Top Left Link Buttons
  • Englisch
  • Deutsch
  • Russisch

Jason Ross

Author Archives

Webcast mit Helga Zepp-LaRouche – 14. März 2018

Der Fall Skripal


Neue Güterzugverbindung zwischen Amsterdam und Yiwu

9. März 2018 • Am 7. März verließ ein Zugverband den Hafen von Amsterdam zu einer 11.000 km langen Reise ins chinesische Yiwu. Der Zug fährt durch Deutschland, Polen, Weißrußland, Rußland und Kasachstan und wird am 23. März in Yiwu ankommen, so berichtet Rail Freight.com. Damit sind die Niederlande nun mit Chinas OBOR-Seidenstraße verbunden. Amsterdam ist nach Rotterdam, Antwerpen und Hamburg der größte europäische Hafen. Mit der neuen Verbindung werden niederländische Geschäftsverbindungen mit China wesentlich verbessert, so der Vorstandsvorsitzende von Nenner Logistics, Erwin Cootjans.

Auch interessant: auf der internationalen Tourismusbörse hat der Weltverband für Tourismus UNWTO am 7. und 8.3. ein „Silk Road Ministers Meeting“ abgehalten. Aus diesem Anlaß erschien ein lesenswerter Artikel und Interview mit der Überschrift: „Größtes Infrastrukturprojekt der Welt: China will Eurasien und Afrika verbinden“


Tschadsee-Konferenz unterstützt Transaquaprojekt

6. März 2018 • Wie Helga Zepp-LaRouche im Gespräch mit Mitarbeitern betonte, ist die erfolgreiche internationale Tschadseekonferenz, die vom 25.-28.2. in der nigerianischen Hauptstadt Abuja stattfand, ein großer Durchbruch für Afrika und die Welt. Damit ist das erste Großprojekt der Weltlandbrücke, für das sich das von Helga Zepp-LaRouche gegründete internationale Schiller-Institut seit über 20 Jahren einsetzt, aktuell auf der Tagesordnung.

Mit der Befürwortung durch acht afrikanische Staats- und Regierungschefs und die nun offizielle Unterstützung der Machbarkeitsstudie durch die italienische Regierung bei der Konferenz ist das Transaqua-Projekt als beste Option zur Lösung der Tschadsee-Krise und für den Aufbau wichtiger Infrastruktur (Wassertransfer, Verkehr, Energie, Landwirtschaft) und als strategisches Ziel für den gesamten afrikanischen Kontinent anerkannt. Der italienische Botschafter in Nigeria, Stefano Pontesilli, gab bei der Konferenz bekannt, daß die italienische Regierung 1,5 Mio.€ für die Machbarkeitsstudie des italienischen Unternehmens Bonifica und des chinesischen Konzerns PowerChina bereitstellt. Dies kann ein Modellfall für künftige trilaterale Zusammenarbeit im Geiste der Gürtel- und Straßen-Initiative sein.

Transaqua – der Plan für die Wiederauffüllung des Tschadsees durch den Bau einer 2400 km langen Wasserstraße vom Kongo-Becken zum Tschadsee, den Bonifica in den 1970er Jahren ausgearbeitet hatte – zog sich als ein roter Faden durch alle Konferenzsitzungen, die sich mit Lösungsmöglichkeiten und vielen weiteren Aspekten beschäftigten, darunter die Sicherheit in der Tschadseeregion, wo die Terrorgruppe Boko Haram wütet.

Claudio Celani von EIR begleitete die Bonifica-Delegation und Sebastian Périmony vom französischen Schiller-Institut nahm ebenfalls an der Konferenz teil. Dabei fand der neue Sonderbericht des Schiller-Instituts über die Entwicklung Südwestasiens und Afrikas große Beachtung.

