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Activity of the Schiller Institute

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Machen wir den 3. September zum Wendepunkt in der Geschichte!

Bericht vom 116. Treffen der Internationalen Friedenskoalition

In der 116. Sitzung der Internationalen Friedenskoalition (IPC) am 22. August wurden eindringliche Warnungen vor einem Atomkrieg ausgesprochen, Optimismus hinsichtlich der Beziehungen der USA zu Rußland geäußert und Berichte über den ungebremsten Völkermord an den Palästinensern und den Wahnsinn der ukrainischen und europäischen Führung vorgelegt, die darauf bestehen, den bereits verlorenen Krieg in der Ukraine fortzusetzen.

Helga Zepp-LaRouche betonte zu Beginn unsere Kampagne zur Aktivierung der Resolution 377 der UN-Vollversammlung („Vereint für den Frieden“), um gegen die Greueltaten in Gaza und im Westjordanland zu intervenieren. Eine mit der UN verbundene Person habe ihr berichtet, daß eine Entsendung von Blauhelmen in die Region gemäß Resolution 377 erhebliche regionale und globale Auswirkungen hätte, um gegen die Greueltaten Israels vorzugehen. Sie erklärte, Trumps Zollkriege zwängen die BRICS-Staaten zu einer noch engeren Zusammenarbeit, und verwies dabei auf die Besuche des indischen Außenministers Subrahmanyam Jaishankar in Rußland und des chinesischen Direktors des Büros der Zentralen Kommission für Auswärtige Angelegenheiten, Wang Yi, in Indien. Die Militärparade am 3. September in Peking zur Feier des Sieges über den Faschismus sowie die damit verbundenen Treffen der Schanghaier Organisation für Zusammenarbeit und des Östlichen Wirtschaftsforums in Wladiwostok, betonte sie, können und müssen einen Wendepunkt in der Geschichte hin zu einer neuen internationalen Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur für alle Nationen markieren, wenn sie die Präsidenten Rußlands, Chinas und der USA zusammenbringen, um den Beringstraßentunnel und damit verbundene große Infrastrukturprojekte zu verwirklichen.

Prof. Ted Postol, der weltweit führende Experte für Atomwaffen, sagte, die Bombardierung des Iran durch Israel und die USA habe dazu geführt, daß nun zwei Atommächte in Südwestasien einander gegenüberstehen, wobei der Iran nun neben Israel ebenfalls eine Atommacht sei. Er erklärte, der Iran habe vor den Bombenangriffen über 13t zu 60% angereichertes Uran verfügt, besitze aber immer noch 400kg – genug, um innerhalb von vier bis fünf Wochen zehn Atombomben der Größe der Hiroshima-Bomben herzustellen, wenn sie sich dazu entschließen sollten. „Das ist das Ergebnis der US-Angriffe“, sagte er und wies darauf hin, daß die 400 kg unter der Kontrolle der IAEO gestanden hatten, die jedoch nach den Bombenangriffen des Landes verwiesen wurde. Der Iran werde keine Entscheidung über den Bau von Bomben bekanntgeben, sondern „strategische Unsicherheit“ bevorzugen.

Helga Zepp-LaRouche fragte ihn nach der Fatwa gegen die Herstellung einer Bombe. Postol antwortete, die Autorität der Fatwa beruhe auf dem Ansehen des obersten religiösen Führers, sie sei jedoch kein Gesetz und könne gemäß islamischem Recht aufgehoben werden.

Scott Ritter beschrieb seine gerade beendete Reise nach Rußland als eine „Bürgerdiplomatie“ mit dem Ziel, der amerikanischen Bevölkerung, der jeglicher Sinn für die Realität fehle, die Realität in Rußland näherzubringen. Postol merkte an, er habe mit Ritter gesprochen und Ritter untertreibe seinen Einfluß in Rußland. Ritter stimmte dem zu und berichtete, ein führender russischer Politiker habe ihm gesagt, seine Reise habe eine „politische nukleare Explosion“ im Land ausgelöst, weil ein Amerikaner die Wahrheit über die Krise gesagt habe. Er kündigte an, bald einen offenen Brief zu diesem Thema zu veröffentlichen, der von Ted Postol, Dennis Kucinich und Ray McGovern mitunterzeichnet werde.

Auf Zepp-LaRouches Frage nach seiner Einschätzung der Lage in der Ukraine antwortete Ritter, Rußland gehe davon aus, daß es den Krieg gewinnen wird, es habe seine Forderungen (Neutralität, Entnazifizierung, Sprachfreiheit) nicht geändert und schere sich nicht um die Drohgebärden Europas, da es wisse, daß diese ohne die USA nicht in der Lage sind, den Krieg gegen Rußland fortzusetzen. Er sagte, die von Rußland eingenommenen Gebiete „werden für immer russisch bleiben“. Die Neutralität der Ukraine werde „unter russischem Schutz“ stehen.

Helga fragte nach der kürzlichen Verhaftung eines Ukrainers in Italien, der angeblich an der Sprengung der Nord-Stream-Pipeline im Jahr 2022 beteiligt gewesen sein soll. Postol sagte, er stehe Seymour Hersh sehr nahe, und als Hersh seinen Artikel schrieb, in dem er das US-Militär unter der Leitung von Präsident Joe Biden beschuldigte, den Angriff durchgeführt zu haben, habe er Hersh ernsthafte Fragen zur „Unterwasserakustik“ bei dem Vorfall gestellt und hinzugefügt, er sei ein Experte auf diesem Gebiet. Hersh habe die Fragen an seine Quelle weitergegeben, deren Antworten Postol vollständig überzeugten, sodaß er seine Meinung geändert und sich Hershs Analyse angeschlossen habe.

Postol fügte noch seine Meinung zu den gemeldeten 1,7 Millionen toten oder vermißten ukrainischen Soldaten hinzu und merkte an, es handle sich bei dieser Zahl überwiegend um junge Männer, was in Wirklichkeit etwa 3 Millionen Menschen im gebärfähigen Alter bedeute, wenn man bedenke, wie viele Kinder aufgrund ihres Todes nie geboren werden würden. Dies werde verheerende Auswirkungen auf die Nation haben und praktisch eine ganze Generation der Bevölkerung auslöschen. Die Herzlosigkeit, mit der Selenskyj den Krieg unter diesen Umständen fortsetze, erinnere ihn an Hitlers Weigerung, sich zu ergeben, als Rußland Berlin einnahm – eine „rassistische und haßerfüllte“ Führung.

Garland Nixon, ein erfahrener Politikanalyst und Talkshow-Moderator mit einer großen Anhängerschaft, beschrieb die Bedeutung der sozialen Medien, insbesondere angesichts des Versagens der kommerziellen Medien. Er beschrieb, wie Gruppen von acht bis zehn Plattformen zusammenkommen können, um ihre Reichweite weiter auszubauen. Er sagte, Treffen wie das der Internationalen Friedenskoalition müßten in einer Weise massenhaft verbreitet werden, die für das wachsende Publikum der sozialen Medien verständlich ist. Er wurde nach seinen Zuschauerzahlen in Rußland gefragt und erklärte, diese seien das Ergebnis einer Gruppe namens „Russia Accent“, die um die Erlaubnis gebeten habe, seine Sendungen ins Russische zu übersetzen und auszustrahlen, was zu Millionen von Zuschauern in Rußland geführt habe.

Helga fügte hinzu, dasselbe müsse mit Menschen in Afrika, Asien und anderen Teilen der Welt geschehen, um die Welt im Hinblick auf die Ereignisse am 3. September zu vereinen und „Nie wieder“ zu Faschismus und Krieg zu sagen.

Dennis Speed fügte hinzu, daß wir heute einen „Internationalen Kongreß“ ähnlich dem „Kontinentalkongreß“ der Gründerväter brauchen, um das globale Paradigma zu ändern.

In der Diskussionsrunde wurde Postol nach der „Superzünder-Technologie“ gefragt. Er antwortete, er habe diese Technologie zufällig entdeckt. Es handle sich dabei um eine neue Technologie, die eine weitaus genauere Zielerfassung von Raketen in Silos ermögliche. Seine Sorge sei, daß die Russen und Chinesen, die den Aufbau dieser milliardenschweren Technologie beobachten, davon überzeugt seien, daß die USA einen Erstschlag vorbereiten. Putin wisse zwar, daß solche Fantasien über einen „Sieg in einem Atomkrieg“ nicht funktionieren können, aber er mache sich Sorgen um westliche Politiker, die glauben, sie könnten funktionieren.

Helga Zepp-LaRouche wies darauf hin, daß Brigadegeneral Buchanan, ein führender Direktor der Luftwaffe, öffentlich argumentierte, die USA könnten einen Atomkrieg gewinnen, sie müßten aber darauf achten, genügend Atomwaffen zu behalten, um ihre weltweite Vorherrschaft zu sichern. Postol sagte, wer so etwas sage, sei „ignorant“ und sollte keine Führungsposition im US-Militär innehaben. Er habe mit vielen Drei- und Vier-Sterne-Generälen zusammengearbeitet, die mehr Verstand hätten. Er wies darauf hin, daß Putin einen General entlassen habe, der die russischen Streitkräfte in der Ukraine befehligte, aber den Einsatz von Atomwaffen gefordert hatte.

