Die Internationale Friedenskoalition (IFK) hat am Freitag, dem 28. Juli, ihr achtes wöchentliches Treffen abgehalten. Die Entschlossenheit, den Lauf der Geschichte zu ändern, damit die gegenwärtigen Entwicklungen die Welt nicht immer näher in ein nukleares Armageddon führen, war in den Beiträgen aller Redner spürbar. Alle konzentrierten sich auf die Kundgebungen von Humanity for Peace, die am 6. August stattfinden werden, dem 78. Jahrestag der atomaren Vernichtung Hiroshimas durch die USA. Die zentrale Kundgebung an diesem Tag wird vor dem Gebäude der Vereinten Nationen in New York City stattfinden, weitere Kundgebungen werden unter anderem in den USA, in Großbritannien, Deutschland, Kanada, Schweden, Mexiko, Guatemala, Nicaragua und Malaysia stattfinden.
Helga Zepp-LaRouche, die Initiatorin des IFK, eröffnete die Diskussion, indem sie betonte, daß die Gefahr eines Atomkrieges zunehme, da die USA und ihre NATO-Verbündeten die Lieferung von Waffen in das Kriegsgebiet verstärken und verlogen behaupten, die Ukraine würde den Krieg „gewinnen“. Sogar einige der amerikanischen Mainstream-Medien geben inzwischen zu, daß die militärische „Gegenoffensive“ der Ukraine ein völliger Fehlschlag war. Zepp-LaRouche betonte, daß es mindestens in einem westlichen Land – sei es in Deutschland, Frankreich oder den USA – zu einem totalen Bruch mit dieser katastrophalen Politik kommen müsse, um die Konfrontation zu beenden und eine Zusammenarbeit zwischen den Atommächten zu beginnen. Nur so könne eine neue Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur für alle Nationen entstehen. Allerdings scheint ein solcher Bruch noch in weiter Ferne zu liegen, was bedeutet, daß wir unsere Bemühungen ausweiten müssen, um die Mauer der Lügen über Rußland und China zu durchbrechen.
Ray McGovern, früherer CIA-Analyst, der einmal dem Präsidenten der Vereinigten Staaten täglich Bericht erstattete und Mitbegründer der Veteran Intelligence Professionals for Sanity (VIPS) ist, wies darauf hin, daß der russische Präsident Wladimir Putin, der seit Jahren behauptet, die US-Innenpolitik bestimme die US-Außenpolitik, gesagt habe, die Familie Biden stecke aufgrund der Enthüllungen über den Hunter-Biden-Laptop und die nun aufgedeckte weltweite Korruption in großen Schwierigkeiten. Dennoch halte Präsident Joe Biden die irrsinnige Behauptung aufrecht, Rußland habe den Krieg in der Ukraine „bereits verloren“. Die Biden-Administration und die übrig gebliebenen Obama-Getreuen (Blinken, Sullivan und Nuland) – die für ihre zahlreichen Verbrechen vor Gericht gestellt gehören – würden mit ihrer neokonservativen Politik eher einen Atomkrieg anzetteln als ins Gefängnis zu gehen. In seiner langen Karriere in den Geheimdiensten habe er, McGovern, „noch nie ein solches Ausmaß an Gefahr gesehen“.
Oliver Boyd-Barrett, Professor an der California State University, legte eine detaillierte Studie über die tatsächliche Situation auf dem Schlachtfeld in der Ukraine vor und verwies auf die „unglaubliche Zahl von Gefallenen, die in diesem schrecklichen und unnötigen Krieg umkommen.“ Der Versuch, das Scheitern der ukrainischen „Gegenoffensive“ zu leugnen, ist fehlgeschlagen, aber es herrsche immer noch ein „Kriegsnebel“, der zur Rechtfertigung der Eskalation bis hin zu einem Atomwaffeneinsatz dienen kann. Die Beförderung von Victoria Nuland zur Nummer zwei im US-Außenministerium zeige, daß das Regime „entweder zu dumm oder zu böse“ ist, um den Wahnsinn zu stoppen.