Radio France Internationale (RFI) interviewte Claudio Celani von EIR während der Konferenz. In der Einleitung des Artikels heißt es: „Zu ehrgeizig, zu riskant, zu teuer? Es fehlt nicht an Gründen, dagegen zu sein, aber das Projekt zur Auffüllung des Tschadsees ist wieder da. Am Dienstag, 27.2. im nigerianischen Abuja war das titanische Vorhaben, die Wasser des Kongobeckens weiterzuleiten, in aller Munde, wie der italienische Analyst Claudio Celani berichtet.“ Celani: „Die Menschen hier sind überzeugt, daß Wassertransfer der einzige Weg ist, den Tschadsee wiederzubeleben. Sie denken groß. Sie verstehen, daß sie ein großes Projekt brauchen, Transaqua, das Großprojekt, das nicht nur bezweckt, Wasser von Punkt A nach Punkt B zu bringen, sondern auch, im Herzen Afrikas reale moderne Infrastruktur zu bauen.“

RFI weiter: „Transaqua wird aus der Asche neu geboren. Das italienische Unternehmen Bonifica, der Urheber des Projekts, kooperiert jetzt mit dem chinesischen Unternehmen PowerChina. Die chinesische und die italienische Regierung werden eine gemeinsame Machbarkeitsstudie finanzieren. Der Chefingenieur von PowerChina ist hocherfreut über diese Zusammenarbeit: ,Ich bin überzeugt, wir stehen am Anfang einer neuen Kooperation. Wir freuen uns darauf, diese Kooperation zu beginnen.’“

Die Nachrichtenagentur AFP berichtete in einer Meldung, die auf Französisch und Englisch in vielen Medien erschien, unter der Überschrift: „Italien, China schlagen Lösung für Wasserproblem des Tschadsees vor“. Die Nachrichtenagentur zitiert den Exekutivsekretär der Kommission für das Tschadeseebecken, Sanusi Abdullahi: „Wassertransfer zwischen den Flußbecken ist keine Option, sondern eine Notwendigkeit. Wir sind mit der Möglichkeit konfrontiert, daß der Tschadsee verschwindet, und das wäre katastrophal für den ganzen afrikanischen Kontinent.“ Auch der Technische Direktor von Bonifica, Franco Bocchetto, wird zitiert, „der Anblick hunderter Ertrinkender im Mittelmeer“, habe die italienische Regierung bewogen, das Projekt zu unterstützen. „In den letzten Jahren hat sich die Lage schnell verändert, und was in den 80er Jahren unmöglich schien, weckt jetzt Interesse.“

Die in London erscheinende Fachzeitschrift Global Construction Review illustrierte ihren Bericht über die Konferenz in Abuja mit einer Landkarte des Schiller-Instituts zu dem Projekt. Es wird auf die Rede verwiesen, die Franco Persio Bocchetto von Bonifica in der Konferenz des Schiller-Instituts in Bad Soden im November 2017 zu dem Thema hielt, und darauf verlinkt. Siehe: http://newparadigm.schillerinstitute.com/media/italy-china-alliance-transaqua/


Webcast mit Helga Zepp-LaRouche – 7. März 2018

00:36 – Chinas Doppelsitzung: NVK und PKKCV tagen
03:33 – Xi Jinpings Amtszeitverlängerung
06:41 – Putin liefert neuen Sputnik-Schock!
15:19 – In schwieriger Lage, Fortschritte in Nord- und Südkorea
18:23 – Gary Cohns Rücktritt, Trump errichtet Einfuhrzölle für die USA
20:12 – Politik der neuen Bundesregierung gegenüber China & Seidenstraße
23:24 – Wahlergebnis in Italien, Brexit-Prozess geht weiter
26:15 – Armut in Deutschland muss thematisiert werden


Tschadseekonferenz: Entscheidung über wichtige Wasserinfrastruktur

27. Februar 2018 • Vom 26.-28.2. findet in der nigerianischen Hauptstadt Abuja eine von afrikanischen Staaten organisierte internationale Konferenz statt, an der Staats- und Regierungschefs, Beamte und Experten aus Afrika, Europa, den USA und China teilnehmen werden. Die Veranstaltung, die unter Schirmherrschaft der UNESCO von Nigerias Regierung und der Kommission für das Tschadsee-Becken (LCBC) ausgetragen wird, soll einen Konsens darüber herstellen und Unterstützung dafür gewinnen, mit einem großen Wassertransferprojekt vom Kongobecken das Austrocknen des Tschadsees zu verhindern und umzukehren.

