Diese Woche werden Ali Rastbeen, Direktor der Académie Géopolitique de Paris, Mossi Raz, ehemaliges Mitglied der Knesset und ehemaliger Generaldirektor von Peace Now, sowie weitere Personen, die in Kürze bekannt gegeben werden, an der Diskussion teilnehmen.
Bitte senden Sie uns so schnell wie möglich Berichte und Initiativen für die Tagesordnung zu.

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Die Welt schaut gebannt auf das fragile Friedensabkommen von Sharm el-Sheikh, Ägypten, das den mehr als zwei Jahre andauernden schrecklichen Krieg in Gaza beendet hat.

Obwohl es eine Million Argumente dafür gibt, warum das Abkommen scheitern könnte – die Medien sind voll davon –, lehnte Helga Zepp-LaRouche in Gesprächen mit Kollegen am 15. Oktober solche Spekulationen ab, da sie nichts zu einem dauerhaften Frieden und zur Sache der Menschheit beitragen.

Wie sie in ihrem wöchentlichen internationalen Webcast am 15. Oktober deutlich machte: „Alles hängt jetzt davon ab, die Parameter endgültig zu ändern, und ich denke, das Wichtigste, was wir tun können, und was Sie tun können … [ist], den Oasen-Plan in großem Stil auf die Tagesordnung zu setzen. Wenn sich alle Nachbarn darauf einigen würden, dass die hundert Jahre der Gewalt und Spannungen überwunden werden müssen, indem man eine Perspektive der Entwicklung für alle schafft – denn der neue Name für Frieden ist Entwicklung –, dann denke ich, dass sich die Situation ändern kann. Tatsächlich glaube ich, dass diese Region wieder an ihre große Tradition aus der Zeit der alten Seidenstraße anknüpfen könnte, als Südwestasien ein Knotenpunkt für die Verbindung und den Handel zwischen Asien, Europa und Afrika war. Genau das wäre der Beginn des Oasen-Plans. … Der beste und vielleicht einzige Weg, diesen Konflikt zu beenden, besteht darin, die gesamte Diskussion auf eine völlig neue Ebene zu heben, auf der es einen Wirtschaftsentwicklungsplan gibt, an dem alle beteiligt sind.“

Nur ein solcher Ansatz, der sich über die Ebene erhebt, auf der der Konflikt entstanden ist, um das höhere „Eine“, also das Wohl im gemeinsamen Interesse der Weiterentwicklung der Menschheit zu finden, kann funktionieren.

Wir brauchen dasselbe Prinzip, um die geopolitische Falle zu vermeiden, mit der die westlichen kleingeistigen und bösartigen Kriegstreiber Europa darauf vorbereiten, sich kopfüber in einen Atomkonflikt mit Russland zu stürzen – und darauf hoffen, die Vereinigten Staaten mitzureißen. Der russische Außenminister Sergej Lawrow sagte in einem Interview mit Kommersant am 15. Oktober, dass es die europäischen Staats- und Regierungschefs sind, die die Kriegspolitik vorantreiben. „Sie machen keinen Hehl aus ihrem Wunsch, Donald Trump vom rechten Weg abzubringen, wie wir sagen – ihn von dem Kurs abzubringen, den er selbst aufgrund seines politischen Instinkts eingeschlagen hat…“.

Bislang hat US-Präsident Donald Trump, was ihm hoch anzurechnen ist, noch nicht blindlings mitgemacht. Es wird sich zeigen, was geschieht, wenn der amtierende ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am 17. Oktober das Weiße Haus besucht. Wird Trump die Lieferung von Tomahawk-Langstreckenraketen an die Ukraine genehmigen? Lawrow warnte davor: „Als Präsident Trump über die Möglichkeit der Lieferung dieser Raketen sprach, sagte er auch, dass er keine Eskalation des Krieges wolle. Mit anderen Worten, er hat zugegeben, dass die Lieferung der Raketen zu einer ernsthaften Eskalation führen könnte. Die Ukraine hätte dann nichts mehr damit zu tun. Dies würde die Möglichkeit einer Normalisierung der Beziehungen zwischen den USA und Russland erheblich beeinträchtigen…“

So entschlossen Trump auch sein mag, einen Krieg gegen Russland zu vermeiden, gilt dies nicht für die westliche Hemisphäre. Am 15. Oktober kam es zu einer erheblichen Eskalationen in Richtung eines Krieges gegen Venezuela, einschliesslich der Genehmigung für die CIA, verdeckte Operationen innerhalb des Landes durchzuführen, verbunden mit dem Kreisen von B52-Bombern über der Karibik direkt außerhalb des venezolanischen Luftraums. Dieses Vorgehen beschwört das Gespenst gescheiterter Regimewechseloperationen vergangener Jahrzehnte herauf, wie der pensionierte US-Oberst Douglas Macgregor feststellte: „Venezuela sieht aus wie eine weitere katastrophale Fantasie eines Regimewechsels, die von denselben Leuten in Washington ausgeheckt wurde, die uns in Afghanistan, Irak, Libyen und Syrien in den Bankrott getrieben haben.“

Die Menschheit steht an einem Scheideweg. Weder müßige Spekulationen noch zynische („realistische“) Kommentare werden dafür sorgen, dass wir den nötigen Weg beschreiten und uns damit vom Abgrund entfernen. Es mag scheinen, als bräuchte es ein Wunder, den Westen dazu zu bringen, die Geopolitik aufzugeben und sich dem neuen Paradigma anzuschließen. Als erster Schritt dafür muss der Oasenplan auf die Tagesordnung der bevorstehenden November-Konferenz in Kairo zum Wiederaufbau des Gazastreifens. Helfen Sie bei dieser Mobilisierung mit!

Hier können Sie den deutschsprachigen aktuellen Webcast mit Helga Zepp anschauen: Der Frieden hat eine Chance in Gaza – mit dem Oasenplan!

Bitte mobilisieren Sie Ihre Organisationen.

Schließen Sie sich der Internationalen Friedenskoalition an, um gemeinsam mit führenden Persönlichkeiten aus aller Welt auf echten Frieden hinzuarbeiten. Diese Woche werden Ali Rastbeen, Direktor der Académie Géopolitique de Paris, Mossi Raz, ehemaliges Mitglied der Knesset und ehemaliger Generaldirektor von Peace Now, sowie weitere Personen, die in Kürze bekannt gegeben werden, an der Diskussion teilnehmen.

Bitte senden Sie uns so schnell wie möglich Berichte und Initiativen für die Tagesordnung zu.     


Der Oasenplan als Modell für die Welt

Bericht vom 123. Treffen der Internationalen Friedenskoalition

Das 123. wöchentliche Online-Treffen der Internationalen Friedenskoalition (IPC) fand am 10. Oktober statt. Die IPC-Initiatorin Helga Zepp-LaRouche erklärte zu Beginn, die teilweise Akzeptanz des Friedensplans für den Gazastreifen könne das Ende des Krieges bedeuten, aber auch nur einen Waffenstillstand, wie Ministerpräsident Netanjahu sagte – oder sogar noch weniger, solange es keinen massiven Druck aus der ganzen Welt gibt, ihn durchzusetzen. Das Thema der heutigen Sitzung sei der „Oasenplan“, der jetzt überall auf die Tagesordnung gesetzt werden müsse.

Unterdessen habe sich die Lage um die Ukraine weiter verschlechtert, weil die europäische „Koalition der Willigen“ einen Krieg vorbereite und die Lieferung amerikanischer Tomahawk-Langstreckenraketen an die Ukraine fordere, was aus der Sicht Rußlands eine direkte Kriegsbeteiligung der USA und Europas wäre. Es gebe Berichte über Opposition in Rußland gegen Putin, die ihm vorwirft, er sei zu weich; diejenigen im Westen, die einen Regimewechsel gegen Putin anstreben, seien „dumm und töricht”, weil alles, was danach käme, weit schlimmer wäre.

Sie berichtete, daß der Atomwaffenexperte Ted Postol, der bei mehreren IPC-Treffen gesprochen hat, in Berlin eine zweistündige Rede gehalten hat, in der er darlegte, warum ein Atomkrieg nicht zu gewinnen ist. Die IPC werde dazu beitragen, diese Rede weithin zu verbreiten. Zepp-LaRouche verurteilte auch die Gefahr durch den von Großbritannien und den USA inszenierten Putsch in Peru, der Chinas Einfluß in Südamerika aufhalten soll.

Der nächste Redner war Graham Fuller, ehemaliger CIA-Planungsexperte und Arabist. Er lobte Zepp-LaRouches Vortrag und betonte, wir erlebten jetzt das Ende einer 500jährigen Ära des Kolonialismus, einschließlich des „Siedlerkolonialismus“ in Palästina. Seit dem Zweiten Weltkrieg hätten die Europäer die US-geführte atlantische Politik mitgemacht, obwohl die Sowjetunion fast im Alleingang die Nazis aus Europa vertrieben habe. Churchill habe die USA sofort aufgefordert, Atombomben auf Rußland abzuwerfen, aber Präsident Truman habe sich geweigert. (Später kam das Thema nochmals auf, als ein Teilnehmer protestierte und darauf verwies, daß Truman die Atombomben auf Japan abwarf; Graham antwortete, das sei richtig, er habe aber die Rolle Großbritanniens bei dem Bestreben zur Zerstörung Rußlands aufzeigen wollen.)

Graham fuhr fort, auch Israel sei eine britische Schöpfung, mitten in Palästina sei ein neuer Staat mit „weißen europäischen Juden“ gegründet worden, um Israel zur Aufrechterhaltung der europäischen Kolonialpolitik zu benutzen. Der für Gaza verabschiedete Plan sei kein Friedensplan, bestenfalls ein Waffenstillstand; dennoch sei es gut, wenn er zumindest das Töten beendet und den Bewohnern Gazas etwas Essen und Medizin bringt. Netanjahu weigere sich, den führenden Oppositionellen Marwan Barghouti freizulassen, wahrscheinlich weil der mit ziemlicher Sicherheit der neue Präsident Palästinas würde.

Fuller sagte, der Oasenplan sei nicht nur für Gaza gedacht – auch Zentralasien, der Iran und die Golfstaaten bräuchten Wasser – und das gleiche sei Chinas Vision mit der Gürtel- und Straßen-Initiative (BRI), einem Entwicklungsprogramm für die gesamte Region. Das Hindernis dafür seien die „bösartigen, teuflischen“ Briten, die den Frieden überall blockierten, wo sie es können. Europa sei führungslos und scheine entschlossen zu sein, bis zuletzt der „sterbenden atlantischen Vision“ zu folgen. Man brauche Wahlen und neue Regierungen, die an Diplomatie und Win-Win-Politik glauben. Die BRI und der Oasenplan lieferten die erforderliche Vision dazu.

Als nächster sprach Dr. Vincenzo Romanello, Nuklearwissenschaftler aus Italien, der sich in seinem Vortrag auf einen eigenen Artikel über „Die Rolle fortschrittlicher Kerntechnik im Oasenplan“ (englisch) stützte. Er schlägt den Bau von 25 Kernkraftwerken vor, um den erforderlichen Plan zu verwirklichen, davon 19 für die Entsalzung und sechs für das Pumpen des Wassers durch die entsprechenden Tunnel und Kanäle. Mit 5000 km Rohrleitungen und 100.000 Arbeitskräften schätzt er die Gesamtkosten auf 200-300 Milliarden Dollar. Er betonte, das sei nur ein Bruchteil dessen, was heute für Militäroperationen vergeudet wird. Der Oasenplan sei „eine Einladung an die Welt und ein Modell für die Welt”.

Zepp-LaRouche ergänzte, dieses Projekt würde sich selbst amortisieren, weil die damit geschaffene Produktivität die Gestehungskosten mehr als decken würde; dies sehe man am Renaissance-Staudamm in Äthiopien, der 5 Milliarden Dollar kostete, aber jedes Jahr eine Milliarde Dollar Gewinn einbringt. „Die Menschen brauchen Hoffnung”, sagte sie. Jemand habe Prof. Postol gefragt, warum heute keine große Friedensbewegung auf den Straßen ist wie in den 1980er Jahren, und er antwortete, die falschen Behauptungen über den Klimawandel, wonach die Welt ohnehin dem Untergang geweiht wäre, habe in der Bevölkerung Pessimismus verbreitet, sodaß sie nicht einmal mehr gegen die Gefahr der eigenen Vernichtung durch einen Atomkrieg protestiert.