Purnima Anand vom BRICS International Forum in Neu-Delhi/Indien rief zur Unterstützung der Internationalen Friedenskoalition auf und forderte alle Menschen auf, sich dem Kampf für Entwicklung und Infrastruktur anzuschließen. Helga Zepp-LaRouche unterstützte ihren Aufruf nachdrücklich und betonte, der Aufbau von Infrastruktur, einschließlich Bildung, sei für das neue Weltparadigma von entscheidender Bedeutung, damit wir „Milliarden von Genies hervorbringen können”.

Eine Frage zu den US-Streitkräften in der Karibik veranlaßte Dennis Small zu der Feststellung, dies habe nichts mit der Bekämpfung von Drogen zu tun, trotz der Argumentation der USA. Ein echter Krieg gegen Drogen würde mit der Schließung der Banken beginnen, die die Drogenfinanzierung betreiben, während die Behauptung, Drogen zu bekämpfen, nur ein Vorwand für die militärische Intervention derer sei, die das sterbende Kolonialsystem aufrechterhalten wollen.

Das Ende der Diskussion führte zum Kern der Sache – der Natur des Menschen. Es entwickelte sich eine Diskussion zwischen Postol und Zepp-LaRouche darüber, wie die Sichtweise eines Menschen auf die menschliche Natur sein Handeln vollständig bestimmt. Postol meinte, der Mensch werde immer Führung brauchen und es liege in seiner Natur, sich danach zu sehnen. Wenn man eine moralische Führung habe, dann habe man eine Gesellschaft, die frei von Gewalt sei, was unser Ziel sein sollte. „Ich bin mir nur nicht sicher, ob das möglich ist“, sagte er.

Zepp-LaRouche verwies auf die platonische Tradition, die die manichäische Ideologie widerlege. Sie erklärte, die Wurzel allen Übels liege im Oligarchismus und nicht im natürlichen Zustand des Menschen, und verwies dabei auf Schillers Studie über Die Gesetzgebung des Lykurg und des Solon. „Ich würde mich freuen, wenn Sie mir das Gegenteil beweisen könnten“, erklärte Ted Postol.

Helga schloß mit dem Gedanken: „Wenn die Menschen aus dieser Diskussion mit dem edlen Wunsch hervorgehen, zu handeln und eine Kraft für das Gute zu sein, dann haben wir zumindest einen kleinen Beitrag zur Lösung geleistet.“


Nur eine dringende Veränderung des Menschenbildes kann die Entmenschlichung besiegen

Bericht vom 114. Treffen der Internationalen Friedenskoalition

Die 114. wöchentliche Sitzung der Internationalen Friedenskoalition fand 80 Jahre nach den Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki statt. Helga Zepp-LaRouche, Gründerin des Schiller-Instituts, eröffnete die Sitzung mit den Worten: „Viele Menschen sind sich bewußt, daß die Welt noch nie so nah am Untergang stand.“ Die Bombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki waren unnötig, da Kaiser Hirohito bereits über den Vatikan Friedensverhandlungen geführt hatte. Es handelte sich um eine Demonstration der {Schrecklichkeit} (Terror). Wenn das geplante Treffen zwischen Putin und Trump stattfindet, wird dies das „notwendige Signal“ sein, daß ein Atomkrieg vermieden werden kann.

An der wirtschaftlichen Kriegsfront zielen Trumps Zölle auf alle BRICS-Staaten ab und könnten unbeabsichtigt die Entdollarisierung auslösen, die Trump angeblich vermeiden will.

Co-Moderator Dennis Speed zitierte die offizielle Stellungnahme des Strategic Bombing Survey von 1946, wonach Japan auch ohne Atombomben, ohne Kriegseintritt Rußlands und ohne Invasion kapituliert hätte. Warum ist das heute nicht bekannt?

Ray McGovern, ehemaliger CIA-Analyst und Mitbegründer der Veteran Intelligence Professionals for Sanity (VIPS), sagte, das „überragende Ziel der Russen“ sei die Wiederherstellung normaler Beziehungen zu den USA. Das jüngste Treffen mit Witkoff sei konstruktiv gewesen, und „Witkoff ist meiner Meinung nach etwa zehnmal klüger als Marco Rubio“, sagte er unter Berufung auf den russischen Präsidentenberater für Außenpolitik, Yuri Ushakov: Trump hatte sich selbst mit seiner Drohung, die Sanktionen am 8. August zu verhängen, in die Enge getrieben, und ein Gipfeltreffen mit Putin bietet ihm einen Ausweg.

McGovern behauptete: „Die Wahrscheinlichkeit ist groß, daß Netanjahu unseren Präsidenten mit etwas wie der Erpressung durch Epstein in der Hand hat.“ Wenn Israel den Iran erneut angreift, ist der Iran in der Lage, sich zu verteidigen. Würde Netanjahu in extremis zu Atomwaffen greifen? Dies ist ein Mann, der Völkermord einsetzt, um sich vor strafrechtlicher Verfolgung zu schützen.

Anthony Aguilar, ein pensionierter Oberstleutnant der US-Armee und Green Beret, arbeitete als Sicherheitsunterauftragnehmer für die von Israel und den USA unterstützte Gaza Humanitarian Foundation (GHF) und war mit der Lieferung von Hilfsgütern in das belagerte palästinensische Gebiet beauftragt. Er verwendet den Begriff „Kriegsverbrechen“ nicht leichtfertig, sondern bezieht sich auf internationale Abkommen, die von den USA und Israel unterzeichnet wurden: „Wir verstoßen jeden Tag gegen diese Abkommen.“ Er beschrieb eine „aktive Kampagne“, um die Palästinenser zu entmenschlichen, indem man sie in eine Lage bringt, in der sie „buchstäblich um Essen betteln“ müssen und dann an den Verteilungsstellen darum kämpfen müssen. Die Vereinigten Staaten sind an all dem absolut mitschuldig. Der Versuch, die Hamas militärisch zu besiegen, sei „ein sinnloses Unterfangen“, sagte er. Die vollständige Besetzung des Gazastreifens werde zu „viel, viel mehr Tod“ führen. „Wenn Israel diesen Weg weitergeht, wird es nur seine Position auf der Weltbühne schädigen. Ein Tag der Sühne, ein Tag des Gerichts, ein Tag der Abrechnung wird kommen.“

McGovern antwortete: „Oberst Aguilar ist der Inbegriff dessen, was ein Offizier der US-Armee einmal war.“

Steven Starr, ehemaliger Direktor des Programms für klinische Laborwissenschaften der Universität von Missouri, erklärte, der Ukraine-Konflikt habe sich zu einer hybriden Form des Dritten Weltkriegs entwickelt. Der Krieg wäre innerhalb weniger Wochen beendet gewesen, hätten die USA nicht eingegriffen und die Verhandlungen torpediert. Deutschland steht kurz davor, Taurus-Raketen zu liefern, die von Deutschen bedient und mit Hilfe von US-Zielkoordinaten gesteuert werden sollen. Russische strategische Ziele wurden ins Visier genommen, und es gab einen Attentatsversuch auf Putin in seinem Hubschrauber, ebenfalls gesteuert durch US-Zielangaben. Was würden die USA tun, wenn solche Angriffe auf die USA verübt würden? In Skandinavien werden 51 neue US-Stützpunkte errichtet, und die USA haben fast alle Rüstungskontrollverträge, die wir hatten, gekündigt. Wir haben im letzten Monat nukleare Gravitationsbomben nach Großbritannien geschickt. „Was sagt das Rußland?“ Wenn der START-Vertrag nicht verlängert wird, werden U-Boote der Ohio-Klasse rasch mit zusätzlichen Atomwaffen bestückt werden.

Eduardo Siqueira, brasilianischer Forscher und Analyst sowie emeritierter Professor für öffentliche Gesundheit an der University of Massachusetts in Boston, warnte, daß die USA die Souveränität Brasiliens verletzen, um Brasilien für sein Vorgehen gegen diejenigen zu bestrafen, die dort einen Putschversuch unternommen haben. Ein Netzwerk der „internationalen extremen Rechten“ sei am Werk. Dies sei jedoch nach hinten losgegangen und habe zu einer „bedeutenden Einheit des brasilianischen Volkes“ gegen die Sanktionen geführt. „Die Vereinigten Staaten wollen die einzige Macht in der Welt sein … Die Wahrnehmung der Vereinigten Staaten wird definitiv viel negativer.”

VIPS-Mitglieder überprüfen ihre bahnbrechende Analyse

William Binney ist ein 32-jähriger Veteran der National Security Agency (NSA), ehemaliger technischer Direktor, NSA-Whistleblower und Mitglied von VIPS. Er überprüfte die Studie von VIPS aus dem Jahr 2016, die zeigte, daß die E-Mails der DNC durch eine „Leckage, nicht durch Hacking“ extrahiert wurden, und sagte, daß dies „vor Gericht beweisbar“ sei. Ray McGovern fügte hinzu, daß der Chef von CrowdStrike 2017 unter Eid zugab, daß es keine technischen Beweise für eine Exfiltration gab. Adam Schiff verschwieg dies zwei Jahre lang, und nachdem es bekannt wurde, weigerten sich die Medien, darüber zu berichten.