Zu den Hauptrednern gehören Vertreter des italienischen Unternehmens Bonifica und des chinesischen Konzerns PowerChina, die eine strategische Partnerschaft für eine Machbarkeitsstudie des Infrastruktur-Großprojekts „Transaqua“ eingegangen sind. Es handelt sich dabei um ein vielschichtiges Projekt für Wasser-, Verkehrs-, Energie- und Agrarinfrastruktur. Bereits in den 1970er Jahren vom Ingenieurbüro Bonifica entworfen, sieht Transaqua vor, über einen 2400 km langen Kanal mit Anschluß an alle rechten Zuflüsse des Kongo den Tschadsee mit 100 Mrd. m3 Wasser jährlich wieder aufzufüllen und gleichzeitig mit Staudämmen Strom zu erzeugen und große Landstriche für Agrarwirtschaft und Schiffahrt zu erschließen.

Wie in Abuja jetzt bekanntgegeben wurde, hat die italienische Regierung beschlossen, daß sie Gelder für die Durchführung der Studie bereitstellt und möglicherweise wird am Rande der Konferenz ein entsprechendes Abkommen der vier Seiten – die beiden Firmen, die LCBC und italienische Regierungsstellen – geschlossen.

Europäische Politiker reden seit Monaten und Jahren von einem „Marshallplan“ für den wirtschaftlichen Aufbau Afrikas, um den Zustrom von „Wirtschaftsflüchtlingen“ nach Europa zu unterbinden. Aber bisher wurde noch kein konkretes Projekt vorgestellt, geschweige denn beschlossen, und Transaqua ist der einzige Plan, der jetzt auf dem Tisch liegt und der in Afrika wirklich eine entscheidende Veränderung bewirken kann.

Jahrzehntelang wurde dieses Vorhaben als „Größenwahn“ abgetan. Aber die Flüchtlingskrise sowie Chinas Vorreiterrolle bei der Entwicklung Afrikas haben es jetzt wahrscheinlicher gemacht. 30 Millionen Menschen sind für ihren Lebensunterhalt durch Fischerei und landwirtschaftliche Bewässerung auf den Tschadsee angewiesen. Sein zunehmendes Austrocknen hat eine Migrationswelle nach Europa ausgelöst und die Region zum Nährboden für Rekrutierung der Terrorgruppe Boko Haram gemacht. Die Multinationale Einsatztruppe der LCBC-Länder hat bedeutende militärische Erfolge gegen Boko Haram erzielt, aber es bleibt noch viel zu tun – auch dies wird ein Thema der Konferenz sein. Transaqua nützt allen Aspekten der afrikanischen Krise, es schafft Arbeitsplätze, Wirtschaftswachstum und Vorteile für alle Staaten südlich der Sahelzone, auch für den „Wasserspender“, die Demokratische Republik Kongo, die wertvolle Infrastruktur bekäme. Zudem bietet Transaqua eine Lösung für das Austrocknen des „Großen Menschengemachten Flusses“, den Aquädukt in Libyen, der heute das Land aus unterirdischen Quellen mit Wasser versorgt, indem man vom wiederaufgefüllten Tschadsee eine Pipeline legt.

Zur Rolle des Schiller-Instituts bei diesem Projekt können Sie hier mehr lesen:
http://www.bueso.de/node/9258/edit
http://www.bueso.de/content/transaqua-ein-traum-wird-wirklichkeit


Webcast mit Helga Zepp-LaRouche

28. Februar 2018

01:05 – Transaqua wird Realität
04:40 – Vorkriegspropaganda: Russland & China werden weiter zum Feindbild gemacht
08:15 – Verhältnis USA & China trotz allem sehr interessant
10:04 – weitere Amtszeit für Xi Jinping; Trump wird zur Wiederwahl antreten
12:37 – Chinas gesundes Selbstbewußtsein
18:26 – Nord- und Südkorea, USA, China
20:47 – Gewaltkultur in den USA: was jetzt getan werden muss
28:44 – Was wird aus der SPD?