Graham stimmte zu und sagte, im Nahen Osten herrsche eine Hoffnungslosigkeit, die man mit dem Oasenplan überwinden müsse. Romanello sagte, genau das sei der Zweck des Plans, denn wenn die Menschen Entwicklung erleben, würden sie nicht auswandern oder zu Terroristen werden, sondern sich am Aufbau ihres Landes beteiligen.

Der Moderator Dennis Small fügte hinzu, die Politik der USA und Europas, Chinas wirtschaftliche Entwicklungsstrategie in den Entwicklungsländern zu sabotieren, strafe ihre Behauptungen Lügen, daß sie den Zustrom von Migranten stoppen wollen. Graham stimmte zu und ergänzte, der Zustrom von Migranten verursache überall Chaos, aber „keine Mauer und keine Politik“ könne ihn stoppen, solange man nicht die Ursache, nämlich den Mangel an Entwicklung, beseitigt.

Fabiola Ramirez vom Schiller-Institut in Mexiko berichtete von einem Marsch und einer Kundgebung mit 3000 Teilnehmern in Mexiko-Stadt, bei der u.a. riesige Transparente für den Oasenplan zu sehen waren. Sie marschierten zur US-Botschaft und sangen ein Lied über die Kinder von Gaza und „Dona Nobis Pacem” (Gib uns Frieden).

Auf eine Frage zur Entwicklung Afrikas mit Kernenergie antwortete Zepp-LaRouche, Rußland, China und Indien unterstützten Afrika dabei, aber afrikanische Kontakte hätten ihr mitgeteilt, daß entsprechende Anfragen an die USA und Europa unbeantwortet geblieben seien.

Fragen zu Atommüll und zur Solarenergie als Alternative wurden mit dem Hinweis beantwortet, es gebe bereits sichere Lagerstätten für Atommüll und der größte Teil des Kernbrennstoffs werde wieder aufbereitet. Später hätten wir dann die Fusionsenergie, die keinen Abfall produziere und reichlich Brennstoff liefere. Solarenergie könne nützlich sein, aber sie könne die hohe Energieflußdichte der Kernenergie nicht ersetzen.

Brian Earley vom amerikanischen Schiller-Institut beschrieb seine Intervention bei einer Anhörung im Geheimdienstausschuß des US-Senats, die in einem Video zu sehen ist. Er stand in seiner Militäruniform auf, protestierte gegen die Verantwortung der USA für den Völkermord in Gaza und forderte die Regierung auf, mit ihren Lügen aufzuhören.

Fuller wurde nach der Rolle des Iran gefragt. Er antwortete, der Iran sei mit über 5000 Jahren die älteste Zivilisation im Nahen Osten. Die Frage sei nun: „Ist Krieg unvermeidlich? Oder haben wir eine Wahl?“ Die Alternative sei, ein neues Paradigma zu schaffen. Die Iraner seien vorsichtig: Sie sähen an anderen Ländern, daß man sie nicht angreifen würde, wenn sie Atomwaffen hätten, seien aber dennoch vorsichtig geblieben und hätten keine Atomwaffen gebaut.

Auf die Frage nach den Chancen für einen palästinensischen Staat antwortete Graham, wegen der Besetzung großer Teile des palästinensischen Landes durch Siedler meinten viele Menschen, dafür sei es zu spät, aber nichts sei unmöglich. Alles könne sich ändern, wenn Israel erkennt, daß es sich selbst zerstört; wenn die Europäer aufhörten, so feige zu sein; und wenn die arabischen Staaten aufhörten, so schändlich still zu sein.

Dennis Small schloß die Sitzung mit Worten über die Natur des Menschen als der einzigen Gattung, die sich nicht biologisch weiterentwickelt, sondern durch ihre schöpferische Kraft, die Gesetze des Universums zu entdecken und sie auf die Entwicklung ihrer Gattung anzuwenden. Das sei unsere Aufgabe.


Ein Test für die moralische Überlebensfähigkeit der Welt

Bericht vom 121. Treffen der Internationalen Friedenskoalition

Das 121. Online-Forum der Internationalen Friedenskoalition (IPC) fand am Freitag, dem 26. September, statt. Helga Zepp-LaRouche, Gründerin des Schiller-Instituts und Initiatorin der IPC, sagte zu Beginn, die moralische Überlebensfähigkeit der Welt werde jetzt auf die Probe gestellt. Zur gleichen Zeit rede der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu vor der UN-Vollversammlung, aber sein Auftritt habe sich verzögert, weil sehr viele Delegierten aus Protest den Saal verließen und es Unruhe gab, als er sprechen wollte. Israel bringe jetzt in New York Plakate mit der Aufschrift „Denkt an den 7. Oktober“ an, was nahelegen soll, Netanjahu wäre als Rache zu jeglicher Greueltat berechtigt. Die Bedingungen in Gaza seien unbeschreiblich, die Menschen in Gaza-Stadt würden zur Evakuierung gezwungen, obwohl die meisten keine Transportmittel, Lebensmittel, Wasser oder Medikamente haben. Tausende würden fliehen, wüßten aber nicht, wohin, weil alle Gebäude, auch Schulen, Krankenhäuser, Moscheen usw., bombardiert werden. Später wandte sich Zepp-LaRouche strikt gegen den Vorschlag, daß der britische Ex-Premier Tony Blair „Übergangsgouverneur“ von Gaza wird.

Sie fuhr fort, Netanjahu wolle wieder ein Treffen mit Präsident Trump, um die Zustimmung für einen weiteren Militärschlag gegen den Iran zu erhalten, aber die Stimmung in Amerika wende sich immer mehr gegen Netanjahus endloses Kriegstreiben. Auch nehme der Widerstand dagegen international zu, so erhalte der Iran mehr militärische Hilfe von Rußland und China, und die arabischen Nationen seien insbesondere nach dem israelischen Angriff auf Katar entschlossener geworden.

Trumps jüngste Äußerungen zur Unterstützung der Ukraine würden von vielen Medien als „Kehrtwende“ hervorgehoben, aber Zepp-LaRouche glaubt eher, daß Trump das Problem nur auf die Europäer abwälzen will. Es sei jedoch sehr fraglich, ob Europa trotz seiner massiven Aufrüstung „diese Lücke füllen kann“. Die Ukraine verliere den Krieg, mit wahrscheinlich schon 1,7 Millionen Opfern, aber einige hielten sie für „systemrelevant“ wie eine Bank, die man nicht untergehen lassen kann.

Ganz Europa und besonders auch Deutschland sei derzeit einer psychologischen Kriegsführung ausgesetzt, um die Bevölkerung in eine antirussische Hysterie zu versetzen. So werde jetzt viel Theater um angebliche Verletzungen des NATO-Luftraums gemacht, worauf Rußland antworte, daß sein eigener Luftraum ständig verletzt werde. EU-Präsidentin Ursula von der Leyen habe sogar gesagt, daß ein Abschuß russischer Flugzeuge in Erwägung gezogen wird. Gerade fänden in Hamburg große Militärübungen statt, während Verteidigungsminister Boris Pistorius erklärte, der Sozialstaat müsse abgebaut werden, um 83 Milliarden Euro für Panzer, Artillerie und Kampfjets auszugeben. Zepp-LaRouche warnte jedoch, ein Krieg gegen Rußland würde schnell zu einem Atomkrieg, und all diese Waffen würden schnell vernichtet. Sie rief alle auf, für die Friedensdemonstrationen am 3. Oktober in Berlin und Stuttgart zu werben und daran teilzunehmen, um den wahnsinnigen Marsch in den Krieg zu stoppen, ähnlich wie bei den erfolgreichen Massendemonstrationen in den 1980er Jahren. Deutschlands Existenz hänge davon ab. Die tiefere Ursache der Hysterie der westlichen Geopolitiker sei deren Angst vor dem Aufstieg des Globalen Südens.

Berichte aus Mexiko und Indien

Als nächster sprach ein führendes Mitglied des Schiller-Instituts in Mexiko, Alberto Vizcarra; er berichtete über eine gerade beendete Konferenz an der Wirtschaftsfakultät der Nationalen Autonomen Universität in Mexiko-Stadt mit Bauernvertretern aus neun Bundesstaaten des Landes. Zu den Teilnehmern gehörten der 91jährige ehemalige Präsidentschaftskandidat Cuauhtémoc Cárdenas, führende Persönlichkeiten der Fakultät und sehr viele junge Leute. Die Bauernaktivisten hätten die schwere Wirtschaftskrise für die Landwirtschaft durch die Freihandelsabkommen geschildert. Ein Höhepunkt der Konferenz sei die Verlesung eines Unterstützungsschreibens von Bauernvertretern aus den USA gewesen, die unter derselben Politik leiden und die sich gegen die globalen Banken und Lebensmittelkartelle wandten, die Landwirte auf der ganzen Welt ruinieren. Vizcarra sagte, wenn Mexiko sich den BRICS und anderen wirtschaftlichen Initiativen des Globalen Südens anschlösse, wäre das kein Grund, mit den Vereinigten Staaten zu brechen.

Dr. Apurba Kumar Bardalai, pensionierter Generalmajor der indischen Armee, sprach über seine Erfahrungen als Leiter der UN-Friedensmission im Libanon, UNIFIL. Er warb für den Geist der antikolonialen, auf Entwicklung ausgerichteten Bandung-Konferenz von 1955 und kritisierte die Heuchelei der Entscheidungsträger der UNO. Die UN-Charta beruhe zwar auf dem Völkerrecht und den Prinzipien des Westfälischen Friedens von 1648, aber Winston Churchill habe das umgedreht in seiner Besessenheit, eine weltweite Opposition gegen Rußland aufzubauen. Die UNO sei zum Spielball einiger weniger Länder, der „Ständigen Fünf“, geworden. Man könne Frieden erreichen, wenn die mächtigen Länder beschließen, einen Krieg zu verhindern, so wie in der Suezkrise 1956. Andere Kriege seien für sie jedoch „akzeptabel“, das habe seine Erfahrung im Libanon gezeigt. Er lobte das Engagement des Schiller-Instituts für wirtschaftliche Entwicklung als Weg zum Frieden und warnte, wenn wir beim Frieden scheitern, würden uns die Auswirkungen „ein Leben lang verfolgen”.

Was ist mit Trump los?

Danach wurde ein Ausschnitt aus einem Videointerview mit dem pensionierten US-Oberst Douglas Macgregor gezeigt, in dem er den „Erfolg” der Trump-Regierung in Frage stellt und sagt, sie sei eine „zweite Biden-Regierung“. Die falsche Wirtschaftspolitik führe zu Krieg, zum Kollaps des US-Dollars und zum wirtschaftlichen Bankrott. Aber ein Großteil der Welt gehe erfolgreich in eine andere Richtung. Die USA sollten nach einem Weg suchen, den bevorstehenden Bankrott so zu bewältigen, daß es der Bevölkerung nicht schadet, aber leider sei Trump von Wall-Street-Milliardären umgeben und sehe keine anderen Optionen.

Anschließend sprach die US-Armeeveteranin und Leiterin des Eisenhower Media Network Josephine Gilbeau und betonte, wie wichtig es sei, daß die Bürger der Welt trotz aller möglichen Meinungsverschiedenheiten gemeinsam für den Frieden arbeiten. Sie habe sich 13 Stunden lang die Reden vor der UN-Vollversammlung angesehen und sei enttäuscht gewesen. Sie sprach auch über die Freedom Flotilla für Gaza und Israels Drohungen dagegen.

Ilko Dimov, Aktivist des Schiller-Instituts in Kanada, rief dazu auf, die klassische Kultur zu nutzen, um den Menschen eine höhere Identität zu geben und eine Gesellschaft nach den Prinzipien der Renaissance zu schaffen. Wenn Präsident Trump von John Locke und Thomas Hobbes spreche wie beim Staatsbesuch in England, dann müßten wir im Gegenteil von Schiller und von Schönheit sprechen. Nur damit könne man Widerstand gegen die moralische Krise in der Bevölkerung leisten. Das Thema kam später erneut auf, als gefragt wurde, ob Präsident Trump zu unberechenbar sei und wegen Amtsunfähigkeit abgesetzt werden sollte. Der Co-Moderator Dennis Small antwortete, Trump sei zwar in letzter Zeit extrem schwankend, aber ein größeres Problem sei die Identität und die Denkfaulheit der amerikanischen Öffentlichkeit. Die Amerikaner müßten mehr denken wie John Quincy Adams. Zepp-LaRouche sagte, die große Frage sei doch, wer dann Trump ersetzt. Das dringlichste Problem sei die Gefahr eines Dritten Weltkriegs, das habe für sie oberste Priorität.