Dennis Speed forderte die Teilnehmer auf, das neu veröffentlichte Whitepaper des Schiller-Instituts mit dem Titel „Schlimmer als Verrat: Das wahre Motiv hinter Russiagate“ zu lesen.

Kirk Wiebe ist pensionierter Analyst und Whistleblower bei der National Security Agency und Mitglied von VIPS. Er stimmte zu, daß Putin Trump ein Signal sendet, daß er zu Gesprächen bereit ist, und daß „dies ein Moment ist, den man nutzen muß“. Er diskutierte die Politik der Massenüberwachung der Amerikaner, die ursprünglich von General Michael Hayden ins Leben gerufen wurde: Warum wurde der britische Geheimdienst GCHQ einbezogen? Weil die NSA Amerikaner ohne richterliche Anordnung nicht ausspionieren kann, also tun die Briten es für sie. Palantir hat mit der Regierung eine Vereinbarung über den Verkauf personenbezogener Daten aus allen digitalen Geräten geschlossen, eine Kombination, die „die größte Überwachungswaffe sein wird, die jemals von Menschen entwickelt wurde“. Die Kontrolle durch den Kongreß ist minimal, „ein Augenzwinkern und ein Händedruck“.

Zepp-LaRouche antwortete darauf, der rote Faden sei hier die Entmenschlichung von Menschen, die als „Feinde“ bezeichnet werden. Was erforderlich ist, ist „eine dringende, dringende Veränderung des sogenannten Menschenbildes“, das davon ausgeht, daß „jeder Mensch auf diesem Planeten genauso menschlich ist wie wir“.

Diskussion

McGovern merkte an, daß die Mainstream-Medien sich weigern, über die von DNI Tulsi Gabbard enthüllten Beweise zu berichten. Die New York Times behauptet, daß diejenigen, die darüber sprechen, sich auf russische Desinformation stützen, da die E-Mails von Rußland veröffentlicht worden seien. Aber wenn man den Russen nicht vertraut, warum fragt man dann nicht die NSA? Sie verfügt über genau dasselbe Material. Abschließend sagte er, daß wir unterscheiden müssen zwischen dem, was Trump in der Ukraine zu tun versucht, was konstruktiv ist, und seiner destruktiven Unterstützung für den Völkermord Israels.

Zepp-LaRouche sagte, die IPC-Diskussion dieser Woche zeige, daß wir uns in einem entscheidenden Moment befinden und aktiv werden müssen. Die Weltlage ist komplex; Trump weiß nicht, daß die größte Gefahr der Entdollarisierung in Kryptowährungen und Stablecoins liegt. Sie bat alle, die Petition zu unterzeichnen, in der Putin, Trump und Xi zu einem Treffen in Peking aufgefordert werden. Die Probleme der Welt sind lösbar, wenn wir eine Haltung der Zusammenarbeit einnehmen, um eine Lösung ohne Katastrophe zu finden.

Co-Moderator Dennis Small fügte hinzu, daß die Absicht hinter Russiagate genau darin bestand, ein Treffen wie das bevorstehende zwischen Trump und Putin zu verhindern und den Paradigmenwechsel zu stoppen, den die Zehn Prinzipien einer neuen internationalen Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur bedeuten.


Schlagt Alarm gegen die Atomkriegsgefahr!

Bericht vom 113. Treffen der Internationalen Friedenskoalition

Das 113. Online-Treffen der Internationalen Friedenskoalition (IPC) am 1. August wurde von der IPC-Initiatorin und Gründerin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, eröffnet, die warnte, die strategischen Lage nähere sich vielleicht schon der „letzten Sturmphase”: Während der Sitzung wurde bekannt, daß US-Präsident Trump zwei Atom-U-Boote in die Ostsee beorderte, um die Konfrontation mit Rußland zu verschärfen. Zepp-LaRouche rief dazu auf, „die ganze Welt zu alarmieren, daß wir die Friedensbewegung vereinen müssen“, um „außerordentlich in die strategische Lage einzugreifen“.

Zepp-LaRouche sagte, obwohl die Medien jetzt viel mehr darüber berichten, sei die Weltgemeinschaft machtlos, den Völkermord in Gaza zu stoppen. Ein 24seitiger Bericht der UN-Sonderberichterstatterin Francesca Albanese liste die Konzerne auf, die von dem Gemetzel in Gaza profitieren, was internationale Aufmerksamkeit verdiene. Als groteske Reaktion darauf habe US-Außenminister Rubio Sanktionen gegen Albanese verhängt. Die Gaza Humanitarian Foundation (GHF) sei eine Todesfalle, die verzweifelte Palästinenser mit dem Versprechen von Lebensmitteln in den Tod locke. Ohne eine neue Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur1 sei keine dauerhafte Lösung möglich.

Präsident Trump habe „offensichtlich Chaos im internationalen Wirtschafts- und Finanzsystem angerichtet“. Trumps Handelsabkommen mit der EU werde Europa schaden, breche aber jetzt schon in sich zusammen. Die Behauptungen über den Inhalt des Abkommens seien umstritten. So solle Europa angeblich in drei Jahren für 750 Milliarden Dollar US-Flüssiggas kaufen, aber das stehe in den Sternen, weil dafür einzelne Unternehmen und Regierungen und nicht die EU zuständig sind.

Die Hoffnung, daß Trump die Beziehungen zu Rußland normalisieren könnte, sei sehr fraglich. Der russische Außenminister Lawrow hat einen Artikel2 verfaßt, in dem er schreibt, Europa werde mit seiner grenzenlosen Aufrüstung zum Vierten Reich. Die Frage sei, ob Trump den Vorschlag des US-Europakommandeurs Gen. Donahue unterstützt, die russische Region Kaliningrad zu besetzen?

Hauptredner

Der zweite Redner war Mossi Raz, ehemaliges Mitglied der Knesset, ehemaliger Generaldirektor von Peace Now und ehemaliger israelischer Fallschirmjäger, der erklärte, der Konflikt in Gaza könne nicht mit Gewalt gelöst werden. Er würdigte die Bedeutung der Ankündigungen des französischen Präsidenten und anderer Regierungen, die einen palästinensischen Staat fordern. Raz verwies auch auf eine Erklärung des indonesischen Präsidenten Prabowo Subianto, Indonesien sei bereit, Israel anzuerkennen und diplomatische Beziehungen aufzunehmen, wenn Israel seinerseits einen unabhängigen palästinensischen Staat anerkennt. Raz unterstützte den ägyptischen Friedensplan, der unter diesen Umständen funktionieren könne.

Ray McGovern, ehemaliger CIA-Analyst, Mitbegründer der Veteran Intelligence Professionals for Sanity (VIPS) und häufiger IPC-Podiumsteilnehmer, gratulierte den ersten beiden Rednern und sagte: „Der Schwerpunkt liegt genau dort, wo er liegen sollte, nämlich darauf, daß mein Land Völkermord ermöglicht.“ Er zitierte den südafrikanischen Bischof Desmond Tutu, der nach einem Besuch in Israel gesagt hatte, die Apartheid sei dort schlimmer als in Südafrika. Rabbi Abraham Joshua Heschel habe richtig gesagt, bei einem Völkermord seien nicht alle schuldig, aber alle seien mitverantwortlich. Präsident Trump unterstütze Israel, weil er befürchte, mit Material über Jeffrey Epstein erpreßt zu werden. Das sei eine „abscheuliche Tat im Quadrat“. McGovern erinnerte daran, wie der Tiefe Staat, darunter Geheimdienste, Medien und die Demokratische Partei, nach Trumps Sieg 2016 versuchten, ihn zu entmachten, um eine Normalisierung der Beziehungen zu Rußland zu verhindern. „Wenn Trump auch nur die geringste Flexibilität hätte, würde er einen Deal zur Ukraine machen“, sagte McGovern. Er verwies dazu auf seinen neuesten Artikel auf Consortium News.3

Der erfahrene brasilianische Journalist Luiz Erthal war angenehm überrascht vom Ergebnis des jüngsten BRICS-Gipfels, über den er zusammen mit Tim Rush von EIR berichtete. Zuvor habe sich Brasilien der Biden-Regierung gebeugt, aber jetzt bleibe die Regierung Lula fest. Die energische Verurteilung des Völkermords in Gaza sei wichtig. Lula habe die Souveränität des Landes verteidigt und das brasilianische Volk geeint. Brasilien sei für Trump zu einem vorrangigen Angriffsziel geworden, weil dessen Verfassung der Regierung die Kontrolle über alle Bodenschätze einschließlich strategisch wichtiger Seltener Erden einräumt. Man sehe die Unterstützung des angeklagten Ex-Präsidenten Bolsonaro als Möglichkeit, das zu umgehen. Erthal schloß: „Wir hoffen auf den Tag, an dem die Vereinigten Staaten den BRICS beitreten.“

Berichte über Aktivitäten

Diane Sare, Präsidentin der LaRouche-Organisation (TLO) in den USA, berichtete über die Aktivitäten rund um die UN-Konferenz für die Zwei-Staaten-Lösung vom 28.-30. Juli. UN-Sicherheitskräfte hätten zwar versucht, Delegierten, die das Gebäude betraten, die TLO-Flugblätter wegzunehmen, aber es gab nur sehr wenig Widerspruch gegen die Polemik gegen Völkermord und die Forderung nach ähnlichen Maßnahmen wie denen, die die Apartheid in Südafrika beendeten.