• Artikel: Global Times: US frightened by its own mirror image

 


Harald Kujat warnt vor „Atomkrieg aus Versehen“

Wöchentliche Webcast mit Helga Zepp-LaRouche:

00:20 – Blick auf die Münchener Sicherheitskonferenz
06:18 – Robert Muellers Anklage: ein wiedergekäuter Nothingburger
11:56 – Gen. a.D. Harald Kujat warnt vor „Atomkrieg aus Versehen“
14:23 – Olympische Spiele in Korea: Vertane Chance?
17:39 – Wer manipuliert eigentlich wessen Wahlen?
23:15 – Österreich baut mit an der Seidenstraße


Warum ist China erfolgreich?

20. Februar 2018 • Im Unterschied zu den gegenwärtigen hysterischen Angriffen auf China a la MERICS und Co. kommt Michael Schuman von Bloomberg Business Week der Sache etwas näher – wenn er auch nicht auf die Tatsache eingeht, daß China die Prinzipien des Amerikanischen Systems der Politischen Ökonomie von Alexander Hamilton anwendet.

Schuman verfaßte am 29.1. einen Artikel mit dem Titel „Was, wenn China eine Ausnahme von den Gesetzen der Wirtschaftswissenschaft ist?“ Weiter heißt es: „Beijings politische Entscheidungsträger machen offenbar vieles richtig – und das könnte viel von unserem ökonomischen Denken auf den Kopf stellen, besonders unseren Glauben an die Macht freier Märkte.“ … „Mein Vertrauen in diesen Körper gesammelter Weisheit [der liberalen Wirtschaftslehre] wurde schwer erschüttert. Je mehr ich meine ökonomischen Regeln auf China anwende, um so mehr scheinen sie fehlzugehen. Meinen Maximen zufolge müßte China in einem schwachen Wirtschaftswachstum steckengeblieben, sogar von einer Finanzkrise erfaßt sein. Aber das ist es offensichtlich nicht. Tatsächlich widerspricht vieles, was in diesem Land geschieht, allem, was wir über Wirtschaftswissenschaft wissen – oder zu wissen glauben.“

Schumans Erkenntnis: „Schlicht und einfach, wenn Beijings politische Entscheidungsträger es richtig machen, dann ist viel grundlegendes ökonomisches Denken falsch – ganz besonders unser Vertrauen auf die Macht freier Märkte, unsere eingefleischte Abneigung gegen staatliche Eingriffe und unsere Vorstellungen über die Förderung von Innovation und Unternehmertum… Doch wenn China nun weiter voranmarschiert, können wir nicht länger die Möglichkeit verwerfen, daß es das Regelwerk neu schreibt. Beijings Entscheidungsträger ignorieren einfach, was die meisten Ökonomen an diesem Punkt der Entwicklung empfehlen würden. Und bislang kommen sie damit gut weg.“

Zum Artikel: https://www.bloomberg.com/news/articles/2018-01-24/what-if-china-is-exempt-from-the-laws-of-economics


Armutsbekämpfung: China setzt historisches Ziel

20. Februar 2018 • Chinas Staatsrat veröffentlichte am 4.2. das erste politische Dokument des Jahres, das sich – einer nunmehr 15 Jahre langen Tradition folgend – mit der Landwirtschaft und dem ländlichen Raum befaßt. Die Landwirtschaft, lange das Rückgrat der chinesischen Wirtschaft, macht heute weit weniger als 10% der BIP aus, aber 40% der Bevölkerung leben immer noch auf dem Land, und die 10%, die in die Städte abgewandert sind, halten engen Kontakt zu ihren in den Dörfern verbliebenen Familien.

Für Chinas Ziel, bis 2020 die Armut im Land zu besiegen, ist die Förderung der ländlichen Regionen entscheidend. Die Einkommen der Landwirte sollen erhöht und die Lebensbedingungen auf dem Lande verbessert werden. Verschiedene Landreformen haben bereits einen enormen Produktivitätsanstieg der Agrarerzeugung ermöglicht. So wurde etwa gestattet, daß Kleinbauern ihr Land anderen überlassen, ohne auf den Besitztitel zu verzichten, und so konnten kleine Felder von Bauern, die als Arbeiter in die Stadt zogen, zu größeren Flächen vereint werden, die sich mechanisch bewirtschaften lassen.