Einen Ausweg zeigen

Ein ehemaliges Mitglied des Europaparlaments aus Lettland sprach die Gefahr eines Konflikts in Moldawien an. Es sei beunruhigend, daß der britische Ex-Premier Boris Johnson in diesem Teil Europas aktiv ist. Eine wichtige Frage kam aus Venezuela zu Trumps Drohungen gegen das Land. Ideologen wie Evan Ellis behaupteten, ein Krieg gegen Venezuela wäre „ein Kinderspiel”. Small antwortete, das sei typisch für das „Gesetz des Dschungels”, und das Ziel sei, die iberoamerikanischen Länder davon abzuhalten, mit China oder den Entwicklungsplänen der Gürtel- und Straßen-Initiative zusammenzuarbeiten. Dieselbe Fraktion wolle auch die Regierung Lula in Brasilien stürzen.

Zepp-LaRouche warnte vor der Gefahr eines neuen Faschismus, der die Öffentlichkeit mit Zensur und Kontrolle über alle Daten manipuliert. So vertrete der Tech-Milliardär Peter Thiel in einem Artikel („The Straussian Moment“) die Idee, seit dem Angriff vom 11. September 2001 gebe es für die Menschen nur Sicherheit, wenn sie ihre Freiheit aufgeben.

Sie betonte aber, es reiche nicht aus, die Probleme der Welt aufzudecken, man müsse den Menschen auch einen Ausweg zeigen. Der Globale Süden würde den Westen mit offenen Armen empfangen, wenn der sich in einem Geist der Zusammenarbeit engagieren würde. Unsere größte Aufgabe sei es, die westlichen Länder aufzuklären und zu mobilisieren, um dieses neue Paradigma zu schaffen.

Steve Carr


„Wir sitzen auf einem Vulkan“

Das 120. wöchentliche Online-Forum der Internationalen Friedenskoalition (IPC) am 19. September begann mit einem Lageüberblick der Gründerin des Schiller-Instituts und IPC-Initiatorin Helga Zepp-LaRouche. Die USA hätten im UN-Sicherheitsrat in den letzten zwei Jahren sechs Waffenstillstandsresolutionen zu Gaza mit ihrem Veto verhindert und damit diese Institution lahmgelegt. Die Frage sei nun, welches Land in der UNO den Mut hat, die UN-Resolution 377 einzubringen, wonach die Generalversammlung Maßnahmen ergreifen kann, wenn der Sicherheitsrat handlungsunfähig ist. Israel habe die zwölfmonatige Frist der UNO zur Beendigung seiner illegalen Besetzung von Westjordanland und Gazastreifen, die am 18. September 2025 ablief, ignoriert, und eine UN-Kommission habe diese Woche offiziell festgestellt, daß Israel Völkermord begeht. Israels Finanzminister Bezalel Smotrich habe derweil auf einer Konferenz schon einen internationalen „Immobilienboom“ in Gaza angekündigt.

Über Donald Trumps jüngsten zweiten Staatsbesuch in Großbritannien sagte Zepp-LaRouche: „Aus historischer Sicht war das eine Ungeheuerlichkeit. Präsident Trump hat offenbar vergessen, worum es bei der Amerikanischen Revolution eigentlich ging.“

Gleichzeitig gebe es eine „neue tektonische Verschiebung“: Pakistan und Saudi-Arabien hätten eine strategische Allianz geschlossen, wobei Pakistan Saudi-Arabien seinen atomaren Schutzschild zur Verfügung stellt. Nach Israels Angriff auf Katar vertrauten die amerikanischen Verbündeten nicht mehr auf den Schutz der USA. Der ägyptische Außenminister habe der neuen Allianz gratuliert, das beweise eine komplette Neuausrichtung.

„Wir sitzen auf einem Vulkan“, weil das westliche Finanzsystem hoffnungslos bankrott sei, betonte Zepp-LaRouche. Die Globale Governance Initiative1 des chinesischen Präsidenten Xi sei in dieser Lage ein Anker der Stabilität, das dürfe man nicht außer Acht lassen.

Purnima Anand, Präsidentin des BRICS International Forum,2 beschrieb die Geschichte der BRICS von 2009 bis heute. In den letzten 80 Jahren habe Europa immer getan, was es wollte, und Amerika sei gefolgt. Die gegenwärtige Weltlage sei wie ein „realer Horrorfilm“. Die Regierungen und Denkfabriken des Westens würden angesichts der Gräueltaten in Gaza schweigen. Das mache die BRICS um so notwendiger. Die Unabhängigkeitsbewegung Indiens sei ein Vorbild dafür, wie man Ziele friedlich ohne Waffen erreichen kann. Die sozialen Medien seien eine Hilfe, weil sie uns einen Einblick in das Geschehen in Konfliktgebieten geben, während „neokolonialistische“ Regierungen wie die in Israel und der Ukraine Journalisten aussperren.

Larry Johnson, ehemaliger CIA-Beamter und Mitglied der VIPS (Veteran Intelligence Professionals for Sanity), warnte, die Ermordung des konservativen Aktivisten Charlie Kirk in den USA sei Gegenstand einer großangelegten Desinformationskampagne einer ausländischen Geheimdienstorganisation. Ein Artikel des Enthüllungsjournalisten Max Blumenthal3 liefere Beweise dafür, daß Kirk zuletzt eine Metamorphose durchlief und kein Ultra-Zionist mehr war. So habe Kirk in seiner Sendung Turning Point eine Debatte moderiert, an der auch der antizionistische Jude Dave Smith teilnahm. Kirk sei kürzlich zum Abendessen bei dem zionistischen Milliardär und Hedgefonds-Mogul Bill Ackman gewesen und habe später gesagt, während dieses Gesprächs habe er sich physisch bedroht gefühlt. Die Behauptungen des FBI über den angeblichen Mörder „weist einige echte Lücken auf“, so Johnson. FBI-Direktor Kash Patel selbst sei leider Teil einer Kampagne zum Schutz Israels.

Johnson erklärte weiter, Israels Angriff auf Doha habe eine beispiellose Annäherung in der arabisch-islamischen Welt ausgelöst. Selbst der König von Jordanien, sonst ein Speichellecker der USA, habe sich bei dem arabisch-islamischen Sondergipfel am 15. September in Doha gegen Israel ausgesprochen. Schiitische und sunnitische Muslime, die oft im Streit liegen, hätten bei dieser Konferenz zusammengearbeitet. Der Angriff auf Doha hätte ohne das Wissen oder sogar konkrete Unterstützung der USA niemals stattfinden können. Donald Trump habe unfreiwillig die Zusammenführung der ganzen islamischen und arabischen Welt bewerkstelligt.

Da der Iran Mitglied der BRICS sei, kämen ihm nun seine BRICS-Verbündeten zu Hilfe, wenn der Westen mit dem sog. „Snapback” wieder Sanktionen verhängt, weil der Iran sich weigert, dessen Forderungen nachzukommen. Trumps Versuch, Indien zu zwingen, kein russisches Öl mehr zu kaufen, sei nach hinten losgegangen. „Indien würde unmöglich wirtschaftlichen Selbstmord begehen, nur weil die USA das wollen”, so Johnson.

Die Moderatorin Anastasia Battle berichtete, daß Trump kürzlich Präsident Xi angerufen und zugesagt habe, am bevorstehenden APEC-Gipfel teilzunehmen.

Zepp-LaRouche bemerkte, die Blockbildung habe zwei Weltkriege verursacht, statt dessen bräuchten wir eine alternative Politik der Blockfreiheit. Sie meinte scherzhaft, Trump verdiene den Friedensnobelpreis, weil seine Torheiten die Aufmerksamkeit auf die Bedeutung der Blockfreiheit gelenkt hätten. Die Welt habe sich verändert, und nun bleibe den westlichen Ländern nur noch, sich für Kooperation statt Konfrontation zu entscheiden.

Aktivitäten

Sébastien Drochon berichtete aus Frankreich über die jüngsten Literaturverteilungen bei öffentlichen Veranstaltungen. Die Stimmung in der Bevölkerung wende sich zunehmend gegen Israel. Er und seine Kollegen hätten an einer großen Gewerkschaftsdemonstration teilgenommen, deren Teilnehmerzahl auf 800.000 bis eine Million geschätzt wurde.

Der US-Kongreßkandidat José Vega beschrieb eine Kundgebung vor den Vereinten Nationen in New York, wo er sprach, um die UN-Resolution 377 zu unterstützen. Er zählte die namhaften Redner auf, die dort sprachen, darunter Oberst a.D. Aguilar, Josephine Guilbau, Garland Nixon und Pater Bury.

Gerardo Castilleja berichtete aus Mexiko, wo kürzlich der 215. Jahrestag der Unabhängigkeit gefeiert wurde. Er sprach über die Tradition von Präsident Benito Juarez, einem Verbündeten von US-Präsident Abraham Lincoln gegen das Britische Empire. Das Empire sei die heimliche Macht hinter der Konföderation in Amerika und dem französischen Kaiserreich gewesen, gegen die Mexiko damals kämpfte. Er berichtete, mexikanische Studenten seien überrascht, wenn sie erfahren, was die BRICS schon erreicht haben, und sie fragten, warum Mexiko noch kein Mitglied ist.

Jonathan Thron berichtete aus Deutschland. Er und seine Kollegen verteilten Flugblätter bei der Friedensdemonstration vom Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) mit 20.000 Teilnehmern in Berlin. Die Menschen in Deutschland seien für Frieden, wüßten aber nicht, wie man das erreichen kann, deshalb müßten wir Aufklärungsarbeit leisten. Drei junge Kontakte hätten beim Flugblattverteilen geholfen. Wir seien dort die einzigen gewesen, die zur Zusammenarbeit mit den BRICS aufrufen. Eine Friedensdemonstration dieser Größe sei eine hoffnungsvolle Abkehr vom Klima der Angst in Deutschland.

Anastasia Battle aus den USA, die kürzlich einige Zeit in Deutschland mitorganisiert hatte, war begeistert von der Größe der Demonstration. Zepp-LaRouche war skeptischer und sagte: „Ich halte diese Mobilisierung für völlig unzureichend.“ Die ernste Lage müsse eigentlich Hunderttausende oder Millionen auf die Straße treiben.

Diskussion

José Vega und Dennis Small sprachen über die antikoloniale Tradition in den USA und insbesondere über die Rolle von Lyndon LaRouche. Vega erinnerte an die Rede von Präsident Sukarno4 auf der Bandung-Konferenz 1955, in der dieser die Amerikanische Revolution als erste erfolgreiche antikoloniale Rebellion hervorhob. Small fügte hinzu: „Es wäre sehr, sehr hilfreich, wenn Präsident Trump seine Nase aus dem Hintern des Britischen Empire herausnehmen würde.“

Zepp-LaRouche teilte die Hoffnung eines Fragestellers, daß die USA den BRICS beitreten könnten: „Präsident Trump hat bewiesen, daß er fähig ist, seine Meinung mehrmals täglich zu ändern.“

Abschließend sagte sie, eine wesentliche Frage sei „der Unterschied zwischen Demokratie und Wahrheit“. Schon Platon habe festgestellt, daß die Kehrseite der Demokratie Tyrannei ist. Man müsse die Meinung anderer Menschen respektieren, aber man müsse auch erkennen, daß es eine objektive Wahrheit gibt, die über bloßen Meinungen steht, und der sokratische Dialog biete einen Weg, diese Wahrheit herauszufinden. Sie rief dann alle Teilnehmer dazu auf, bei der Vorbereitung der Friedensdemonstrationen am 3. Oktober in Berlin und Stuttgart mitzuhelfen.

Anmerkungen

1. https://www.globaltimes.cn/page/202509/1342284.shtml

2. https://www.bricsforum.in/index

3. https://thegrayzone.com/2025/09/12/charlie-kirk-netanyahu-israel-assassination/

Deutsch: https://anti-spiegel.ru/2025/the-grayzone-berichtet-dass-kirk-vor-seiner-ermordung-drohungen-aus-israel-bekommen-hat/

4. https://transperiphery.com/Sukarno-Speech-in-Bandung

Auszüge auf Deutsch: https://www.bueso.de/dokumentation-rede-indonesischen-praesidenten-sukarno-bandung-konferenz-1955


Der Westen muß seine Arroganz aufgeben und mit der Globalen Mehrheit zusammenarbeiten

Bericht vom 119. Treffen der Internationalen Friedenskoalition

Die 119. wöchentliche Internetsitzung der Internationalen Friedenskoalition (IPC) am 12. September begann mit einem Lageüberblick der Gründerin des Schiller-Instituts und IPC-Initiatorin Helga Zepp-LaRouche. Sie sagte: „Die Welt ist völlig aus den Fugen geraten“ und zählte die jüngsten Eruptionen auf: der Aufruhr um angebliche russische Drohnen über Polen, der israelische Angriff auf Katar, die Ermordung von Charlie Kirk in den USA und andere. Kirks Ermordung könnte eine Warnung an Präsident Trump gewesen sein, und die Bombardierung Katars sei ein weiterer Ausdruck vom „Gesetz des Dschungels“, was den Friedensverhandlungen den endgültigen Todesstoß versetzen könnte. Der einzige Pluspunkt sei, daß zum ersten Mal alle fünf Mitglieder des UN-Sicherheitsrates den Angriff auf Katar verurteilten, ohne daß die USA ihr Veto einlegten.