Der Aktivist Rafed Aljoboury berichtete über seine Katastrophenhilfeorganisation, Integrity Political Action Committee4, und deren Aktivitäten in Gaza. Sie erhalten Notrufe wegen Babynahrung, die es nur auf dem Schwarzmarkt gebe, die Wochenration für ein Baby koste dort 60-70 Dollar. Die israelischen Streitkräfte arbeiteten mit Verbrecherbanden zusammen, die Lebensmittel stehlen und verkaufen.

Seine Gruppe plant für den 15. September große Kundgebungen. Aljoboury machte auf den ehemaligen Green Beret Anthony Aguilar aufmerksam, der den israelischen Streitkräften Kriegsverbrechen an den Verteilstellen vorwirft, und unterstützte die Universal Disaster Relief Foundation5.

Die Moderatorin Anastasia Battle berichtete über die jüngste Weltfriedenskonferenz in China, an der sie zusammen mit 3000 jungen Menschen teilgenommen hatte. Im Mittelpunkt der Konferenz standen die Bedeutung des Globalen Südens und Frieden durch wirtschaftliche Entwicklung. Besonders bewegt war sie vom Kulturteil der Konferenz mit Beiträgen aus aller Welt. Die Delegation aus Japan sang das Volkslied Sakura, das die Schönheit und Vergänglichkeit der Kirschblüten beschreibt und das als Geste der Versöhnung nach dem Zweiten Weltkrieg bekannt ist. Viele chinesische Teilnehmer seien davon zu Tränen gerührt gewesen.

Weitere Berichte über Aktivitäten kamen aus Frankreich und aus Nicaragua.

Zepp-LaRouche betonte, daß die Bemühungen zur Einigung der internationalen Friedensbewegung verdoppelt werden müssen, und dankte Erthal für seinen Appell an die USA, den BRICS beizutreten. Erthal sagte, die BRICS bräuchten einen ständigen Sitz in der westlichen Hemisphäre, damit niemand behaupten kann, sie seien gegen den Westen. Als Standort wurde Rio de Janeiro vorgeschlagen.

Diskussion: Die IPC als ein großes Dach

In der Diskussionsrunde gab es Einwände gegen Israelis, die behaupten, Frieden zu wollen, aber den Palästinensern das Recht auf Selbstverteidigung verweigern oder sich gegen die Freilassung palästinensischer Geiseln aussprechen. Zepp-LaRouche antwortete, das Völkerrecht sei zusammengebrochen, spätestens als die USA unter Vortäuschung von Verhandlungen den Angriff auf den Iran organisierten. „Wir befinden uns in einer Situation, in der die Zivilisation fast verschwunden ist – ich glaube, die Uhr tickt.“ Die Politiker spielten mit einem Atomkrieg, und wenn wir den nicht verhindern können, könne man alle anderen Themen vergessen. Dazu brauche man die Methode des Zusammenfalls der Gegensätze – eine Lösung auf einer höheren Ebene als der des Konfliktes. Deshalb schließe auch die IPC niemanden aus, mit dem es auf niedrigerer Ebene Meinungsverschiedenheiten gibt.

Co-Moderator Dennis Small fügte hinzu, wenn wir alle, die anderer Meinung sind, aus der Diskussion ausschließen würden, dann würden wir nur noch mit uns selbst reden. Auf der höheren Ebene sei der Zusammenbruch des globalen Finanzsystems das zentrale Thema. Trumps Zollpolitik und Förderung von Kryptowährungen seien zwei Seiten derselben Medaille. Schuldnerstaaten, die nicht exportieren können, würden zahlungsunfähig, sie müßten sich jetzt entscheiden zwischen einem Völkermord durch den IWF oder dem Übergang zu einem neuen Handelssystem. In den USA stehe eine massive Inflation bevor, weil Trumps Kryptowährungspolitik eine beispiellose Spekulationsblase auslösen werde. Die Einnahmen aus den Zöllen würden nicht in produktive Investitionen fließen, sondern in die Blase gesaugt werden. Das sei die eigentliche Ursache des Problems, das zum Völkermord führt.

Sare betonte, das „Russiagate“ sei eine britische Operation, um einen Krieg gegen Rußland zu inszenieren.

Zepp-LaRouche schloß, die Zeit werde knapp und man brauche mehr als unsere wöchentlichen Diskussionen. Jeder, der Zugang zu internationalen Organisationen hat, müsse diese in eine direkte Zusammenarbeit einbinden.


Anmerkungen

1. Zehn Prinzipien für eine neue internationale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur,
    Helga Zepp-LaRouche, Schiller-Institut.

2. Germany and rest of EU transforming into Fourth Reich – Lavrov, Nachrichtenseite von RT,
    erreichbar durch Umgehung der politischen Zensur in der EU, z.B. mit einem VPN.

3. WATCH: CN Live! – ‚Russiagate Decomposed‘Consortium News, 24. Juli 2025.

4. Let’s Forge A Government Shaped By The People, Website der Integrity Political Action Committee.

5. Join Our Cause, Website der Universal Disaster Relief Foundation (UDRF).


Vergeßt nicht die Schrecken des Zweiten Weltkriegs – mobilisiert für eine neue Friedens- und Entwicklungsordnung!

Bericht vom 112. Treffen der Internationalen Friedenskoalition

25. Juli 2025 (EIRNS) – Die 112. wöchentliche Online-Sitzung der Internationalen Friedenskoalition begann heute mit einem Hinweis des Co-Moderators Dennis Speed, daß der damalige Präsident Harry Truman genau 80 Jahre zuvor, am 25. Juli 1945, die Entscheidung traf, Atombomben auf Japan abzuwerfen – „eine bösartige und unnötige Tat“. Anschließend gab die Vorsitzende des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, einen strategischen Überblick und wies zunächst darauf hin, daß wir auch den 80. Jahrestag der Potsdamer Konferenz begehen, auf der die Siegermächte des Zweiten Weltkriegs über ihre bevorzugte Nachkriegsordnung in Europa diskutierten.

Zepp-LaRouche betonte, in Europa herrsche heute „völlige Amnesie“ über die Schrecken des Zweiten Weltkriegs, während Europa sich für einen weiteren Weltkrieg rüste. „Aber niemand kann behaupten, daß er die Schrecken in Gaza nicht miterlebt.“ Trotzdem sehe es so aus, als würde die für den 28. und 29. Juli in New York City geplante UN-Konferenz zur Zwei-Staaten-Lösung für Israel und Palästina keine hochrangigen Teilnehmer haben. Dennoch rief sie alle dazu auf, den Oasenplan1 weiter voranzutreiben. Sie fügte hinzu: „Die Lage in der Ukraine bleibt unruhig.”

Was die strategische Lage im Allgemeinen angehe, sei „das einzige Gegengewicht” zu dieser düsteren Situation die kürzlich erfolgte Freigabe bisher geheimer Dokumente durch die Direktorin der Nationalen Nachrichtendienste Tulsi Gabbard,2 aber „es gibt deutliche Bemühungen der Mainstream-Medien, dies herunterzuspielen“. Das neue Material zeige nicht nur, daß Russiagate ein Schwindel war, sondern auch, daß der britische Geheimdienst daran beteiligt war, um eine Normalisierung der Beziehungen zwischen den USA und Rußland zu verhindern.

Zepp-LaRouche schloß mit den Worten: „Wir müssen unbedingt weiterverfolgen, was Dr. Pandor auf unserer Schiller-Konferenz gesagt hat: Wir müssen die Reichweite und den Einfluß des Internationalen Friedenskoalition ausbauen.“ 3

Richard Falk berichtet über das Gaza-Tribunal

Prof. Richard Anderson Falk gab dann in einer vorab aufgezeichneten Videopräsentation einen Überblick über internationale juristische Schritte gegen den Völkermord Israels und die Arbeit des neuen Gaza-Tribunals, das das Engagement der Zivilgesellschaft fördern will. Falk ist emeritierter Professor für internationales Recht an der Princeton University, Vorsitzender des Kuratoriums des Euro-Mediterranean Human Rights Monitor und war von 2008 bis 2014 UN-Sonderberichterstatter für die Menschenrechtslage in den palästinensischen Gebieten. Falk warnte, trotz der gerichtlichen Entscheidungen zu den Verbrechen Israels bestehe eine „Vollstreckungslücke“. Diese sei durch das Veto der USA im UN-Sicherheitsrat verursacht worden und habe dazu geführt, daß die UNO in Bezug auf die Durchsetzung „gelähmt ist“. Wir brauchen „mehr als nur verbale Zusagen, diesen Völkermord zu beenden“, sagte er, auch die arabischen Regierungen hätten sich „als passiv erwiesen“. (Das vollständige Interview vom 23. Juli wird in der Ausgabe des Magazins Executive Intelligence Review vom 1. August 2025 erscheinen.)

