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Chinesische und russische UN-Gesandte rufen die internationale Gemeinschaft zur Unterstützung Haitis auf

Chinesische und russische UN-Gesandte rufen die internationale Gemeinschaft zur Unterstützung Haitis auf

Es ist bemerkenswert, daß bei der Debatte des UN-Sicherheitsrates über Haiti nur die Vertreter Chinas und Rußlands darauf hinwiesen, daß Haiti nach dem schweren Erdbeben einen dringenden Bedarf an Entwicklung und Wiederaufbau hat, der über bloße Soforthilfe hinausgeht.

Alle anderen Vertreter, die sich zu Wort meldeten, sprachen lediglich davon, daß sich die Haitianer darauf einigen müßten, die Krise der Regierung und der Institutionen des Landes und das ernste Sicherheitsproblem von Banden und Drogen zu lösen. Aber wenn man nicht von der geringen humanitären Hilfe zu einer internationalen Unterstützung übergeht, die es Haiti ermöglicht, ein umfassendes Wiederaufbauprogramm umzusetzen, wie es das Schiller-Institut vorschlägt, ist keine politische Lösung möglich.

Geng Shuang, stellvertretender Ständiger Vertreter Chinas bei den Vereinten Nationen, rief die internationale Gemeinschaft auf, Haiti beim Wiederaufbau zu helfen und „keine Mühe bei der humanitären Hilfe und dem Wiederaufbau nach der Katastrophe zu scheuen… China appelliert an die internationale Gemeinschaft, aktiv auf die humanitären Hilfsaufrufe der UN in Höhe von 187 Millionen Dollar zu reagieren, und fordert die haitianische Regierung auf, eng mit dem UN-System zusammenzuarbeiten, um sicherzustellen, daß die Hilfsgüter die Bedürftigsten erreichen und um Verschwendung und Veruntreuung zu vermeiden“, sagte er.

Geng schlug einen Strategiewechsel vor, denn die humanitäre Strategie für das Land, für die seit 2010 14,7 Milliarden US-Dollar ausgegeben wurde, „muß noch die erwarteten Ergebnisse bringen… Das langjährige Hilfsmodell der internationalen Gemeinschaft, das mit Bluttransfusionen und Sauerstoff für Haiti verglichen werden kann, hat sich weder als besonders wirksam noch als nachhaltig erwiesen… Wir sind bereit, gemeinsam mit den übrigen Ratsmitgliedern die systemischen und operativen Hindernisse für Frieden und Entwicklung in Haiti anzugehen und einen neuen Ansatz in Betracht zu ziehen, um Haiti aus seiner Notlage zu helfen“, sagte er.

Der Erste Stellvertretende Ständige Vertreter Russlands, Dmitry Poljanskij, sprach von der „dringenden Notwendigkeit, sich mit Fragen zu befassen, die für alle Staaten unvermeidlich sind, darunter die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und die Verbesserung des allgemeinen Lebensstandards… Wir sind entsetzt über die Angaben im Bericht der Weltbank, wonach im Jahr 2021 60% der Haitianer unter die Armutsgrenze fallen werden…. Es liegt auf der Hand, daß eine solch katastrophale Situation in diesem Inselstaat eine konsolidierte internationale Unterstützung erfordert, vor allem von den regionalen Nachbarn“.

Viele Vertreter konnten nicht umhin, auf die schockierende Entscheidung hinzuweisen, Tausende von Menschen nach Haiti zurückzuschicken, die nicht nur in Poljanskij Worten „ihr letztes Geld zusammengerafft hatten, um das Land auf der Suche nach einem besseren Leben für ihre Kinder zu verlassen“. Zu diesem Thema schwieg die US-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield.

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