Der gemeinsame Nenner dieser Gewalt überall auf der Welt sei, daß sie alle eine Reaktion auf die sich abzeichnende neue Weltwirtschaftsordnung darstellen (siehe unseren Leitartikel). Eine neue Entwicklung von höchster Bedeutung für die entstehende Ordnung sei die Globale Governance-Initiative des chinesischen Präsidenten Xi1, die ihre eigenen „Zehn Prinzipien einer neuen internationalen Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur“ widerspiegele.2

Donald Ramotar, ehemaliger Staatspräsident von Guyana, konzentrierte sich auf die Spannungen in der Karibik. Er wies Venezuelas Ansprüche auf zwei Drittel des Territoriums von Guyana zurück, erinnerte jedoch auch an die Angriffe der USA auf die Souveränität Guyanas 1962, die ähnlich gewesen seien wie der heutige Versuch, einen Regimewechsel in Venezuela zu erzwingen. In der Karibik sei die Angst vor Sanktionen der USA ein wichtiger Faktor, nachdem alle gesehen haben, was mit Kuba und Venezuela passiert. Die US-Sanktionen gegen einen brasilianischen Richter seien eine beispiellose Einmischung in die inneren Angelegenheiten eines südamerikanischen Landes.

Zu Trumps fadenscheiniger Rechtfertigung seines Angriffs auf Venezuela, dessen Regierung sei angeblich ein Drogenkartell, erinnerte Ramotar daran, daß der frühere Leiter des UN-Büros für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC), Pino Arlacchi, Venezuelas Kooperation bei der Drogenbekämpfung als vorbildlich gelobt hat. Es gehe hier nicht um Drogen, sondern um Öl, so Ramotar. Seit US-Präsident Nixon in den 1970er Jahren den „Krieg gegen die Drogen“ erklärt habe, habe sich die Drogenplage nur noch erheblich verschlimmert, der Einsatz des Militärs zur Bekämpfung dieser Plage sei gescheitert.

Die von Zepp-LaRouche beschriebene weltweite Zunahme von Gewalt sei „ein klares Zeichen der Verzweiflung und einer neuen Aggressivität seitens der NATO-Staaten… Gaza wird benutzt, um internationales Recht und internationale Institutionen zu zerstören.“ Und der Krieg in der Ukraine sei ein gescheiterter Versuch, Rußland zu destabilisieren.

Shakeel Ramay, Volkswirtschaftler und Leiter des Asian Institute of Eco-Civilization Research and Development, sprach über den jüngsten Gipfel der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO). Dieser sei ein Schritt hin zu einer multipolaren Welt anstelle einer gespaltenen Welt mit mehreren Blöcken. Im Gegensatz zu Blöcken wie der NATO habe die SCO die Lösung von Konflikten tatsächlich gefördert. Die geplante neue SCO-Entwicklungsbank werde die Bemühungen anderer Organisationen des Globalen Südens ergänzen. Präsident Xis Globale Governance Initiative ziele darauf ab, die Reste der Mentalität des Kalten Krieges zu überwinden. China respektiere in seiner eigenen Gesellschaft die Vielfalt und stelle bei seiner Politik die Menschen in den Mittelpunkt, denselben Ansatz könne man weltweit verfolgen.

Prof. Fernando Garzon, Architekt, Stadtplaner und Vorsitzender der Ecuadorianisch-Palästinensischen Union, bezog sich auf Ramotars Warnungen vor regionalen Spannungen und wies darauf hin, daß es allein in der Karibik 25-30 US-amerikanische und europäische Militärstützpunkte gibt, die eine Bedrohung darstellten.

Zur Palästinafrage sagte er, alle UN-Mitglieder sollten den palästinensischen Staat anerkennen und ihn zum Vollmitglied machen. Er forderte die Verlegung der UN-Sitzungen nach Genf, um palästinensische Vertreter einzubeziehen, und erklärte, Unternehmen, die an Verbrechen in Gaza beteiligt sind, sollten zur Rechenschaft gezogen werden. Die UN-Sonderbeauftragte Francesca Albanese habe dazu wichtige Studien durchgeführt. Man sollte erwägen, die UN-Resolution 377 umzusetzen und Streitkräfte nach Gaza zu entsenden, um Frieden zu schaffen.

Jacques Cheminade, Vorsitzender der Partei Solidarité et Progrès (SP) in Frankreich, analysierte die ebenso verwirrende wie ohnmächtige Außenpolitik seines Landes. Präsident Macrons Idee, Soldaten in die Ukraine zu entsenden, würde diese nur zur Zielscheibe für russische Raketen machen; die französische Bevölkerung sei dagegen. „Frankreich hat für das, was es zu wollen vorgibt, weder das Geld noch die Waffen.“

Es folgte ein Videointerview von Gerald Belsky von EIR mit dem Friedensaktivisten Jonathan Kuttab, Mitbegründer von Non-Violence International und Leiter von Friends of Sabeel North America. Kuttab begann: „Auf palästinensischer Seite herrscht ein starkes Gefühl der Hilflosigkeit, aber nicht der Hoffnungslosigkeit.“ Die Israelis wüßten, daß ihr Verhalten für die Welt inakzeptabel ist, aber ihre Haltung sei: „Na und? Wir können tun, was wir wollen.“ In Israel herrsche jetzt ein Gefühl der Straffreiheit. Auf eine Frage Belskys antwortete er: „Die Briten stecken hinter allem Bösen, das in der Welt geschieht… Viele Menschen glauben, daß sie sogar die Vereinigten Staaten manipulieren.“

„Wir brauchen wirklich internationales Recht“, sagte Kuttab, das gelte auch für Israel. Die Israelis seien sehr kurzsichtig, wenn sie meinen, internationale Normen ignorieren zu können. Die Bürger müßten jetzt Druck auf ihre Regierungen machen, die UN-Resolution 377 zu unterstützen.

Zepp-LaRouche ergänzte, wenn die palästinensischen UN-Delegierten keine Visa für die USA erhalten, sollte die IPC dafür mobilisieren, die Vollversammlung nach Genf zu verlegen. Die linke US-Abgeordnete Ocasio-Cortez habe nach Kirks Ermordung einen Auftritt in North Carolina aus Sicherheitsgründen abgesagt. „Die Rolle der britischen Subversion der amerikanischen Republik muß thematisiert werden“, denn dies sei die Ursache für die destruktive Kampagne für eine „unipolare Welt“. Zepp-LaRouche forderte alle auf, die neue Erklärung des Schiller-Instituts (siehe „Die Nationen des Westens müssen mit der neuen Weltwirtschaftsordnung kooperieren!”) zu unterzeichnen.3

Ramotar erklärte, die BRICS böten eine tragfähige Alternative zum zusammenbrechenden Kolonialsystem. Die ständige Aggression und Sabotage ziele darauf ab, das Völkerrecht zu zerstören und durch das Recht des Stärkeren zu ersetzen, bei dem die Kolonialmächte hoffen, die Oberhand zu gewinnen.

Diskussionsrunde

Auf eine Frage hin bat Co-Moderator Dennis Speed Zepp-LaRouche, das zehnte ihrer Prinzipien für eine neue internationale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur näher zu erläutern, nämlich daß der Mensch von seinem Wesen her gut ist. Sie antwortete: „Wenn man mit einem großen Übel konfrontiert ist, braucht man Menschenliebe, und das ist das Schwierigste.“ Ohne diese Menschenliebe könne man keine Lösung finden, denn Wut setze die Vernunft außer Kraft. Der Mensch habe eine Fähigkeit zur unendlichen Selbstvervollkommnung, nicht nur des Geistes, sondern auch des Charakters.

Cheminade warf ein, die Resolution 377 werde oft mißverstanden als ein Mittel, um eine militärische Intervention auszulösen. Ihre eigentliche Wirksamkeit bestehe darin, einen Konsens der Weltgemeinschaft zu präsentieren und Israel zu isolieren, was zu Boykotten und einem Stopp der Waffenverkäufe führen und das Gewissen der Israelis berühren soll.

Ein Teilnehmer fragte, ob die Anerkennung eines palästinensischen Staates Israel abschrecken würde, da es bereits zahlreiche souveräne Staaten angegriffen habe. Speed betonte, wie wichtig es sei, auf die Vertreter bei der UN-Vollversammlung einzuwirken; das Schiller-Institut und die LaRouche-Organisation würden dort regelmäßig vertreten sein. Ramotar war sich sicher, daß Israel von seinem Handeln nicht ablassen werde, weil es die Chance sehe, mit Zustimmung der USA den Traum vom Großisrael zu verwirklichen. Er geißelte die Passivität der Regierungen der arabischen Länder: „Wir müssen sie beschämen!“

In ihren abschließenden Bemerkungen forderte Zepp-LaRouche alle auf, im Zusammenhang mit der UN-Vollversammlung Druck auf ihre Regierungen auszuüben. Die SCO-Konferenz habe ein neues Selbstbewußtsein des Globalen Südens gezeigt, und wir müßten die Bürger des Globalen Nordens und Westens davon überzeugen, endlich ihre Arroganz aufzugeben und mit der Globalen Mehrheit zusammenzuarbeiten.


Anmerkungen

1. https://english.www.gov.cn/news/202509/01/content_WS68b584acc6d0868f4e8f53c8.html

2. https://schillerinstitute.com/de/blog/2022/11/30/zehn-prinzipien-fuer-eine-neue-internationale-sicherheits-und-entwicklungsarchitektur/

3. https://schillerinstitute.com/de/blog/2025/09/06/petition-die-nationen-des-westens-muessen-mit-der-neuen-weltordnung-kooperieren/


Wir sitzen alle im selben Boot

Bericht vom 118. Treffen der Internationalen Friedenskoalition

Die 118. wöchentliche Online-Sitzung der Internationalen Friedenskoalition (IPC) am 5. September begann mit einem Lageüberblick von Helga Zepp-LaRouche, der Gründerin des Schiller-Instituts und Initiatorin der IPC. Sie sagte, das jüngste Treffen der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) in Verbindung mit den Feierlichkeiten in Peking zum 80. Jahrestag des Kriegsendes im Pazifik und dem Östlichen Wirtschaftsforum in Wladiwostok sei eine „äußerst wichtige, positive Entwicklung…, hin zur Schaffung eines unabhängigen Wirtschaftssystems, das das Potential hat, eine neue Weltwirtschaftsordnung zu schaffen.“ Indien und China seien sich näher gekommen, und es gebe nun das Potential für ein neues System, das unabhängig vom US-Dollar ist, der als Waffe mißbraucht werde. Unterdessen hätten sich in Europa nur sechs Mitglieder der „Koalition der Willigen“ bereit erklärt, Truppen in die Ukraine zu entsenden.

Der Völkermord in Gaza verschlimmere sich, deshalb sollten wir unsere Anstrengungen auf die UN-Vollversammlung am 9. September konzentrieren und dort die Anwendung der UN-Resolution 377 „Uniting for Peace“ (Vereint für Frieden) fordern, mit der die Vollversammlung Maßnahmen ergreifen kann, wenn der Sicherheitsrat handlungsunfähig ist. Zepp-LaRouche wies darauf hin, daß der Film The Voice of Hind Rajab über diesen Genozid am 3. September auf den Filmfestspielen von Venedig gezeigt und mit einer fast 24 Minuten langen Ovation gefeiert wurde. Der Film könne eine wichtige Warnung sein und „das Gewissen der Welt aufrütteln”.

Sie verlas dann eine kurze Erklärung, die sie als Aufruf zur Mobilisierung der IPC vorschlug, worin gefordert wird, daß die Länder des Westens mit der Neuen Weltordnung zusammenarbeiten müssen. China und Indien, die beiden bevölkerungsreichsten Nationen, hätten bereits begonnen, miteinander und mit Rußland zu kooperieren; das sei eine Reaktion auf den Versuch des Westens, eine unipolare Weltordnung zu etablieren, der völlig nach hinten losgegangen sei. Der Westen habe nun die Wahl, entweder mit diesem neuen System zu kooperieren oder einen dritten und letzten Weltkrieg zu riskieren.