Der Kongreßkandidat Jose Vega aus dem New Yorker Stadtteil Bronx berichtete über die Kundgebung vor den Vereinten Nationen am 24. Juli, die von der LaRouche-Organisation organisiert wurde. Die Demonstranten trafen Menschen aus den USA und anderen Ländern, die sich für die Hungersnot in Gaza einsetzten und in einigen Fällen sogar fasteten, um darauf aufmerksam zu machen.

Der Co-Moderator Dennis Small wies darauf hin, daß wichtige Ereignisse für Frieden und Entwicklung bevorstehen, die von den westlichen Medien ignoriert werden. So würden an dem bevorstehenden Treffen der Staatschefs der Shanghai Cooperation Organization vom 31. August bis 2. September in Tianjin, China, Chinas Präsident Xi Jinping, Rußlands Präsident Wladimir Putin und möglicherweise auch Indiens Premierminister Narendra Modi teilnehmen.

Jacques Cheminade, Vorsitzender der Partei Solidarité et Progrès in Frankreich, berichtete über die Mobilisierung französischer Aktivisten, um den Völkermord in Gaza zu stoppen. Die französischen Medien beginnen, darauf aufmerksam zu werden, die Stimmung ändere sich. Er schloß mit den Worten: „Der Oasenplan muß die wichtigste Referenz für die Zukunft sein.“

US-Politik im Morast

Larry Johnson, ehemaliger CIA-Beamter und Mitglied der Veteran Intelligence Professionals for Sanity (VIPS), sagte, wir treten in eine „interessante Phase der Ohnmacht der USA“ ein, die USA seien aber „immer noch in der Lage, viel Chaos und Tod zu verursachen“. Der Krieg in der Ukraine werde militärisch und nicht am Verhandlungstisch beendet werden. Die Ursache des Krieges sei „sehr, sehr einfach: die Osterweiterung der NATO“.

Zurückkommend auf das Thema der Ohnmacht der USA sagte er, Trump „prahlt damit, nicht vorhandene militärische Ausrüstung in die Ukraine zu schicken“. Trump wolle die Rüstungsproduktion hochfahren und gleichzeitig einen Wirtschaftskrieg gegen China führen, was eine selbstzerstörerische Strategie sei, da wir für wichtige Lieferungen für die Rüstungsproduktion von China abhängig seien. Der Wunsch der USA, Rußland und China durch Wirtschaftssanktionen einzuschüchtern, habe den BRICS-Staaten den Anstoß gegeben, mit dem Aufbau eines alternativen Wirtschaftssystems zu beginnen. „Jede einzelne Drohung, die Donald Trump in Bezug auf die BRICS-Staaten ausspricht“, verstärke nur die Bewegung hin zu alternativen Strukturen, die die Vorherrschaft der USA ablösen sollen. Der globale Süden habe erkannt, daß „wir nicht länger Geiseln des Westens sein müssen“.

Dennis Small antwortete auf die Frage nach dem anhaltenden Glauben des US-Establishments, daß die USA dem Rest der Welt die Politik diktieren sollten: „Der Grund für diese Hybris… ist nicht nur phänomenale Dummheit. Wenn ihr System überleben soll, können sie es nicht anders machen.“ Sie haben keine andere Möglichkeit, ihre riesige Spekulationsblase aufrechtzuerhalten, als dem Rest der Welt eine autoritäre Herrschaft aufzuzwingen. Trumps neue Begeisterung für Kryptowährungen sei ein noch schlechterer Ansatz sei als das, was sie bisher getan hätten. „Sie gehen genau in die falsche Richtung. Der richtige Weg ist, mit den BRICS zusammenzuarbeiten, nicht sich ihnen zu widersetzen.“

Zepp-LaRouche stellte fest, daß die US-Politik sage den Ländern, in denen sie Truppen stationieren, sie böten ihnen Sicherheit bietet, „aber sie bieten ihnen keine Entwicklung“. China hingegen biete echte Entwicklung. Wenn die USA die Welt zwängen, sich zwischen ihnen und China zu entscheiden, „wird der Westen diesen Kampf verlieren“. Der Westen bestehe auf einer Rivalität, auf Geopolitik. Der Neocon-Hohepriester Frances Fukuyama habe ein geschrieben, in dem er das „Ende der Geschichte“ verkündete. „Wie lange hat diese Prognose gehalten?“

Die britische Hand hinter dem „Tiefen Staat“

Zepp-LaRouche stellte Johnson eine Frage zu den Veröffentlichungen von DNI Gabbard: Wer sei stärker, Trump oder der ,Deep State‘? Johnson antwortete: „Der Deep State“, und fügte hinzu, die Dokumente hätten seiner Meinung nach schon während Trumps erster Amtszeit veröffentlicht werden können, dies geschehe aber erst jetzt, um vom Fall Epstein abzulenken. Er stimmte jedoch zu, daß diejenigen in Obamas Kabinett, die die Russiagate-Lüge inszenierten, strafrechtlich verfolgt werden sollten.

Dennis Small beobachtete, wie die westlichen Medien über Israel berichten, das verzweifelte Menschen erschieße, die in Gaza für Nahrungsmittelhilfe anstehen. Er bezeichnete dies als „globalen Snuff-Film“. Dieser Medien-Horror sei eine Form des Mentizids und trage eine britische Handschrift.

Die Briten versuchen, „die Menschheit davon zu überzeugen, daß wir Menschen Wölfe sind“, gemäß der Doktrin des britischen Philosophen Thomas Hobbes: Homo homini lupus. Das Schiller-Institut habe seine jüngste Konferenz in Berlin bewußt „Der Mensch ist nicht des Menschen Wolf“ betitelt, um diesem Übel entgegenzutreten. Kreativität unterscheide uns Menschen von allen anderen Gattungen – der Mensch sei von Natur aus grundsätzlich gut, wie es im zehnten und letzten Grundsatz von Helga Zepp-LaRouche in ihren „Zehn Grundsätzen für eine neue internationale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur“ heißt.4

In seinen abschließenden Bemerkungen prognostizierte Larry Johnson, daß die nächsten Monate sehr folgenreich sein werden und wir einen raschen Abschluß des Krieges in der Ukraine erleben werden.

Helga Zepp-LaRouche erinnerte die Teilnehmer daran, daß ihr verstorbener Ehemann Lyndon LaRouche vor 50 Jahren, im Jahr 1975, sowohl den Oasenplan als auch die Internationale Entwicklungsbank vorgeschlagen hatte. Wären diese Initiativen umgesetzt worden, hätte dies bis heute eine völlig andere Welt geschaffen.

            eir

Anmerkungen:

1. https://schillerinstitute.com/de/blog/2024/02/14/petition-unterstuetzung-des-larouche-oasenplans-fuer-frieden-und-entwicklung-in-suedwestasien/

2. https://eir.news/2025/07/news/dni-tulsi-gabbard-pulls-the-plug-on-russiagate/

3. https://solidaritaet.com/neuesol/2025/30/pandor.htm

4. https://schillerinstitute.com/blog/2022/11/30/ten-principles-of-a-new-international-security-and-development-architecture/


Friedenskoalition trifft sich am Nelson-Mandela-Tag

Bericht vom 111. Treffen der Internationalen Friedenskoalition

Die Gründerin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, eröffnete die 111. wöchentliche Online-Sitzung der Internationalen Friedenskoalition (IPC) am 18. Juli, Nelson Mandelas Geburtstag, der weltweit als Mandela-Tag gefeiert wird. Sie forderte alle Teilnehmer auf, sich die Videos der jüngsten Berliner Konferenz des Schiller-Instituts1 anzusehen, bei der Europa und die USA aufgerufen wurden, gemeinsam mit dem Globalen Südens eine Politik der realen Entwicklung als Alternative zur Kriegspolitik der Anglosphäre zu verfolgen. Sie beschrieb einige der verrückten Vorschläge eines gewissen Malcolm Chalmers, Berater des britischen Verteidigungsministers Healey, darunter einen Plan, mit einer „kleinen Atomwaffe von der Größe Hiroshimas“ eine russische Militärbasis zu zerstören, in der Annahme, das würde Rußland zu Verhandlungen zu ihren Bedingungen zwingen. Der Kommandeur der NATO-Bodentruppen, US-General Christopher Donahue, habe den genauso verrückten Vorschlag gemacht, die russische Ostsee-Enklave Kaliningrad militärisch abzuriegeln.

Mit Blick auf hoffnungsvollere Entwicklungen berichtete Zepp-LaRouche, die Haager Gruppe habe sich in Bogota getroffen und einen Plan angekündigt, um Israels Völkermord in Gaza zu stoppen. Sie schloß mit der Feststellung, wir müßten unsere Bemühungen verstärken, den Oasenplan2 in den Mittelpunkt einer Zwei-Staaten-Lösung für Israel und Palästina zu stellen. „Wir müssen die Geopolitik hinter uns lassen und uns für echte Entwicklung als Grundlage für den Frieden einsetzen.“

Professor Richard Falk, der teilnehmen wollte, konnte leider aufgrund technischer Probleme seinen Vortrag nicht halten. Dafür sandte Mariano Esono, der im Außenministerium von Äquatorialguinea für Diaspora-Angelegenheiten zuständig ist und Ansprechpartner für das UN-Zentrum für Frieden und Abrüstung in Afrika ist, ein kurzes Video über die Bedeutung des Nelson-Mandela-Tages. Er erinnerte die Teilnehmer an Mandelas Wort: „Vergebung befreit die Seele.“ Mandela habe nicht für Rache gekämpft, sondern für Gerechtigkeit und Grundrechte.