Gleichzeitig verändert man die gesamte Struktur des traditionellen Landlebens mit neuen Projekten für Bewässerung und Wassernutzung, Stromversorgung, Kanalisation und sanitäre Anlagen mit modernen Toiletten in den Häusern etc. Die Reform umfaßt zudem den Bau moderner Straßen, Einführung von Internet und Internethandel sowie die Ansiedlung kleiner Industriebetriebe in ländlichen Regionen.

Für die Umsetzung der Reform sind vor allem örtliche Parteikader zuständig, aber es wird auch systematisch dafür geworben, daß gut ausgebildete Kräfte aus der Stadt in ländlichen Gebieten arbeiten, um bei der Modernisierung zu helfen. Dazu gehören Ärzte und anderes medizinisches Personal, Lehrer und kleine Unternehmer, die Produktionsstätten einrichten – häufig für Nahrungsmittelverarbeitung und industrielle Landwirtschaft. Und es wird ein soziales Netz geschaffen, vor allem für die vielen älteren Menschen, die weiter auf Lande leben.

An Orten, an denen eine solche Modernisierung praktisch nicht möglich ist, wie z.B. abgelegen Bergdörfern, wird den Einwohnern angeboten, in moderne Siedlungen in der Nähe umzuziehen, und Millionen Menschen wurden bereits auf diese Weise umgesiedelt. In dem politischen Dokument werden die Parteikader aufgerufen, das Vertrauen der Bevölkerung vor Ort für das Programm zu gewinnen. Als Ziel wird gesetzt, bis 2020 alle Einwohner auf dem Lande aus der Armut zu befreien, bis 2035 eine „grundlegende Modernisierung von Landwirtschaft und ländlichem Raum“ umzusetzen und bis 2050 eine „umfassende ländliche Vitalisierung“ zu vollenden.


Ukrainische Oppositionspartei kämpft für Demokratie

Das Zentralkomitee der Progressiven Sozialistischen Partei der Ukraine (PSDU) sandte von seiner Sitzung am 9. Februar 2018, im Vorfeld eines auf den 20. Februar angesetzten Gerichtstermins, den folgenden Offenen Brief an das Büro für Demokratische Institutionen und Menschenrechte (ODIHR) der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) und an die Europäische Kommission für Demokratie durch Recht (Venedig-Kommission) des Europarates.

Der Hintergrund des Verfahrens und des Appells ist folgender:

Am 6. Juli 2017 reichte die PSPU Klage ein, um gerichtlich feststellen zu lassen, daß das ukrainische Justizministerium mit seinen Entscheidungen bezüglich der PSPU gegen die Gesetze verstoßen hat. Das Ministerium verweigert die formelle Annahme von Statut, Programm und Zusammensetzung der Führungsgremien der Partei, wie sie vom 31. Außerordentlichen Parteitag der PSPU am 18. März 2017 beschlossen wurden. Zuvor hatte das Ministerium bereits zwei weitere Parteitage der PSPU (2015 und 2016) in der gleichen Weise ignoriert. Infolgedessen sind die Aktivitäten der Partei seit 2015 stark behindert. Das Gericht hat den Termin für die Verhandlung über die Klage bereits zweimal aufgeschoben. Die nächste Verhandlung vor dem Verwaltungsgericht für den Bezirk der Stadt Kiew ist für den 20. Februar angesetzt.

Verteidigt die Demokratie in der Ukraine! Verteidigt die Rechte einer Oppositionspartei!
Ein Appell des Zentralkomitees der Progressiven Sozialistischen Partei der Ukraine

9. Februar 2018 — Das Zentralkomitee der Progressiven Sozialistischen Partei der Ukraine appelliert an Sie, die Mitglieder einer maßgeblichen internationalen Organisation, die die Grundwerte der europäischen Demokratie reguliert und bekräftigt, das Vorgehen der ukrainischen Behörden gegenüber der Progressiven Sozialistischen Partei der Ukraine, einer politischen Partei in der Ukraine, zu überprüfen und zu bewerten.