Pedro Páez war Minister für Wirtschaftspolitik in der Regierung von Rafael Correa in Ecuador, Präsident der Ecuadorianischen Kommission für die Gestaltung einer neuen Finanzarchitektur und ecuadorianischer Vertreter bei der Banco del Sur (Bank des Südens). Er warnte, der Übergang von einem sterbenden System zu einem neuen könne „Monster hervorbringen“. Parallel zu dem Gemetzel in Gaza sehe man gewalttätige Auseinandersetzungen in vielen anderen Teilen der Welt, beispielsweise bei den US-Angriffen auf Venezuela oder bei den Provokateuren in Indonesien. Präsident Putins Konzept einer „Polyphonie” politischer Stimmen verschiedener Länder biete eine Alternative, und wir müßten alle möglichen Bereiche der Zusammenarbeit ausloten und „nach Räumen suchen, in denen wir Konvergenz finden können”. Damit dieser Ansatz Erfolg hat, so Pàez, müßten wir der spekulativen Finanzmacht der Oligarchie den Boden entziehen, indem wir das entstehende neue System unterstützen.

Rafed Aljoboury, Gründer des Integrity Political Action Committee (IPAC), warnte, Israel werde die Veränderung der Weltmeinung ignorieren und stur an seinem Plan festhalten, Gaza zu entvölkern. Es habe in Gaza mindestens 274 Journalisten ermordet, und es werde die Gründung eines palästinensischen Staates nicht aus freien Stücken zulassen. Wir müßten die Weltgemeinschaft dafür mobilisieren, Maßnahmen zu ergreifen. Israel „will seine vermeintliche Mission erfüllen, bevor die internationale Gemeinschaft sie aufhalten kann“. Das KZ-artige Lager, in das die Bewohner Gazas umgesiedelt werden sollen, könne nur 1,5 Millionen Menschen aufnehmen, was bedeute, daß die übrigen 600.000 Einwohner Gazas sterben müssen. IPAC plant eine Kundgebung am 15. September vor der UNO.1 Aljoboury erinnerte an die Reaktion der USA auf die Suezkrise 1956, als die Eisenhower-Regierung die Invasionsarmeen von Israel, Großbritannien und Frankreich zum Rückzug aus Ägypten zwang: Dies beweise, daß ein erfolgreiches Eingreifen möglich ist. Doch wenn keine Maßnahmen ergriffen werden, wären die Folgen verheerend, Israel werfe sogar 2000-Pfund-Bomben auf Zelte ab. Die internationale Gemeinschaft habe keine Entschuldigung für ihre Passivität, der Völkermord sei nicht zu leugnen.

Anschließend wurde ein Video gezeigt,2 in dem die US-Militärveteranen Josephine Gilbeau und Oberst a.D. Anthony Aguilar in voller Uniform aus einer Anhörung im Kongreß abgeführt werden, weil sie gegen die Mitschuld der USA an dem Völkermord protestiert hatten. Guilbeau war Analystin bei der US-Armee, wo sie 17 Jahre lang diente, und Cybersicherheitsexpertin für das US-Cyberkommando. Sie wandte sich im Anschluß an das Video an die IPC-Sitzung und sagte, sie hätte sich nie vorstellen können, daß sie sich jemals gegen ihre eigene Regierung stellen muß. „Das ist nichts, was ich gerne tue… Wir müssen uns in unangenehme Situationen begeben…, um dieses Land vor sich selbst zu retten.“ Es folgten Bemerkungen von Aguilar, einem pensionierten Green Beret, der als Auftragnehmer für die Gaza Humanitarian Foundation (GHF) tätig war, bevor er zum Whistleblower wurde. Er stellte fest, daß Israel das Tempo seiner Operationen erhöhe: „Israel weiß jetzt, daß die Zeit nicht auf seiner Seite ist… Auch uns läuft die Zeit davon…, sonst werden alle Palästinenser in Gaza entweder vertrieben oder getötet.“

Daniel Burke, Aktivist der LaRouche-Organisation (TLO),berichtete über das Organisieren an den US-Universitäten und zeigte ein Video mit einem Aktivistenchor vor Ort. Zepp-LaRouche merkte an, wir müßten darüber nachdenken, wie wir das Organisieren beschleunigen können, um die Vereinten Nationen zum Handeln zu bewegen.

Co-Moderator Dennis Speed stellte die Grundgedanken hinter dem bevorstehenden Konzert am 14. September in New York mit Cherubinis Requiem vor und zitierte Beethoven: „Wenn die Menschen meine Musik verstehen würden, gäbe es keinen Krieg.“ Man brauche Schönheit, Wut und Verzweiflung könnten das Problem nicht lösen.

Diskussion

Es gab dann eine breitgefächerte Diskussion darüber, wie man Regierungen am besten dazu bewegen kann, die UN-Resolution 377 anzuwenden. Speed beschrieb, wie der US-Kongreßabgeordnete Adam Clayton Powell 1955 gegen den Willen des eigenen Außenministeriums an der Bandung-Konferenz teilnahm, als Beispiel für wirksames individuelles Handeln. Kürzlich wurde den US-Senatoren Chris Van Hollen und Jeff Merkley die Einreise nach Gaza verweigert, aber sie waren nicht bereit, den Schritt zu gehen, sich verhaften zu lassen, wie die Anführer der Bürgerrechtsbewegung in den 1960er Jahren.

Weitere Diskussionen gab es darüber, wie die dramatischen Entwicklungen auf dem SCO-Gipfel gefördert und vorangetrieben werden können. Páez brachte das Prinzip des Jubeljahres (mit einem Schuldenerlaß) zur Sprache: Man könne den Mechanismus der Resolution 377 auch dazu nutzen, die Welt gegen die IWF-Auflagen und andere Formen des Wirtschaftskrieges gegen die Globale Mehrheit zu verteidigen. Er unterstützte nachdrücklich den dringenden Aufruf von Zepp-LaRouche und die Aktivitäten der IPC insgesamt.

Ein afrikanischer Teilnehmer berichtete über die anhaltende Krise in Äthiopien. Co-Moderator Dennis Small merkte an, daß Äthiopien Mitglied der BRICS ist, deshalb versuche die Anglosphäre, das Land zu zerstören.

Abschließend sagte Zepp-LaRouche, in früheren Perioden der Geschichte habe es Zeiten gegeben, in denen ein Teil der Welt prosperierte, während ein anderer Teil zusammenbrach, und beide nichts voneinander wußten. Heute sei das anders: „Wir sitzen alle im selben Boot.“ Präsident Xi habe das mit seinem Konzept der „Schicksalsgemeinschaft der Menschheit“ gut zum Ausdruck gebracht. Wenn von der „Goldenen Milliarde“ die Rede sei (dem vermeintlich bessergestellten Westen), verzerre das die Realität, in der Nationen wie Frankreich und Deutschland auseinanderfallen. Das Bild von den „zahnlosen Chihuahuas“ sei gut geeignet, um einige der kriegerischen Stimmen im Westen zu beschreiben. Mit maximalen Anstrengungen könne man in diesem historischen Moment das Blatt wenden, dazu sollten die Teilnehmer ihren neuen Appell unterstützen und verbreiten.       eir

Anmerkungen

1. https://ipac7.org/events

2. https://x.com/DropSiteNews/status/1963280045926908080


Licht am Ende des Beringstraßentunnels

Licht am Ende des Beringstraßentunnels

Bericht vom 117. Treffen der Internationalen Friedenskoalition

Die 117. wöchentliche Onlinesitzung der Internationalen Friedenskoalition (IPC) am 29. August begann mit einem Lageüberblick der Gründerin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche. Sie betonte, die Weltgemeinschaft sei angesichts des Völkermords in Gaza „machtlos und handelt nicht”. Sie erinnerte daran, daß der 18. September die Frist für Israel ist, um den Urteilen des Internationalen Gerichtshofs (IGH) nachzukommen, und daß die UN-Vollversammlung im Falle der Nichtbefolgung die Resolution 377 – Vereint für den Frieden anwenden kann. Eine Zweidrittelmehrheit in der Generalversammlung könne demnach beschließen, Blauhelme oder ähnliche Streitkräfte zu entsenden, um die Belagerung zu durchbrechen. „Wir verlieren nicht nur das palästinensische Volk, wir verlieren auch das Völkerrecht, wir verlieren die Fähigkeit, morgens in den Spiegel zu schauen.“

Deutschland, Frankreich und Großbritannien hätten das Ultimatum an den Iran zur Inspektion von Nuklearstandorten, den sog. „Snapback“, aktiviert. Aber als der Iran das letzte Mal mit dem Westen kooperieren wollte, hätten die USA das Land mit Scheinverhandlungen getäuscht und einen Angriff vorbereitet. Die Sanktionen gegen den Iran hätten über 500.000 Todesfälle durch Hunger und Mangel an medizinischer Versorgung verursacht.

Zepp-LaRouche äußerte sich zu der aktuellen deutschen Theorie über die Sabotage der Nord-Stream-Pipeline. Die Geschichte vom „Segelboot mit Hobbytauchern” als Tätern werde auf der ganzen Welt skeptisch betrachtet. Der Terrorakt habe zu einer Kluft zwischen Europa und Rußland geführt und den Beginn des wirtschaftlichen Zusammenbruchs Deutschlands markiert. Rußland weise darauf hin, daß Infrastruktur nirgendwo auf der Welt sicher ist, wenn dies nicht ordentlich aufgeklärt wird. Zepp-LaRouche bedauerte das derzeitige politische Klima in Deutschland, wo Militärführer streng geheime Treffen zur Vorbereitung auf einen Krieg abhalten.

Glücklicherweise werde das Treffen am 3. September in Beijing zum Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs dazu beitragen, die Globale Mehrheit zu festigen. Am selben Tag beginne auch das Östliche Wirtschaftsforum in Wladiwostok mit mehr als 6000 Unternehmen, wo die Entwicklung der Arktis auf der Tagesordnung stehe. „Wir werden uns dafür einsetzen, den Beringstraßentunnel als Schlüsselelement unserer Perspektive für Weltfrieden durch Entwicklung auf die Tagesordnung zu setzen.“ Zepp-LaRouche scherzte, vielleicht habe Donald Trump tatsächlich den Friedensnobelpreis verdient, weil er nämlich China und Indien durch sein Mobbing näher zusammenführt.

Dr. Georgij D. Toloraja ist Exekutivdirektor des Russischen Nationalkomitees für BRICS-Forschung, Direktor des Asien-Strategiezentrums des Instituts für Wirtschaft sowie Forschungsleiter des Instituts für China und das zeitgenössische Asien der Russischen Akademie der Wissenschaften. Er sagte, das Treffen in Beijing werde ein Meilenstein sein. Die Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) werde eine Erklärung darüber abgeben, wie die eurasischen Länder gemeinsam die Weltkrise bewältigen können, dann folgten die Gedenkfeier zum Kriegsende im Pazifik und das Wladiwostok-Forum. Toloraja sagte, wir hätten uns zwar etwas von der Schwelle eines Atomkrieges wegbewegt, trotzdem bleibe die Lage sehr besorgniserregend.

Zepp-LaRouche ergänzte, die Stimme des Globalen Südens sei nun im kollektiven Westen deutlich zu hören. Alle Probleme wären eigentlich leicht zu lösen, wenn wir die Denkweise hin zu „Kooperation statt Konfrontation“ ändern könnten. Toloraja entgegnete, das werde nicht einfach sein, weil in der sog. Goldenen Milliarde (dem „Westen“) Egoismus und Ausbeutung tief verwurzelt seien, und das werde durch militärische Gewalt und psychologische Kriegsführung unterstützt. Zepp-LaRouche hielt dagegen, die Goldene Milliarde sei keine homogene Gruppe und die westlichen Regierungen hätten keine Unterstützung mehr in der eigenen Bevölkerung; der Wirtschaftskollaps werde diese Unterstützung noch weiter untergraben. Ein klares Kooperationsangebot des Globalen Südens für gemeinsame Projekte zur Entwicklung des Südens würde deshalb Wirkung zeigen. Es böten sich viele Gelegenheiten für Interventionen, darauf sollten wir uns konzentrieren. Toloraja sagte, die Russen hätten gehofft, daß Trumps Wahl Ausdruck des Wunsches nach Veränderung in Amerika sei, aber die bisherigen Ergebnisse seien enttäuschend.