Berichte von der Berliner Konferenz

Stephan Ossenkopp, einer der Moderatoren und Organisatoren der Berliner Konferenz vom 12.-13. Juli, beschrieb den Organisationsprozeß der Vorbereitungen. Der Titel der Konferenz lautete „Der Mensch ist nicht des Menschen Wolf!“, um zu betonen, daß Koexistenz und Zusammenarbeit die einzige Alternative zum Dritten Weltkrieg seien. Ossenkopp betonte die Bedeutung der kulturellen Beiträge aus aller Welt für das Treffen: „Die Menschen waren sehr bewegt, nicht nur von den Rednern, sondern auch von der Musik.“ Im Vorfeld der Konferenz hatte es Straßenaktionen und diplomatische Aktivitäten gegeben, dazu eine hocherfolgreiche Pressekonferenz mit dem regelmäßigen IPC-Gast Ray McGovern und der ehemaligen US-Geheimdienstlerin Elizabeth Murray, die Deutschland besuchten und auf der Konferenz des Schiller-Instituts sprachen.

IPC-Moderatorin Anastasia Battle zeigte Fotos von der Konferenz und beschrieb die Wirkung der klassischen Musikbeiträge: Sie hätten den Teilnehmern geholfen, ihre Gedanken zu ordnen, um die Herausforderung anzunehmen, die Welt vom Abgrund eines Atomkrieges zurückzuholen. Sébastien Drochon berichtete über die Wirkung der Konferenz aus Sicht des Organisierens auf der Straße in Paris, wo er zusammen mit jungen Franzosen und einer führenden Aktivistin des Schiller-Instituts aus Mexiko die Öffentlichkeit mobilisierte.

Guyanas ehemaliger Präsident Donald Ramotar hatte selbst via Internet in Berlin gesprochen. Er lobte die gerade beendete Konferenz der Haager Gruppe in Bogota und rief zur öffentlichen Unterstützung der UN-Sonderberichterstatterin für Palästina Francesca Albanese auf, indem er ihre Nominierung für den Friedensnobelpreis unterstützte und die kürzlich angekündigten US-Sanktionen gegen sie verurteilte. Ramotar kritisierte auch den Versuch von US-Präsident Trump, sich in Bezug auf das Gerichtsverfahren gegen Ex-Präsident Bolsonaro in die inneren Angelegenheiten Brasiliens einzumischen. Er warf Trump auch vor, es sei höchst gefährlich, den ukrainischen Präsidenten Selenskyj zu ermutigen, Moskau direkt anzugreifen. Rußland sei nach wie vor offen für Diplomatie; es sei der Westen, der den Krieg fortsetzen wolle.

Der Co-Moderator Dennis Small dankte Ramotar und betonte, wie wichtig es sei, den Stimmen des Globalen Südens in Europa und Amerika Gehör zu verschaffen.

Die Stimme des „vernünftigen Nordens“

Small berichtete auch über den zweiwöchigen Besuch des EIR-Korrespondenten Tim Rush in Brasilien, wo Rush als einziger US-Redner bei verschiedenen Veranstaltungen rund um den BRICS-Gipfel auftrat und die Stimme des „vernünftigen Nordens“ war. Diese Perspektive müsse im Globalen Süden gehört werden, betonte Small, die Menschen dort müßten wissen, daß sie Verbündete und Gesprächspartner im Norden haben. Die anglophile Presse habe den BRICS-Gipfel absichtlich falsch dargestellt und behauptet, er sei ergebnislos gewesen. Eine der wichtigsten Entwicklungen dort sei Präsident Putins Vorschlag für neue Investitionsplattformen (NIPs), der von Chinas Präsident Xi Jinping unterstützt und auch vom brasilianischen Staatschef Lula da Silva positiv aufgenommen worden sei.

Später schaltete sich Rush live aus Brasilien zu, um einen eigenen Bericht zu geben. Trumps Attacken gegen Brasilien mit der Forderung, die Anklage gegen Bolsonaro fallen zu lassen, hätten dort großes Aufsehen erregt. Es habe daraufhin einen „nationalistischen Reflex“ in der brasilianischen Presse gegen, wobei sich sogar Lulas Kritiker gegen Trump wandten.

Optimismus angesichts des Bösen

Mehrere Teilnehmer aus Deutschland prangerten die aktuelle politische Führung ihres Landes an. Dennis Small betonte die Rolle Großbritanniens als Ursprung der bösartigen Politik, sowohl früher beim Aufstieg des Nationalsozialismus in Deutschland als auch heute bei der Unterstützung des Völkermords in Gaza. Zepp-LaRouche spekulierte über einen möglichen „Oreschnik-Moment“, in dem Rußland angesichts der Provokationen der NATO sich nicht länger zurückhält und z.B. Ziele in Deutschland mit Raketen angreift; Bundeskanzler Merz fehle „jeder politische Instinkt“. Doch wie immer sah sie auch Grund zum Optimismus und erinnerte daran, daß der zehnte Punkt ihrer Zehn Prinzipien für eine neue internationale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur3 lautet, daß „der Mensch im Grunde gut ist“. Man müsse mehr den Kurs als den aktuellen Zustand einer Nation bewerten. Sie beschrieb, wie sie als Kind in der Nachkriegszeit in Trümmern spielte, aber sie und ihre Spielkameraden optimistisch waren, weil sie spürten, daß es mit dem „Wirtschaftswunder“ nach dem Zweiten Weltkrieg mit Deutschland aufwärts ging.

Zusammenarbeit mit dem Globalen Süden

Ein Teilnehmer aus Nigeria fragte, wie sich Menschen in Afrika an der Arbeit der IPC beteiligen können. Zepp-LaRouche antwortete, wir hätten umfangreiche Pläne für Afrika ausgearbeitet, angefangen bei der Elektrifizierung – 600 Millionen Afrikaner haben noch keinen Stromanschluß – und bahnbrechenden Projekten wie dem Grand Inga-Staudamm im Kongo und dem Transaqua-Projekt. Die LaRouche-Organisation arbeite seit 1975 mit dem Globalen Süden zusammen, deshalb vertrauten die Menschen dem Schiller-Institut und wir seien in der Lage, etwas wie die Berliner Konferenz auf die Beine zu stellen.

Der frühere französische Präsidentschaftskandidat Jacques Cheminade sagte, wenn Europa endlich etwas Gutes für Afrika erreichen könne, wäre das ein revolutionärer Bruch mit der Vergangenheit und ein Schritt hin zu der „polyphonen Weltgemeinschaft“, von der Präsident Putin sprach.

Schlußbemerkungen

Small erklärte, fast so schlimm wie die offenen Aufrufe zum Atomkrieg sei Donald Trumps Ankündigung, die Zukunft der Finanzwelt wäre „Krypto, Krypto, Krypto“, also die Nutzung (privater) Kryptowährungen. Damit würde man der Welt ein System aufzwingen, in dem private Finanzspekulation dominiert und alle Entwicklungsperspektiven zunichte macht.

Ramotar verwies auf Francesca Albaneses Bericht über Unternehmen, die vom Völkermord profitieren. Er betonte: „Wir müssen die erschreckenden Zahlen darüber veröffentlichen, wieviel Geld für die Rüstungsindustrie verschwendet wird“ und was man erreichen könnte, wenn man diese Mittel statt dessen für produktive Zwecke einsetzt.

Zepp-LaRouche verurteilte „die Leute, die nur an Geld denken…, eine davon ist eindeutig Ursula von der Leyen“. Abschließend sagte sie, wir sollten den Nelson-Mandela-Tag feiern, indem wir jeden Tag mindestens eine Stunde lang etwas Selbstloses tun und „heute mindestens eine Stunde lang ein liebevoller Mensch sind“.


Anmerkungen

1. Der Mensch ist nicht des Menschen Wolf, Internationale Konferenz des Schiller-Instituts, Berlin, 12. und 13. Juli 2025.

2. Der Oasenplan: LaRouches Vision für Südwestasien, Video, Schiller-Institut, und
   The Oasis Plan – The LaRouche Solution for Southwest Asia, Schiller-Institut,
   umfassende Darstellung des Oasenplans (englisch).

3. Zehn Prinzipien für eine neue internationale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur,
   Helga Zepp-LaRouche, Schiller-Institut.


Wenn Optimismus und Verzweiflung zusammenprallen

Bericht vom 109. Treffen der Internationalen Friedenskoalition

Die 109. Online-Sitzung der Internationalen Friedenskoalition (IPC) am 4. Juli entwickelte sich zu einer Diskussion über den drohenden Untergang des Völkerrechts nach den jüngsten dreisten Verstößen Israels und der USA. Die Frage lautete: Gibt es noch Hoffnung, es wiederherzustellen, oder müssen wir uns an eine neue Realität gewöhnen, in der Staaten mit entsprechender Militärmacht ungestraft gegen das Völkerrecht verstoßen können?