Die Progressive Sozialistische Partei der Ukraine (PSPU) wurde 1996 gegründet und gehört zu den wenigen ukrainischen Parteien, die bei Parlamentswahlen Sitze gewonnen haben. Die PSPU nominierte ihre Vorsitzende, Natalja Witrenko, zweimal als Kandidatin für das Amt des Präsidenten der Ukraine. Die Partei gewann auch bei lokalen Wahlen Sitze und hatte Vertreter in den Selbstverwaltungsorganen vieler Regionen der Ukraine.

Seit ihrer Gründung wirkte die PSPU in völliger Übereinstimmung mit der Verfassung und den Gesetzen der Ukraine, den Normen und Prinzipien des Völkerrechts und in Übereinstimmung mit dem Statut der PSPU, das von einem Parteitag beschlossen wurde. In der gesamten Zeit, in der die Partei aktiv war, gab es niemals Beschwerden der staatlichen Aufsichtsbehörden gegen uns, weder gegen die Aktivitäten noch gegen das Statut der Partei noch gegen die Aktivitäten unserer regionalen Organisationen. In allen diesen Jahren wurden die Aktivitäten unserer Partei, wie es die Gesetze vorsehen, vom Justizministerium der Ukraine und der Zentralen Wahlkommission der Ukraine beaufsichtigt. Die Informations- und Wahlkampagnen der PSPU, ihre ordentlichen und außerordentlichen Parteitage und die Prozeduren für die Wahl der Führungsgremien von Parteien waren stets als legitim anerkannt. Die Kandidaten der Partei für die Wahl der Abgeordneten der Obersten Rada der Ukraine, der lokalen Selbstverwaltungsgremien und die Präsidentschaft der Ukraine waren stets als legitim und rechtmäßig anerkannt, und sie haben sich an den Wahlkämpfen beteiligt und ihr Recht, für Ämter zu kandidieren, wahrgenommen.

Leider verfolgen die derzeitigen ukrainischen Behörden, in Person der Polizeibehörden und des Justizministeriums der Ukraine, eine Politik der Diskriminierung gegenüber unserer Oppositionspartei, was in einer demokratischen Gesellschaft inakzeptabel ist; dies reicht bis hin zu Verleumdungen, politischen Schikanen und physischem Terror gegen die Führung und Aktivisten der Partei. Die Aktivitäten der Partei sind praktisch blockiert. Sie wird aus der Berichterstattung von Rundfunk und Fernsehen ausgeschlossen, und ihre friedlichen öffentlichen Aktionen werden durch den Einsatz von Nazibanden gegen unsere Unterstützer behindert, wobei es zu physischen Gewaltakten gegen sie als Mitglieder der PSPU kommt.

Wir sind überzeugt, daß unsere Partei systematisch diskriminiert wird, was sowohl nach den Gesetzen der Ukraine als auch nach den Normen und Prinzipien des Völkerrechts verboten ist. Diese Diskriminierung hindert unsere Partei an der Wahrnehmung ihrer politischen Rechte und Freiheiten in der Ukraine, so wie sie garantiert sind durch die Konvention zum Schutz der Menschenrechte und Grundfreiheiten (Artikel 10, 11, 14), den Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte (Artikel 19, 22, 26), die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (Artikel 19, 20), die Charta der Grundrechte der Europäischen Union (Artikel 12, 21), das Dokument der Kopenhagener Konferenz über die Menschliche Dimension der KSZE von 1990 (Punkt 7), die Richtlinie für die Regelung der Aktivitäten der politischen Parteien und die Dokumente der OSZE/ODIHR und der Europäischen Kommission für Demokratie durch Recht (Venedig-Kommission).