Graham Fuller, ehemaliger US-Diplomat, CIA-Beamter und Islamwissenschaftler, sagte: „Die Ukraine ist nur ein Symptom für eine viel tiefere Krise zwischen den USA und Rußland.“ Er sei begeistert von der Landbrücken-Idee des Schiller-Instituts mit dem Beringstraßentunnel, aber die politischen Hindernisse seien enorm, allem voran die Russophobie in den USA. Es werde behauptet, über die Beringstraße würden Horden von Kommunisten hereinströmen. Die Briten hätten einst die Russophobie geschaffen, aus Angst, die Russen könnten in ihr „Kronjuwel“ Indien einfallen. Die USA hätten russische Ballerinas und Musiker deportiert, um Amerika „sauber“ zu halten. Fuller schlug vor, den verstorbenen Präsidenten Ronald Reagan zum Aushängeschild für bessere Beziehungen zu Rußland zu machen, weil der in den USA einen guten Ruf genieße und wir sein Image als großer Patriot, der trotzdem für Verständigung mit Rußland war, wiederbeleben könnten.

Ray McGovern, ehemaliger CIA-Analyst und Mitbegründer der Veteran Intelligence Professionals for Sanity (VIPS), dankte Fuller – dessen frühere Aufgabe dem heutigen DNI (Direktor der Nachrichtendienste) entsprach –, für seine „Tour d’horizon”. Es gebe Grund zur Hoffnung, weil Putin und Xi keine Eile hätten und die Konstellation auf der Welt sich hin zur Mehrheit verschiebe.

Zepp-LaRouche sagte, die Menschheit habe etwas Schönes an sich, das sie optimistisch stimme, aber sie könne immer noch nicht verstehen, was mit Staatsführern los sei, die bereit sind, ihre eigene Auslöschung zu riskieren. „Was nützen Ihnen alle Reichtümer, wenn am Ende alles zerstört ist?“ Sie beklagte erneut den Zustand ihres Heimatlandes. Man müsse „laut nach Deutschland hineinrufen“, um die schlafwandelnden Deutschen aufzuwecken.

Die Moderatorin Anastasia Battle berichtete über ihre jüngsten Erfahrungen beim Organisieren in Deutschland: Die Menschen teilten die Russophobie ihrer Politiker nicht, und es wäre gut, wenn russische Politiker sich direkt an die europäische Bevölkerung und insbesondere an die Friedensdemonstranten wenden. McGovern, der selbst kürzlich eine Woche in Deutschland war, erklärte: „Schuld sind die Medien.“ Die deutschen Medien seien schlimmer als die amerikanischen und genauso schlecht wie die britischen. Rußland sei bewußt nicht in Kiew einmarschiert, weil es den Minsker Vereinbarungen vertraute; Rußland wolle sein Territorium nicht erweitern. Und er machte noch einen Witz: „Warum ist Tony Blair an den Gaza-Verhandlungen beteiligt? Weil Satan diese Woche keine Zeit hat.“

Diskussion

Purnima Anand ist Präsidentin des BRICS International Forum, einer zivilgesellschaftlichen Organisation in Delhi. Sie sagte, Indien werde als Reaktion auf die von Trump angekündigten Zölle neue Handelspartner finden. Indien betreibe umfangreichen Handel sowohl mit Rußland als auch mit den USA, warum beschwere sich die amerikanische Regierung? „Amerika kann nicht immer die Nummer eins sein, Europa kann nicht immer Kolonialmacht sein.“

Toloraja beklagte, die BRICS seien offen für eine Zusammenarbeit mit dem Westen, aber der Westen habe daran kein Interesse.

Zepp-LaRouche berichtete, daß Krankenschwestern in Deutschland angehalten werden, sich darauf vorzubereiten, vor Zivilisten erst verwundete NATO-Soldaten zu versorgen. Die USA und der gesamte Westen seien finanziell bankrott: „Ich glaube, wir stehen vor einer sehr stürmischen Zeit… Ich denke, im Vergleich zu dem Kollaps, vor dem wir jetzt stehen, wird das, was 2007-2008 passiert ist, nur ,Peanuts‘ sein.“

Teilnehmer fragten nach Trumps Drohungen gegenüber Venezuela und seiner Behauptung, dessen Regierung sei ein Drogenkartell. Co-Moderator Dennis Small erinnerte daran, daß das Hauptproblem das Drogengeld im Bankensystem sei. Als die britische HSBC-Bank dabei erwischt wurde, über 60 Milliarden Dollar für das Sinaloa-Kartell zu waschen, hätte das für sie keine Konsequenzen gehabt.

Fuller fragte in seinen Schlußbemerkungen: „Werden wir die BRICS-Staaten bei jeder Gelegenheit blockieren, oder werden wir uns ihnen anschließen, um etwas zu erreichen, das sehr gewinnbringend sein könnte?“ Zepp-LaRouche kam auf den Vorschlag zurück, Ronald Reagan als Vorbild für die Entspannung mit Rußland zu benutzen. Sie erinnerte daran, daß Reagan bei seiner Strategischen Verteidigungsinitiative (SDI) Moskau Zusammenarbeit anbot, um Atomwaffen überflüssig zu machen. Diese Idee habe er von ihrem verstorbenen Ehemann Lyndon LaRouche übernommen.

Battle postete den Appell an die Präsidenten Xi, Trump und Putin, sich am 3. September zur Feier des Kriegsendes zu treffen, mit den Namen von 97 prominenten Unterzeichnern.


Machen wir den 3. September zum Wendepunkt in der Geschichte!

Bericht vom 116. Treffen der Internationalen Friedenskoalition

In der 116. Sitzung der Internationalen Friedenskoalition (IPC) am 22. August wurden eindringliche Warnungen vor einem Atomkrieg ausgesprochen, Optimismus hinsichtlich der Beziehungen der USA zu Rußland geäußert und Berichte über den ungebremsten Völkermord an den Palästinensern und den Wahnsinn der ukrainischen und europäischen Führung vorgelegt, die darauf bestehen, den bereits verlorenen Krieg in der Ukraine fortzusetzen.

Helga Zepp-LaRouche betonte zu Beginn unsere Kampagne zur Aktivierung der Resolution 377 der UN-Vollversammlung („Vereint für den Frieden“), um gegen die Greueltaten in Gaza und im Westjordanland zu intervenieren. Eine mit der UN verbundene Person habe ihr berichtet, daß eine Entsendung von Blauhelmen in die Region gemäß Resolution 377 erhebliche regionale und globale Auswirkungen hätte, um gegen die Greueltaten Israels vorzugehen. Sie erklärte, Trumps Zollkriege zwängen die BRICS-Staaten zu einer noch engeren Zusammenarbeit, und verwies dabei auf die Besuche des indischen Außenministers Subrahmanyam Jaishankar in Rußland und des chinesischen Direktors des Büros der Zentralen Kommission für Auswärtige Angelegenheiten, Wang Yi, in Indien. Die Militärparade am 3. September in Peking zur Feier des Sieges über den Faschismus sowie die damit verbundenen Treffen der Schanghaier Organisation für Zusammenarbeit und des Östlichen Wirtschaftsforums in Wladiwostok, betonte sie, können und müssen einen Wendepunkt in der Geschichte hin zu einer neuen internationalen Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur für alle Nationen markieren, wenn sie die Präsidenten Rußlands, Chinas und der USA zusammenbringen, um den Beringstraßentunnel und damit verbundene große Infrastrukturprojekte zu verwirklichen.

Prof. Ted Postol, der weltweit führende Experte für Atomwaffen, sagte, die Bombardierung des Iran durch Israel und die USA habe dazu geführt, daß nun zwei Atommächte in Südwestasien einander gegenüberstehen, wobei der Iran nun neben Israel ebenfalls eine Atommacht sei. Er erklärte, der Iran habe vor den Bombenangriffen über 13t zu 60% angereichertes Uran verfügt, besitze aber immer noch 400kg – genug, um innerhalb von vier bis fünf Wochen zehn Atombomben der Größe der Hiroshima-Bomben herzustellen, wenn sie sich dazu entschließen sollten. „Das ist das Ergebnis der US-Angriffe“, sagte er und wies darauf hin, daß die 400 kg unter der Kontrolle der IAEO gestanden hatten, die jedoch nach den Bombenangriffen des Landes verwiesen wurde. Der Iran werde keine Entscheidung über den Bau von Bomben bekanntgeben, sondern „strategische Unsicherheit“ bevorzugen.

Helga Zepp-LaRouche fragte ihn nach der Fatwa gegen die Herstellung einer Bombe. Postol antwortete, die Autorität der Fatwa beruhe auf dem Ansehen des obersten religiösen Führers, sie sei jedoch kein Gesetz und könne gemäß islamischem Recht aufgehoben werden.

Scott Ritter beschrieb seine gerade beendete Reise nach Rußland als eine „Bürgerdiplomatie“ mit dem Ziel, der amerikanischen Bevölkerung, der jeglicher Sinn für die Realität fehle, die Realität in Rußland näherzubringen. Postol merkte an, er habe mit Ritter gesprochen und Ritter untertreibe seinen Einfluß in Rußland. Ritter stimmte dem zu und berichtete, ein führender russischer Politiker habe ihm gesagt, seine Reise habe eine „politische nukleare Explosion“ im Land ausgelöst, weil ein Amerikaner die Wahrheit über die Krise gesagt habe. Er kündigte an, bald einen offenen Brief zu diesem Thema zu veröffentlichen, der von Ted Postol, Dennis Kucinich und Ray McGovern mitunterzeichnet werde.

Auf Zepp-LaRouches Frage nach seiner Einschätzung der Lage in der Ukraine antwortete Ritter, Rußland gehe davon aus, daß es den Krieg gewinnen wird, es habe seine Forderungen (Neutralität, Entnazifizierung, Sprachfreiheit) nicht geändert und schere sich nicht um die Drohgebärden Europas, da es wisse, daß diese ohne die USA nicht in der Lage sind, den Krieg gegen Rußland fortzusetzen. Er sagte, die von Rußland eingenommenen Gebiete „werden für immer russisch bleiben“. Die Neutralität der Ukraine werde „unter russischem Schutz“ stehen.

Helga fragte nach der kürzlichen Verhaftung eines Ukrainers in Italien, der angeblich an der Sprengung der Nord-Stream-Pipeline im Jahr 2022 beteiligt gewesen sein soll. Postol sagte, er stehe Seymour Hersh sehr nahe, und als Hersh seinen Artikel schrieb, in dem er das US-Militär unter der Leitung von Präsident Joe Biden beschuldigte, den Angriff durchgeführt zu haben, habe er Hersh ernsthafte Fragen zur „Unterwasserakustik“ bei dem Vorfall gestellt und hinzugefügt, er sei ein Experte auf diesem Gebiet. Hersh habe die Fragen an seine Quelle weitergegeben, deren Antworten Postol vollständig überzeugten, sodaß er seine Meinung geändert und sich Hershs Analyse angeschlossen habe.

Postol fügte noch seine Meinung zu den gemeldeten 1,7 Millionen toten oder vermißten ukrainischen Soldaten hinzu und merkte an, es handle sich bei dieser Zahl überwiegend um junge Männer, was in Wirklichkeit etwa 3 Millionen Menschen im gebärfähigen Alter bedeute, wenn man bedenke, wie viele Kinder aufgrund ihres Todes nie geboren werden würden. Dies werde verheerende Auswirkungen auf die Nation haben und praktisch eine ganze Generation der Bevölkerung auslöschen. Die Herzlosigkeit, mit der Selenskyj den Krieg unter diesen Umständen fortsetze, erinnere ihn an Hitlers Weigerung, sich zu ergeben, als Rußland Berlin einnahm – eine „rassistische und haßerfüllte“ Führung.

Garland Nixon, ein erfahrener Politikanalyst und Talkshow-Moderator mit einer großen Anhängerschaft, beschrieb die Bedeutung der sozialen Medien, insbesondere angesichts des Versagens der kommerziellen Medien. Er beschrieb, wie Gruppen von acht bis zehn Plattformen zusammenkommen können, um ihre Reichweite weiter auszubauen. Er sagte, Treffen wie das der Internationalen Friedenskoalition müßten in einer Weise massenhaft verbreitet werden, die für das wachsende Publikum der sozialen Medien verständlich ist. Er wurde nach seinen Zuschauerzahlen in Rußland gefragt und erklärte, diese seien das Ergebnis einer Gruppe namens „Russia Accent“, die um die Erlaubnis gebeten habe, seine Sendungen ins Russische zu übersetzen und auszustrahlen, was zu Millionen von Zuschauern in Rußland geführt habe.

Helga fügte hinzu, dasselbe müsse mit Menschen in Afrika, Asien und anderen Teilen der Welt geschehen, um die Welt im Hinblick auf die Ereignisse am 3. September zu vereinen und „Nie wieder“ zu Faschismus und Krieg zu sagen.