Helga Zepp-LaRouche, Gründerin des Schiller-Instituts und IPC-Initiatorin, berichtete, daß der Iran nach der korrupten Zusammenarbeit der Führung der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) mit der neokonservativen Kriegspartei die Zusammenarbeit mit der IAEA ausgesetzt hat, ohne jedoch aus dem Atomwaffensperrvertrag auszutreten. US-Präsident Trump strebe einen 60-tägigen Waffenstillstand mit der Hamas an, die sich zu Verhandlungen bereit erklärt habe, aber Israels Regierungschef Netanjahu lehne jede Unterbrechung seiner Angriffe auf die Bevölkerung im Gazastreifen ab. Trump habe Druckmittel, um sich gegen Netanjahu durchzusetzen, tue dies aber bisher nicht. Die USA hätten nun die Waffenlieferungen an die Ukraine ausgesetzt, bis eine Bestandsaufnahme der US-Lagerbestände erfolgt ist. Der französische Präsident Macron habe nach dreijähriger Pause mit Präsident Putin gesprochen, Zepp-LaRouche nannte dies einen „Babyschritt in Richtung Diplomatie“. Der chinesische Außenminister Wang Yi habe sich mit der außenpolitischen Vertreterin der EU, Kaja Kallas, getroffen und ihr unverblümt gesagt, wenn Rußland in der Ukraine besiegt werde, wäre China das nächste Ziel.

Zepp-LaRouche berichtete dann über Deutschland. CDU-Fraktionschef Jens Spahn fordere, daß Deutschland sich atomar bewaffnet. Die deutschen Behörden hätten den Journalisten Thomas Röper und Alina Lipp (beide deutsche Staatsbürger!) die Wiedereinreise nach Deutschland verboten, nur weil ihre Berichterstattung der Kriegspartei nicht gefällt. Röper habe einen Vergleich der Rhetorik der heutigen deutschen Führung mit jener der Nazis angestellt.1 Hitler habe gefordert, Deutschland müsse „kriegsfähig“ werden, Verteidigungsminister Boris Pistorius bevorzuge den Begriff „kriegstüchtig“.

Hoffnungsvoll stimme, daß am 6. Juli in Rio de Janeiro der jährliche BRICS-Gipfel beginnt, auf dem Vorschläge für eine neue Investitionsplattform zur Kanalisierung von Krediten in Entwicklung statt in Spekulation vorgelegt werden sollen. Präsident Trump sollte dies nicht als Bedrohung betrachten.

Ray McGovern, ehemaliger CIA-Analyst und Mitbegründer der Geheimdienstveteranen für Vernunft (VIPS), erklärte, er packe gerade die Koffer und freue sich darauf, in einer Woche an der Berliner Konferenz des Schiller-Instituts teilzunehmen. Dann bat er um 30 Sekunden Schweigen für die Opfer des Völkermords in Gaza. McGovern beklagte den Abstieg in die Gesetzlosigkeit mit den Aktivitäten der USA und Israels, begrüßte aber, daß der Dialog zwischen den USA und Rußland trotz der verschiedenen jüngsten Ereignisse andauere. So habe Putins Sprecher Dmitrij Peskow trotz des illegalen Krieges gegen den Iran erklärt, man strebe bessere Beziehungen zu den USA an. Zu Putins Gespräch mit Macron sagte McGovern, weder er noch Putin würden Macron nach so vielen gebrochenen Vereinbarungen noch vertrauen. Umfragen in Rußland zeigten, daß für die Russen Deutschland inzwischen die USA als Hauptfeind abgelöst hat. McGovern kritisierte auch, daß man wegen des Fehlverhaltens der IAEA jetzt nicht mehr in der Lage sei, das iranische Atomprogramm richtig zu überwachen.

Zepp-LaRouche antwortete, sie sehe auch den Schaden für das Völkerrecht, aber das Abkommen zwischen Putin und Xi vom 4. Februar 2022 während der Olympischen Winterspiele in Peking unterstreiche die neue strategische Realität einer dauerhaften Partnerschaft zwischen beiden Nationen.

Der Friedensaktivist Jonathan Kuttab, Geschäftsführer von North American Friends of Sabeel und Mitbegründer von Nonviolence International, sagte, es gebe Hinweise darauf, daß China eine wichtigere Rolle in Südwestasien spielen könnte. Die USA und ihre NATO-Verbündeten klammerten sich an die alte internationale Ordnung, „obwohl sie bröckelt und zusammenbricht“. Die USA und Israel hätten gezeigt, daß sie ungestraft gegen das Völkerrecht verstoßen können. Daß ein Land Richtern internationaler Tribunale und sogar deren Familienangehörigen offen droht, sei beispiellos. Zu den in den sozialen Medien weitverbreiteten Bildern des Völkermords in Gaza sagte er: „Hier sieht man es jeden Tag…, anders als den Holocaust in Deutschland, der im Verborgenen stattfand.“

Zepp-LaRouche ergänzte zur Frage des Völkerrechts, in Bezug auf Gaza habe nur die mutige Rolle Südafrikas die Ehre der Menschheit gerettet. McGovern merkte an, daß Rußland und China die UNO immer noch respektieren und daß Umfragen in den USA zeigen, daß sich die öffentliche Meinung gegen „Netanjahu und seinen Chef Trump“ wendet.

Juan Carrero, Präsident der S’Olivar-Stiftung in Spanien, lobte die Arbeit der IPC und des Schiller-Instituts im Kampf gegen Völkermord und verurteilte die Greueltaten in Afrika und in Gaza. Er zeigte eine Videobotschaft des Nobelpreisträgers von 1980, Adolfo Perez Esquivel, und erinnerte daran, daß der Iran der „siebente und letzte geplante Regimewechsel“ im Nahen Osten sei.2 Aber der Iran „hat etwas Mächtigeres als Atomwaffen – nämlich Würde“. In dem Video appelliert Perez Esquivel aus Argentinien an die Weltgemeinschaft und insbesondere an Israels Verbündete, Maßnahmen zu ergreifen, um die Lethargie der UNO zu überwinden und den Völkermord in Gaza zu beenden. Er verurteilte die „Verachtung der Menschheit und der Werte“ durch den Westen.

Co-Moderator Dennis Small beschrieb anschließend das außerordentliche Treffen des brasilianischen Präsidenten Lula mit der ehemaligen Präsidentin Argentiniens, Cristina Fernandez de Kirchner, die unschuldig zu sechs Jahren Hausarrest verurteilt wurde, und wies darauf hin, daß Perez Esquivel und Lula sich während Lulas Besuchs in Argentinien ebenfalls trafen.

Es folgte eine Videoerklärung von Dr. Georgij D. Toloraja, Exekutivdirektor des Russischen Nationalkomitees für BRICS-Forschung und Direktor des Asien-Strategie-Zentrums am Institut für Wirtschaftswissenschaften sowie Chefforscher des Instituts für China und das zeitgenössische Asien der Russischen Akademie der Wissenschaften. Toloraja betont darin, er habe das Gefühl, daß Diplomaten umgangen werden und Vereinbarungen statt dessen von Unbekannten hinter den Kulissen getroffen werden. Israel habe „gegen alle möglichen Regeln verstoßen“, dennoch habe der Iran nur sehr begrenzt reagiert. Daher habe man den Eindruck, daß eine gewisse Absprache getroffen wurde. Wie würden sich die internationalen Beziehungen nun entwickeln, da es keine Regeln mehr gibt und alles erlaubt ist? Der Westen, vertreten durch die NATO, wolle sich an den ehemaligen Kolonien bereichern. Wenn der Westen versuche, alle Gegner zu eliminieren, könne das zu einem Atomkrieg führen.

Berichte über Aktivitäten

Friedensaktivisten aus aller Welt berichteten über ihre Aktivitäten, beginnend mit der jüngsten Konferenz zum Oasenplan3 auf dem Iztapalapa-Campus der Autonomen Universität Mexikos (UAM) in Mexiko-Stadt, an der auch die südafrikanische Botschafterin Sisulu teilnahm.

Es folgte ein Bericht über die „John Quincy Adams-Brigade“, eine Gruppe junger Amerikaner, die derzeit in Berlin ist, um die Konferenz des Schiller-Instituts vorzubereiten. Weitere Berichte kamen von Aktiven aus Frankreich, Spanien, Kolumbien und Boston/USA.

Eine Anführerin der LaRouche-Jugendbewegung aus Mexiko richtete eine Frage an Zepp-LaRouche, in der sie näher auf den Kontrast zwischen Optimismus und Verzweiflung in der aktuellen strategischen Krise einging. Sie fragte, ob Nikolaus von Kues‘ Schrift De Pace Fidei („Vom Frieden im Glauben“)4 den richtigen Rahmen für die Diskussion bieten könne. Zepp-LaRouche antwortete, dieses Dokument helfe den Menschen, ihr Denken auf die philosophische Ebene zu heben. In diesem Dialog bitten 17 Vertreter verschiedener Religionen und Kulturen Gott um Rat, weil „wir uns alle in Deinem Namen gegenseitig umbringen“, und Gott zeigt, wie aus der höheren Perspektive der Philosophie die verschiedenen Religionen übereinstimmen.