Wir sind überzeugt, daß die ukrainische Regierung ihre Verpflichtungen gegenüber den mit der PSPU verbundenen Bürgern der Ukraine nicht erfüllt, hinsichtlich der Garantien unter der Verfassung und den Konventionen über die Freiheit, sich in politischen Parteien zusammenzuschließen, die Meinungsfreiheit und das Recht, sich an demokratischen Wahlen zu beteiligen. Als Konsequenz dieses Vorgehens der Regierungsbehörden sind die Aktivitäten der Partei nun schon seit drei Jahren faktisch unterbunden und die Rechte der Parteimitglieder werden gröblich verletzt. Die folgenden Fakten bestätigen dies:

1. Am 28. Oktober 2016 wurden das Zentralbüro der PSPU und die Redaktion der Parteizeitung Predrassvetnyye ogni illegal und gewaltsam besetzt. Seit mehr als zehn Jahren hatten die PSPU und die Redaktion auf vollkommen legaler Basis gewerbliche Räume der Firma Siver Ukraina LLC gemietet, in denen sich ihre Büros befanden und von denen aus sie ihre gesetzmäßigen politischen Aktivitäten durchführten. Ohne eine gerichtliche Anordnung oder eine Benachrichtigung der Partei oder der Redaktionsmitarbeiter führte der Sicherheitsdienst der Ukraine nach der gewaltsamen Besetzung der Büros eine Durchsuchung der Räumlichkeiten durch und konfiszierte Archivmaterial, Computerteile (darunter Festplatten von Desktop-Computern), Parteidokumente mit persönlichen Daten von PSPU-Aktivisten, Briefpapier der Partei, Dokumente über die Finanzen und die Buchführung der Partei, Parteisymbole und persönliches Eigentum der PSPU-Führer Natalja Witrenko und Wladimir Martschenko, darunter ihre persönlichen Bibliotheken und Laptops.

Die illegale und gewaltsame Beschlagnahme der Räumlichkeiten und des Eigentums der Partei und der Redaktion der Zeitung Predrassvetnyye ogni führte zur Einleitung eines Strafverfahrens nach den Artikeln 170 und 171 des Strafgesetzbuchs der Ukraine (Behinderung der rechtmäßigen Tätigkeit politischer Parteien sowie Behinderung der rechtmäßigen beruflichen Tätigkeit von Journalisten). Die Ermittlungen bezüglich dieser Fälle dauern seit mehr als einem Jahr ein. Deshalb haben die rechtmäßigen Mieter und Besitzer seit über einem Jahr keinen Zugang zu den Büros der Partei und der Redaktion, zu ihrer Partei und ihrem persönlichen Eigentum.

2. Das Justizministerium der Ukraine verweigert die Anerkennung der Änderungen von Statut und Programm der PSPU und in den Führungsgremien der PSPU, die von zuständigen legitimen Parteitagen beschlossen wurden; diese Zusätze und Änderungen waren notwendig für die Anpassung an die Neufassung der ukrainischen Gesetze „Über die politischen Parteien in der Ukraine“ und „Über die Verurteilung totalitärer kommunistischer und nationalsozialistischer (Nazi-) Regime und das Verbot der Verbreitung ihrer Symbole“.

Dreimal – am 8. September 2015, am 25. Juni 2016 und am 18. März 2017- veranstaltete die PSPU in Übereinstimmung mit dem Parteistatut ihren 29. Außerordentlichen Parteitag, ihren 30. Ordentlichen Rechenschafts- und Wahlparteitag und ihren 31. Außerordentlichen Parteitag. Dreimal reichten wir beim Justizministerium der Ukraine ein vollständiges Paket der geforderten Dokumente dieser Parteitage ein, und dreimal weigerten sich die zuständigen Vertreter des Ministeriums, unter Verstoß gegen die oben genannten Normen und Prinzipien des Völkerrechts, die Beschlüsse der PSPU-Kongresse anzuerkennen und zu registrieren.

Dadurch mischen sie sich in die inneren Angelegenheiten der Partei ein, indem sie die Normen des Parteistatuts willkürlich auslegen, illegale und tendenziöse Bewertungen der Legitimität der Parteitage vornehmen und die ihnen gesetzlich auferlegte Pflicht versäumen, eine objektive rechtliche Bewertung der für die Registrierung eingereichten Dokumente der PSPU vorzunehmen.