Dennis Speed fügte hinzu, daß wir heute einen „Internationalen Kongreß“ ähnlich dem „Kontinentalkongreß“ der Gründerväter brauchen, um das globale Paradigma zu ändern.

In der Diskussionsrunde wurde Postol nach der „Superzünder-Technologie“ gefragt. Er antwortete, er habe diese Technologie zufällig entdeckt. Es handle sich dabei um eine neue Technologie, die eine weitaus genauere Zielerfassung von Raketen in Silos ermögliche. Seine Sorge sei, daß die Russen und Chinesen, die den Aufbau dieser milliardenschweren Technologie beobachten, davon überzeugt seien, daß die USA einen Erstschlag vorbereiten. Putin wisse zwar, daß solche Fantasien über einen „Sieg in einem Atomkrieg“ nicht funktionieren können, aber er mache sich Sorgen um westliche Politiker, die glauben, sie könnten funktionieren.

Helga Zepp-LaRouche wies darauf hin, daß Brigadegeneral Buchanan, ein führender Direktor der Luftwaffe, öffentlich argumentierte, die USA könnten einen Atomkrieg gewinnen, sie müßten aber darauf achten, genügend Atomwaffen zu behalten, um ihre weltweite Vorherrschaft zu sichern. Postol sagte, wer so etwas sage, sei „ignorant“ und sollte keine Führungsposition im US-Militär innehaben. Er habe mit vielen Drei- und Vier-Sterne-Generälen zusammengearbeitet, die mehr Verstand hätten. Er wies darauf hin, daß Putin einen General entlassen habe, der die russischen Streitkräfte in der Ukraine befehligte, aber den Einsatz von Atomwaffen gefordert hatte.

Purnima Anand vom BRICS International Forum in Neu-Delhi/Indien rief zur Unterstützung der Internationalen Friedenskoalition auf und forderte alle Menschen auf, sich dem Kampf für Entwicklung und Infrastruktur anzuschließen. Helga Zepp-LaRouche unterstützte ihren Aufruf nachdrücklich und betonte, der Aufbau von Infrastruktur, einschließlich Bildung, sei für das neue Weltparadigma von entscheidender Bedeutung, damit wir „Milliarden von Genies hervorbringen können”.

Eine Frage zu den US-Streitkräften in der Karibik veranlaßte Dennis Small zu der Feststellung, dies habe nichts mit der Bekämpfung von Drogen zu tun, trotz der Argumentation der USA. Ein echter Krieg gegen Drogen würde mit der Schließung der Banken beginnen, die die Drogenfinanzierung betreiben, während die Behauptung, Drogen zu bekämpfen, nur ein Vorwand für die militärische Intervention derer sei, die das sterbende Kolonialsystem aufrechterhalten wollen.

Das Ende der Diskussion führte zum Kern der Sache – der Natur des Menschen. Es entwickelte sich eine Diskussion zwischen Postol und Zepp-LaRouche darüber, wie die Sichtweise eines Menschen auf die menschliche Natur sein Handeln vollständig bestimmt. Postol meinte, der Mensch werde immer Führung brauchen und es liege in seiner Natur, sich danach zu sehnen. Wenn man eine moralische Führung habe, dann habe man eine Gesellschaft, die frei von Gewalt sei, was unser Ziel sein sollte. „Ich bin mir nur nicht sicher, ob das möglich ist“, sagte er.

Zepp-LaRouche verwies auf die platonische Tradition, die die manichäische Ideologie widerlege. Sie erklärte, die Wurzel allen Übels liege im Oligarchismus und nicht im natürlichen Zustand des Menschen, und verwies dabei auf Schillers Studie über Die Gesetzgebung des Lykurg und des Solon. „Ich würde mich freuen, wenn Sie mir das Gegenteil beweisen könnten“, erklärte Ted Postol.

Helga schloß mit dem Gedanken: „Wenn die Menschen aus dieser Diskussion mit dem edlen Wunsch hervorgehen, zu handeln und eine Kraft für das Gute zu sein, dann haben wir zumindest einen kleinen Beitrag zur Lösung geleistet.“


Nur eine dringende Veränderung des Menschenbildes kann die Entmenschlichung besiegen

Bericht vom 114. Treffen der Internationalen Friedenskoalition

Die 114. wöchentliche Sitzung der Internationalen Friedenskoalition fand 80 Jahre nach den Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki statt. Helga Zepp-LaRouche, Gründerin des Schiller-Instituts, eröffnete die Sitzung mit den Worten: „Viele Menschen sind sich bewußt, daß die Welt noch nie so nah am Untergang stand.“ Die Bombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki waren unnötig, da Kaiser Hirohito bereits über den Vatikan Friedensverhandlungen geführt hatte. Es handelte sich um eine Demonstration der {Schrecklichkeit} (Terror). Wenn das geplante Treffen zwischen Putin und Trump stattfindet, wird dies das „notwendige Signal“ sein, daß ein Atomkrieg vermieden werden kann.

An der wirtschaftlichen Kriegsfront zielen Trumps Zölle auf alle BRICS-Staaten ab und könnten unbeabsichtigt die Entdollarisierung auslösen, die Trump angeblich vermeiden will.

Co-Moderator Dennis Speed zitierte die offizielle Stellungnahme des Strategic Bombing Survey von 1946, wonach Japan auch ohne Atombomben, ohne Kriegseintritt Rußlands und ohne Invasion kapituliert hätte. Warum ist das heute nicht bekannt?

Ray McGovern, ehemaliger CIA-Analyst und Mitbegründer der Veteran Intelligence Professionals for Sanity (VIPS), sagte, das „überragende Ziel der Russen“ sei die Wiederherstellung normaler Beziehungen zu den USA. Das jüngste Treffen mit Witkoff sei konstruktiv gewesen, und „Witkoff ist meiner Meinung nach etwa zehnmal klüger als Marco Rubio“, sagte er unter Berufung auf den russischen Präsidentenberater für Außenpolitik, Yuri Ushakov: Trump hatte sich selbst mit seiner Drohung, die Sanktionen am 8. August zu verhängen, in die Enge getrieben, und ein Gipfeltreffen mit Putin bietet ihm einen Ausweg.

McGovern behauptete: „Die Wahrscheinlichkeit ist groß, daß Netanjahu unseren Präsidenten mit etwas wie der Erpressung durch Epstein in der Hand hat.“ Wenn Israel den Iran erneut angreift, ist der Iran in der Lage, sich zu verteidigen. Würde Netanjahu in extremis zu Atomwaffen greifen? Dies ist ein Mann, der Völkermord einsetzt, um sich vor strafrechtlicher Verfolgung zu schützen.

Anthony Aguilar, ein pensionierter Oberstleutnant der US-Armee und Green Beret, arbeitete als Sicherheitsunterauftragnehmer für die von Israel und den USA unterstützte Gaza Humanitarian Foundation (GHF) und war mit der Lieferung von Hilfsgütern in das belagerte palästinensische Gebiet beauftragt. Er verwendet den Begriff „Kriegsverbrechen“ nicht leichtfertig, sondern bezieht sich auf internationale Abkommen, die von den USA und Israel unterzeichnet wurden: „Wir verstoßen jeden Tag gegen diese Abkommen.“ Er beschrieb eine „aktive Kampagne“, um die Palästinenser zu entmenschlichen, indem man sie in eine Lage bringt, in der sie „buchstäblich um Essen betteln“ müssen und dann an den Verteilungsstellen darum kämpfen müssen. Die Vereinigten Staaten sind an all dem absolut mitschuldig. Der Versuch, die Hamas militärisch zu besiegen, sei „ein sinnloses Unterfangen“, sagte er. Die vollständige Besetzung des Gazastreifens werde zu „viel, viel mehr Tod“ führen. „Wenn Israel diesen Weg weitergeht, wird es nur seine Position auf der Weltbühne schädigen. Ein Tag der Sühne, ein Tag des Gerichts, ein Tag der Abrechnung wird kommen.“

McGovern antwortete: „Oberst Aguilar ist der Inbegriff dessen, was ein Offizier der US-Armee einmal war.“

Steven Starr, ehemaliger Direktor des Programms für klinische Laborwissenschaften der Universität von Missouri, erklärte, der Ukraine-Konflikt habe sich zu einer hybriden Form des Dritten Weltkriegs entwickelt. Der Krieg wäre innerhalb weniger Wochen beendet gewesen, hätten die USA nicht eingegriffen und die Verhandlungen torpediert. Deutschland steht kurz davor, Taurus-Raketen zu liefern, die von Deutschen bedient und mit Hilfe von US-Zielkoordinaten gesteuert werden sollen. Russische strategische Ziele wurden ins Visier genommen, und es gab einen Attentatsversuch auf Putin in seinem Hubschrauber, ebenfalls gesteuert durch US-Zielangaben. Was würden die USA tun, wenn solche Angriffe auf die USA verübt würden? In Skandinavien werden 51 neue US-Stützpunkte errichtet, und die USA haben fast alle Rüstungskontrollverträge, die wir hatten, gekündigt. Wir haben im letzten Monat nukleare Gravitationsbomben nach Großbritannien geschickt. „Was sagt das Rußland?“ Wenn der START-Vertrag nicht verlängert wird, werden U-Boote der Ohio-Klasse rasch mit zusätzlichen Atomwaffen bestückt werden.

Eduardo Siqueira, brasilianischer Forscher und Analyst sowie emeritierter Professor für öffentliche Gesundheit an der University of Massachusetts in Boston, warnte, daß die USA die Souveränität Brasiliens verletzen, um Brasilien für sein Vorgehen gegen diejenigen zu bestrafen, die dort einen Putschversuch unternommen haben. Ein Netzwerk der „internationalen extremen Rechten“ sei am Werk. Dies sei jedoch nach hinten losgegangen und habe zu einer „bedeutenden Einheit des brasilianischen Volkes“ gegen die Sanktionen geführt. „Die Vereinigten Staaten wollen die einzige Macht in der Welt sein … Die Wahrnehmung der Vereinigten Staaten wird definitiv viel negativer.”

VIPS-Mitglieder überprüfen ihre bahnbrechende Analyse

William Binney ist ein 32-jähriger Veteran der National Security Agency (NSA), ehemaliger technischer Direktor, NSA-Whistleblower und Mitglied von VIPS. Er überprüfte die Studie von VIPS aus dem Jahr 2016, die zeigte, daß die E-Mails der DNC durch eine „Leckage, nicht durch Hacking“ extrahiert wurden, und sagte, daß dies „vor Gericht beweisbar“ sei. Ray McGovern fügte hinzu, daß der Chef von CrowdStrike 2017 unter Eid zugab, daß es keine technischen Beweise für eine Exfiltration gab. Adam Schiff verschwieg dies zwei Jahre lang, und nachdem es bekannt wurde, weigerten sich die Medien, darüber zu berichten.

Dennis Speed forderte die Teilnehmer auf, das neu veröffentlichte Whitepaper des Schiller-Instituts mit dem Titel „Schlimmer als Verrat: Das wahre Motiv hinter Russiagate“ zu lesen.

Kirk Wiebe ist pensionierter Analyst und Whistleblower bei der National Security Agency und Mitglied von VIPS. Er stimmte zu, daß Putin Trump ein Signal sendet, daß er zu Gesprächen bereit ist, und daß „dies ein Moment ist, den man nutzen muß“. Er diskutierte die Politik der Massenüberwachung der Amerikaner, die ursprünglich von General Michael Hayden ins Leben gerufen wurde: Warum wurde der britische Geheimdienst GCHQ einbezogen? Weil die NSA Amerikaner ohne richterliche Anordnung nicht ausspionieren kann, also tun die Briten es für sie. Palantir hat mit der Regierung eine Vereinbarung über den Verkauf personenbezogener Daten aus allen digitalen Geräten geschlossen, eine Kombination, die „die größte Überwachungswaffe sein wird, die jemals von Menschen entwickelt wurde“. Die Kontrolle durch den Kongreß ist minimal, „ein Augenzwinkern und ein Händedruck“.

Zepp-LaRouche antwortete darauf, der rote Faden sei hier die Entmenschlichung von Menschen, die als „Feinde“ bezeichnet werden. Was erforderlich ist, ist „eine dringende, dringende Veränderung des sogenannten Menschenbildes“, das davon ausgeht, daß „jeder Mensch auf diesem Planeten genauso menschlich ist wie wir“.