Anastasia Battle, die die Veranstaltung moderierte, berichtete über die massive Mobilisierung unabhängiger Journalisten. Sie gab auch einen Überblick über die aktuelle Liste der geplanten Redner für die Kundgebung am 6. August vor der UNO, die von 13 bis 16 Uhr (US-Ostenküstenzeit) live gestreamt wird.
Der ehemalige Präsident von Guyana, Donald Ramotar, sagte, der Westen habe sich gewaltig verkalkuliert, als er glaubte, die Sanktionen würden die russische Wirtschaft zerstören und die modernen NATO-Waffen würden die Russen in der Ukraine vernichten, aber die Gefahr eines Atomkriegs sei jetzt noch größer geworden. Er schlug vor, Wissenschaftler zu gewinnen, die sich den Friedensbemühungen anschließen.
Der nächste Redner, der Wissenschaftler Steve Starr, Autor von „The State of the Nuclear Danger“ und anderen Artikeln und Videos über die Auswirkungen von Atomwaffen, erklärte sich daraufhin bereit, einen offenen Brief an andere Wissenschaftler zu schreiben, damit diese sich der Bewegung anschließen.
Berichte von Aktivisten, die mehrere internationale Schwesterkundgebungen organisieren, vermittelten einen Einblick in den globalen Charakter der Bewegung.
Diane Sare, die Gründerin des Schiller-Institut-Chors in New York City, informierte die Versammlung über den Plan, im Anschluß an die Kundgebung bei der UNO das Mozart-Requiem in einer Kirche in New York City aufzuführen, um die Hunderttausenden von Zivilisten zu ehren, die 1945 durch die US-Atombombenangriffe auf zwei japanische Städte getötet wurden. Ein Gastdirigent aus der Türkei, der bereits mehrere andere Friedenskundgebungen musikalisch geleitet hat, habe sich bereit erklärt, das Konzert zu dirigieren. Es haben sich zahlreiche Chorsängerinnen und -sänger gemeldet, und auch ein Orchester wird zusammengestellt.
Bernie Holland, ein Aktivist aus dem Vereinigten Königreich, schlug vor, Atomwaffen – selbst wenn sie als Kriegswaffen abgeschafft werden sollten – so umzugestalten, daß sie zur Verteidigung der Erde gegen Asteroiden eingesetzt werden können, ein Plan, der als Strategische Verteidigung der Erde (SDE) bekannt ist. Er rief dazu auf, das Buch von Mike Billington Reflections of an American Political Prisoner – The Repression and Promise of the LaRouche Movement zu lesen. Außerdem wies er darauf hin, daß das chinesische Schriftzeichen für „Krise“ aus den Zeichen für „Gefahr“ und „Chance“ bestehe, was er auch mit Frau Zepp-LaRouches Hinweis auf den „Zusammenfall der Gegensätze“ von Nikolaus von Kues in Zusammenhang brachte. Dies stehe auch im Einklang mit der buddhistischen Lehre. Wir müßten die Gelegenheit der gegenwärtigen Krise nutzen, um eine „kritische Bewußtseinsmasse“ in der Bevölkerung zu schaffen.
Frau Zepp-LaRouche schloß die Sitzung mit der Bemerkung, daß der kürzlich angelaufene Film über Robert Oppenheimer den Schrecken von Atomwaffen verdeutliche und daß das Schiller-Institut Flugblätter an die Zuschauer des Films verteilt werden wolle, um sie zur Teilnahme an den Kundgebungen am 6. August aufzurufen. Sie unterstützte den Aufruf an die Wissenschaftler, sich der Bewegung anzuschließen, schlug aber vor, den Brief nicht nur an Wissenschaftler, sondern auch an Künstler zu richten, da Wissenschaftler und Künstler die Liebe zu einer positiven Vision der Zukunft der Menschheit teilen. Sie rief die Teilnehmer dazu auf, die verbleibenden Tage vor dem 6. August zu nutzen, um alle zu mobilisieren, insbesondere die Jugend und den globalen Süden, der einen revolutionären Aufschwung erlebe und sich gegen die Kriegsmobilisierung der NATO-Länder und für Frieden und Entwicklung in Zusammenarbeit mit Rußland und China wende, in der Überzeugung, das Zeitalter des Kolonialismus ein für allemal zu beenden.