Es gibt keine Instruktionen für die Durchführung von Parteitagen oder korrekte Umsetzung der gesetzlichen Normen. Es erweist sich als unmöglich, von den Mitarbeitern des Justizministeriums Auskünfte über ihre Anforderungen hinsichtlich der Durchführung von Parteitagen und die ihrer Ansicht nach richtige Anwendung der Normen des Statuts zu erhalten. Auf die zahlreichen Anfragen der Parteiführung der PSPU nach Klärung dieser Forderungen erhält man vom Ministerium nur eine Antwort: „Findet einen guten Anwalt, der wird das alles für euch schreiben.“

Infolge dieser Haltung von Seiten des Justizministeriums gegenüber der PSPU war die Partei bereits zweimal nicht in der Lage, sich an den Wahlen für die Organe der lokalen Selbstverwaltung zu beteiligen. Die Teilnahme der PSPU an den kommenden Parlaments- und Präsidentschaftswahlen ist gefährdet.

3. Landesweite Fernsehsender haben direkte Drohungen führender Vertreter der staatlichen Sicherheitsorgane (des Chefs des Sicherheitsdienstes der Ukraine, V. Hrytsak) gegen die PSPU ausgestrahlt.

4. Am 17. März und 9. Mai 2017 haben von den ukrainischen Sicherheitsbehörden gesteuerte Nazibanden physisch Demonstrationen verhindert und Mitglieder unserer Partei geprügelt, die sich an gesetzmäßigen und friedlichen Aktionen der PSPU beteiligten. Es wurden keine Strafverfahren wegen dieser offenen Gesetzesbrüche eröffnet, und die Verantwortlichen wurden nicht zur Rechenschaft gezogen.

5. Es kommt fortdauernd zu Belästigung und physischer Gewalt gegen die Vorsitzenden der PSPU, Natalja Witrenko, Doktor der Ökonomie, Akademiemitglied, Volksvertreterin der Ukraine in der 2. und 3. Sitzungsperiode und Kandidatin für die Präsidentschaft der Ukraine 1999 und 2004, sowie Wladimir Martschenko, Volksvertreter der Ukraine in der 1., 2. und 3. Sitzungsperiode und Vorsitzender der PSPU-Fraktion in der 3. Sitzungsperiode der Obersten Rada der Ukraine.

Am 9. Mai 2017 blockierte eine Gruppe von Neonazis die Wohnungen, in denen N. Witrenko und W. Martschenko leben, beschädigten die Türen, drohten mit physischer Gewalt und beschmierten die Flure mit beleidigenden Graffiti und Drohungen. Obwohl die Polizei wiederholt gerufen wurde, tat sie nichts, um die Rechte und Freiheiten der ukrainischen Politiker und Staatsleute N. Witrenko und W. Martschenko zu schützen. Die Polizei sah in diesen Handlungen der Nazis keine Provokationen. Gerichtsbeschlüsse, welche die zuständigen Stellen in der Nationalen Polizei der Ukraine zur Eröffnung von Strafverfahren auf der Grundlage dieser Fakten aufforderten, wurden von der Polizei faktisch nicht umgesetzt. Eine ordentliche Untersuchung findet nicht statt und die Schuldigen werden nicht zur Rechenschaft gezogen.

Auf diese Weise ermutigt die Regierung Gewalt von Neonazis gegen ihre politischen Gegner.

Wenn wir analysieren, was in der Ukraine mit unserer Partei geschieht und wie die Polizeibehörden und das ukrainische Justizministerium vorgehen, sind wir überzeugt, daß sie einem Generalplan für Repressalien und politische Unterdrückung ihrer ideologischen und politischen Opponenten, den Mitgliedern der PSPU, folgen.

Wir bitten Sie, die oben beschriebenen Fakten zu analysieren und vom Standpunkt der europäischen Werte und der Normen und Prinzipien des Völkerrechts zu bewerten.

Natalja Witrenko,
Vorsitzende der PSPU

Bitte helfen Sie, diesen Appell so weit wie möglich zu verbreiten!


Page 13 of 22First...121314...Last