Diskussion

McGovern merkte an, daß die Mainstream-Medien sich weigern, über die von DNI Tulsi Gabbard enthüllten Beweise zu berichten. Die New York Times behauptet, daß diejenigen, die darüber sprechen, sich auf russische Desinformation stützen, da die E-Mails von Rußland veröffentlicht worden seien. Aber wenn man den Russen nicht vertraut, warum fragt man dann nicht die NSA? Sie verfügt über genau dasselbe Material. Abschließend sagte er, daß wir unterscheiden müssen zwischen dem, was Trump in der Ukraine zu tun versucht, was konstruktiv ist, und seiner destruktiven Unterstützung für den Völkermord Israels.

Zepp-LaRouche sagte, die IPC-Diskussion dieser Woche zeige, daß wir uns in einem entscheidenden Moment befinden und aktiv werden müssen. Die Weltlage ist komplex; Trump weiß nicht, daß die größte Gefahr der Entdollarisierung in Kryptowährungen und Stablecoins liegt. Sie bat alle, die Petition zu unterzeichnen, in der Putin, Trump und Xi zu einem Treffen in Peking aufgefordert werden. Die Probleme der Welt sind lösbar, wenn wir eine Haltung der Zusammenarbeit einnehmen, um eine Lösung ohne Katastrophe zu finden.

Co-Moderator Dennis Small fügte hinzu, daß die Absicht hinter Russiagate genau darin bestand, ein Treffen wie das bevorstehende zwischen Trump und Putin zu verhindern und den Paradigmenwechsel zu stoppen, den die Zehn Prinzipien einer neuen internationalen Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur bedeuten.


Schlagt Alarm gegen die Atomkriegsgefahr!

Bericht vom 113. Treffen der Internationalen Friedenskoalition

Das 113. Online-Treffen der Internationalen Friedenskoalition (IPC) am 1. August wurde von der IPC-Initiatorin und Gründerin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, eröffnet, die warnte, die strategischen Lage nähere sich vielleicht schon der „letzten Sturmphase”: Während der Sitzung wurde bekannt, daß US-Präsident Trump zwei Atom-U-Boote in die Ostsee beorderte, um die Konfrontation mit Rußland zu verschärfen. Zepp-LaRouche rief dazu auf, „die ganze Welt zu alarmieren, daß wir die Friedensbewegung vereinen müssen“, um „außerordentlich in die strategische Lage einzugreifen“.

Zepp-LaRouche sagte, obwohl die Medien jetzt viel mehr darüber berichten, sei die Weltgemeinschaft machtlos, den Völkermord in Gaza zu stoppen. Ein 24seitiger Bericht der UN-Sonderberichterstatterin Francesca Albanese liste die Konzerne auf, die von dem Gemetzel in Gaza profitieren, was internationale Aufmerksamkeit verdiene. Als groteske Reaktion darauf habe US-Außenminister Rubio Sanktionen gegen Albanese verhängt. Die Gaza Humanitarian Foundation (GHF) sei eine Todesfalle, die verzweifelte Palästinenser mit dem Versprechen von Lebensmitteln in den Tod locke. Ohne eine neue Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur1 sei keine dauerhafte Lösung möglich.

Präsident Trump habe „offensichtlich Chaos im internationalen Wirtschafts- und Finanzsystem angerichtet“. Trumps Handelsabkommen mit der EU werde Europa schaden, breche aber jetzt schon in sich zusammen. Die Behauptungen über den Inhalt des Abkommens seien umstritten. So solle Europa angeblich in drei Jahren für 750 Milliarden Dollar US-Flüssiggas kaufen, aber das stehe in den Sternen, weil dafür einzelne Unternehmen und Regierungen und nicht die EU zuständig sind.

Die Hoffnung, daß Trump die Beziehungen zu Rußland normalisieren könnte, sei sehr fraglich. Der russische Außenminister Lawrow hat einen Artikel2 verfaßt, in dem er schreibt, Europa werde mit seiner grenzenlosen Aufrüstung zum Vierten Reich. Die Frage sei, ob Trump den Vorschlag des US-Europakommandeurs Gen. Donahue unterstützt, die russische Region Kaliningrad zu besetzen?

Hauptredner

Der zweite Redner war Mossi Raz, ehemaliges Mitglied der Knesset, ehemaliger Generaldirektor von Peace Now und ehemaliger israelischer Fallschirmjäger, der erklärte, der Konflikt in Gaza könne nicht mit Gewalt gelöst werden. Er würdigte die Bedeutung der Ankündigungen des französischen Präsidenten und anderer Regierungen, die einen palästinensischen Staat fordern. Raz verwies auch auf eine Erklärung des indonesischen Präsidenten Prabowo Subianto, Indonesien sei bereit, Israel anzuerkennen und diplomatische Beziehungen aufzunehmen, wenn Israel seinerseits einen unabhängigen palästinensischen Staat anerkennt. Raz unterstützte den ägyptischen Friedensplan, der unter diesen Umständen funktionieren könne.

Ray McGovern, ehemaliger CIA-Analyst, Mitbegründer der Veteran Intelligence Professionals for Sanity (VIPS) und häufiger IPC-Podiumsteilnehmer, gratulierte den ersten beiden Rednern und sagte: „Der Schwerpunkt liegt genau dort, wo er liegen sollte, nämlich darauf, daß mein Land Völkermord ermöglicht.“ Er zitierte den südafrikanischen Bischof Desmond Tutu, der nach einem Besuch in Israel gesagt hatte, die Apartheid sei dort schlimmer als in Südafrika. Rabbi Abraham Joshua Heschel habe richtig gesagt, bei einem Völkermord seien nicht alle schuldig, aber alle seien mitverantwortlich. Präsident Trump unterstütze Israel, weil er befürchte, mit Material über Jeffrey Epstein erpreßt zu werden. Das sei eine „abscheuliche Tat im Quadrat“. McGovern erinnerte daran, wie der Tiefe Staat, darunter Geheimdienste, Medien und die Demokratische Partei, nach Trumps Sieg 2016 versuchten, ihn zu entmachten, um eine Normalisierung der Beziehungen zu Rußland zu verhindern. „Wenn Trump auch nur die geringste Flexibilität hätte, würde er einen Deal zur Ukraine machen“, sagte McGovern. Er verwies dazu auf seinen neuesten Artikel auf Consortium News.3

Der erfahrene brasilianische Journalist Luiz Erthal war angenehm überrascht vom Ergebnis des jüngsten BRICS-Gipfels, über den er zusammen mit Tim Rush von EIR berichtete. Zuvor habe sich Brasilien der Biden-Regierung gebeugt, aber jetzt bleibe die Regierung Lula fest. Die energische Verurteilung des Völkermords in Gaza sei wichtig. Lula habe die Souveränität des Landes verteidigt und das brasilianische Volk geeint. Brasilien sei für Trump zu einem vorrangigen Angriffsziel geworden, weil dessen Verfassung der Regierung die Kontrolle über alle Bodenschätze einschließlich strategisch wichtiger Seltener Erden einräumt. Man sehe die Unterstützung des angeklagten Ex-Präsidenten Bolsonaro als Möglichkeit, das zu umgehen. Erthal schloß: „Wir hoffen auf den Tag, an dem die Vereinigten Staaten den BRICS beitreten.“

Berichte über Aktivitäten

Diane Sare, Präsidentin der LaRouche-Organisation (TLO) in den USA, berichtete über die Aktivitäten rund um die UN-Konferenz für die Zwei-Staaten-Lösung vom 28.-30. Juli. UN-Sicherheitskräfte hätten zwar versucht, Delegierten, die das Gebäude betraten, die TLO-Flugblätter wegzunehmen, aber es gab nur sehr wenig Widerspruch gegen die Polemik gegen Völkermord und die Forderung nach ähnlichen Maßnahmen wie denen, die die Apartheid in Südafrika beendeten.

Der Aktivist Rafed Aljoboury berichtete über seine Katastrophenhilfeorganisation, Integrity Political Action Committee4, und deren Aktivitäten in Gaza. Sie erhalten Notrufe wegen Babynahrung, die es nur auf dem Schwarzmarkt gebe, die Wochenration für ein Baby koste dort 60-70 Dollar. Die israelischen Streitkräfte arbeiteten mit Verbrecherbanden zusammen, die Lebensmittel stehlen und verkaufen.

Seine Gruppe plant für den 15. September große Kundgebungen. Aljoboury machte auf den ehemaligen Green Beret Anthony Aguilar aufmerksam, der den israelischen Streitkräften Kriegsverbrechen an den Verteilstellen vorwirft, und unterstützte die Universal Disaster Relief Foundation5.

Die Moderatorin Anastasia Battle berichtete über die jüngste Weltfriedenskonferenz in China, an der sie zusammen mit 3000 jungen Menschen teilgenommen hatte. Im Mittelpunkt der Konferenz standen die Bedeutung des Globalen Südens und Frieden durch wirtschaftliche Entwicklung. Besonders bewegt war sie vom Kulturteil der Konferenz mit Beiträgen aus aller Welt. Die Delegation aus Japan sang das Volkslied Sakura, das die Schönheit und Vergänglichkeit der Kirschblüten beschreibt und das als Geste der Versöhnung nach dem Zweiten Weltkrieg bekannt ist. Viele chinesische Teilnehmer seien davon zu Tränen gerührt gewesen.

Weitere Berichte über Aktivitäten kamen aus Frankreich und aus Nicaragua.

Zepp-LaRouche betonte, daß die Bemühungen zur Einigung der internationalen Friedensbewegung verdoppelt werden müssen, und dankte Erthal für seinen Appell an die USA, den BRICS beizutreten. Erthal sagte, die BRICS bräuchten einen ständigen Sitz in der westlichen Hemisphäre, damit niemand behaupten kann, sie seien gegen den Westen. Als Standort wurde Rio de Janeiro vorgeschlagen.

Diskussion: Die IPC als ein großes Dach

In der Diskussionsrunde gab es Einwände gegen Israelis, die behaupten, Frieden zu wollen, aber den Palästinensern das Recht auf Selbstverteidigung verweigern oder sich gegen die Freilassung palästinensischer Geiseln aussprechen. Zepp-LaRouche antwortete, das Völkerrecht sei zusammengebrochen, spätestens als die USA unter Vortäuschung von Verhandlungen den Angriff auf den Iran organisierten. „Wir befinden uns in einer Situation, in der die Zivilisation fast verschwunden ist – ich glaube, die Uhr tickt.“ Die Politiker spielten mit einem Atomkrieg, und wenn wir den nicht verhindern können, könne man alle anderen Themen vergessen. Dazu brauche man die Methode des Zusammenfalls der Gegensätze – eine Lösung auf einer höheren Ebene als der des Konfliktes. Deshalb schließe auch die IPC niemanden aus, mit dem es auf niedrigerer Ebene Meinungsverschiedenheiten gibt.

Co-Moderator Dennis Small fügte hinzu, wenn wir alle, die anderer Meinung sind, aus der Diskussion ausschließen würden, dann würden wir nur noch mit uns selbst reden. Auf der höheren Ebene sei der Zusammenbruch des globalen Finanzsystems das zentrale Thema. Trumps Zollpolitik und Förderung von Kryptowährungen seien zwei Seiten derselben Medaille. Schuldnerstaaten, die nicht exportieren können, würden zahlungsunfähig, sie müßten sich jetzt entscheiden zwischen einem Völkermord durch den IWF oder dem Übergang zu einem neuen Handelssystem. In den USA stehe eine massive Inflation bevor, weil Trumps Kryptowährungspolitik eine beispiellose Spekulationsblase auslösen werde. Die Einnahmen aus den Zöllen würden nicht in produktive Investitionen fließen, sondern in die Blase gesaugt werden. Das sei die eigentliche Ursache des Problems, das zum Völkermord führt.

Sare betonte, das „Russiagate“ sei eine britische Operation, um einen Krieg gegen Rußland zu inszenieren.

Zepp-LaRouche schloß, die Zeit werde knapp und man brauche mehr als unsere wöchentlichen Diskussionen. Jeder, der Zugang zu internationalen Organisationen hat, müsse diese in eine direkte Zusammenarbeit einbinden.


Anmerkungen

1. Zehn Prinzipien für eine neue internationale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur,
    Helga Zepp-LaRouche, Schiller-Institut.

2. Germany and rest of EU transforming into Fourth Reich – Lavrov, Nachrichtenseite von RT,
    erreichbar durch Umgehung der politischen Zensur in der EU, z.B. mit einem VPN.

3. WATCH: CN Live! – ‚Russiagate Decomposed‘Consortium News, 24. Juli 2025.

4. Let’s Forge A Government Shaped By The People, Website der Integrity Political Action Committee.

5. Join Our Cause, Website der Universal Disaster Relief Foundation (UDRF).


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