Zepp-LaRouche sagte, eine häufige Reaktion auf den Oasenplan sei: „Können wir mit wirtschaftlicher Entwicklung beginnen, ohne zuvor Gerechtigkeit zu schaffen?“ Dies sei keine einfache Frage, aber es gebe noch eine andere Dimension, die durch den Westfälischen Frieden verkörpert werde, der auf der Vergebung vergangener Verfehlungen beruhte. „Um des Friedens willen muß man Haß durch Liebe ersetzen.“

Abschließend sagte sie, Beethovens Vertonung der Worte Schillers „Alle Menschen werden Brüder“ in seiner Neunten Sinfonie sollte uns inspirieren. Dieses einzigartige Kunstwerk schütze uns vor „sehr negativen Emotionen wie Haß, Wut und Zorn“, die „uns etwas von unserer Seele nehmen“. Das sei der zugänglichste Weg, um zu der höheren Perspektive zu gelangen, die wir brauchen.

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Anmerkungen

1. Was Hitlers „Denkschrift zum Vierjahresplan” von 1936 und die Politik der EU gemeinsam haben,
   Internetseite des Anti-Spiegel, 2. Juli 2025.

2. US ,plans to attack seven Muslim states‘, Internetseite von Al Jazeera, 22. September 2003.

3. Der Oasenplan: LaRouches Vision für Südwestasien, Youtube Video, Schiller-Institut, und
   The Oasis Plan – The LaRouche Solution for Southwest Asia,
   umfassende Darstellung (englisch) des Oasenplans in Text und Video, Schiller-Institut.

4. Nikolaus von Kues: Textauswahl in deutscher Übersetzung, Heft 1: De pace fidei / Der Friede im Glauben,
   Cusanus Portal im Internet.


Israel-Iran-Krise: das Feuer löschen und den Brandstifter Geopolitik ausschalten

Zur Eröffnung der 107. Online-Sitzung der Internationalen Friedenskoalition (IPC) am 20. Juni gab die Gründerin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, einen Überblick über die strategische Weltlage. Sie betonte: „Die unmittelbare Gefahr ist, daß die Vereinigten Staaten in die Bombardierung des Iran hineingezogen werden.“ Ohne Atombomben wäre es kaum möglich, die unterirdischen Nuklearanlagen des Iran zu zerstören. Die neokonservative Strategie „Sauberer Bruch“ (Clean Break) aus dem Jahr 1996, die als Gegenmaßnahme zu den Osloer Abkommen von 1993-95 konzipiert wurde, werde jetzt wieder aufgegriffen. „Die Briten haben ein ganz besonderes Interesse daran, diesen Konflikt am Laufen zu halten… Das sollte uns daran erinnern, daß das unmittelbare Ziel dieser Operation nicht nur die unmittelbare Lage im Nahen Osten ist… Ein Regimewechsel in der Region ist nicht das einzige Ziel.“ Zu den übergeordneten strategischen Zielen gehörten die Zerstörung der gesamten Region und die Konfrontation mit Rußland, China und den Entwicklungsbestrebungen des Globalen Südens zur Beendigung von 500 Jahren kolonialer Ausbeutung.


Die Einladung zur 107. IPC-Freitagssitzung: Wahre Bürger fordern Frieden

Zur Situation in den Vereinigten Staaten sagte sie, die Hälfte von Präsident Trumps Anhängern der MAGA-Bewegung fühle sich betrogen, weil Trump ein Ende der neokonservativen Kriegspolitik versprochen hatte. Als die Direktorin der Nationalen Geheimdienste (DNI) Tulsi Gabbard Anfang des Jahres berichtete, der Iran habe kein Atomwaffenprogramm, habe Trump dies verworfen. Dies lasse Gabbards Video-Warnung vor einem Atomkrieg1 vom 10. Juni in einem anderen Licht erscheinen. Wir müßten uns darüber bewußt sein, daß ein Atomkrieg das Ende der Menschheit bedeuten könne.


Israels Atomwaffen, Geschichte und Gefahr

John Steinbach von der Friedensorganisation Hiroshima Nagasaki Peace Committee of the National Capitol Area begann mit einem Scherz: „Ich bin so alt, daß ich mich noch an eine Zeit erinnern kann, in der ich Bernie Sanders mehr zustimmte als Tucker Carlson.“ (Der „linke“ Sanders ist heute mehr für Krieg als der „rechte“ Carlson.) Steinbach gab einen kurzen Überblick über die Geschichte des israelischen Atomwaffenprogramms, das nach dem Zweiten Weltkrieg begann, als die USA Israel und dem Iran jeweils einen 5-Megawatt-Forschungsreaktor schenkten. Danach habe Frankreich eine Schlüsselrolle bei der Unterstützung Israels beim Aufbau eines Atomwaffenarsenals gespielt.

Sowohl Präsident Eisenhower als auch Präsident Kennedy seien dagegen gewesen, daß Israel die Atombombe bekommt, und Kennedy schickte Inspektoren. Doch Israel habe sie getäuscht, indem es ein nicht-militärisches Modell baute. Als dann später Mordechai Vanunu, der in Israels Atomkomplex Dimona arbeitete, Fotos und Dokumente herausschmuggelte, hätten westliche Analysten aus diesen Unterlagen den Schluß zogen, daß Israel eine Wasserstoffbombe entwickelt hatte. Heute verfüge Israel über Raketen, die Washington und Moskau erreichen können. Steinbach verwies auf einen Artikel von ihm über das israelische Atomwaffenprogramm.2

Ray McGovern, ehemaliger leitender Analyst der Central Intelligence Agency (CIA) und Gründungsmitglied der Geheimdienstveteranen für Vernunft (VIPS), bestätigte Steinbachs Darstellung der Geschichte der israelischen Atomwaffen. Heute wüßten wir, daß der frühere Chef der CIA-Spionageabwehr, James Jesus Angleton, praktisch ein israelischer Spion war. Sämtliche CIA-Berichte, in denen Israel erwähnt wurde, mußten durch seine Hände gehen. Angleton sei auch an der Ermordung von Präsident John F. Kennedy beteiligt gewesen. McGovern fragte: War Kennedys Widerstand gegen eine israelische Atombombe ein Motiv für seine Ermordung?

McGovern wurde gefragt, wie man mit einem Menschen umgehen soll, der so verwirrt und launisch ist wie Donald Trump, und er antwortete, Präsident Putin und die Chinesen handelten mit ihm, so gut sie es eben können.

Zepp-LaRouche fragte: „Warum darf über Israels Atomwaffen nicht gesprochen werden?“ McGovern antwortete, in den alternativen Medien werde immer mehr darüber diskutiert. Er erinnerte auch daran, daß sogar CIA-Chef William Burns bei seinem Ausscheiden im vergangenen Herbst bekräftigte, daß der Iran kein Atomwaffenprogramm habe und daß die US-Dienste es sehr schnell erfahren würden, wenn es eines gibt.

Steinbach sagte, die Grundidee des Atomwaffensperrvertrags (NPT) sei es, daß Staaten ohne Atomwaffen ein Recht auf die friedliche Atomenergie hätten und daß die Atommächte abrüsten sollten. Israel habe als einziger Atomwaffenstaat den Vertrag nicht unterzeichnet.

Der Globale Süden konzentriert sich auf Entwicklung

Prof. Eduardo Siqueira aus Brasilien ist emeritierter Professor für öffentliche Gesundheit an der University of Massachusetts in Boston. Er betonte, für den Globalen Süden stehe die Entwicklung im Mittelpunkt, aber Kriege würden dazu benutzt, diese Agenda zu sabotieren. Die BRICS-Staaten hätten ganz ähnliche Ziele wie Zepp-LaRouche mit ihrem Vorschlag für eine Neue Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur.3 Ihnen sei klar geworden, daß die Vorgänge im Nahen Osten darauf abzielen, die BRICS und die Neue Seidenstraße (BRI) zu lähmen. „Seit Obama gibt es diese sogenannte Hinwendung zu Asien“, die darauf abziele, Chinas Initiativen zunichte zu machen. Die USA verlören ihre Hegemonie und benutzten nun Israel, um die Entwicklungsalternative zu lähmen.

Diane Sare, Präsidentin der amerikanischen LaRouche-Organisation (TLO), berichtete aus erster Hand von einer der beiden jüngsten Kundgebungen am Sitz der Vereinten Nationen in New York unter dem Motto „Kein Krieg gegen den Iran“. Die UN-Mitarbeiter hätten Anweisung erhalten, nicht einmal Flugblätter auf der Straße anzunehmen, trotzdem habe man etliche Kontakte geknüpft. Sare erklärte, Trump verliere in seiner Basis massiv an Unterstützung, während die Milliardäre, die aus dem Hintergrund die großen Proteste gegen Trump organisieren, Völkermord und Kriegstreiberei nicht kritisieren. Sares aktuelles Video auf TikTok ist viral gegangen.4

Diskussion

Dennis Fritz, häufiger IPC-Podiumsteilnehmer und prominenter Vertreter der Eisenhower Media Group, sprach darüber, wie die USA während des Irakkriegs Hans Blix und andere unbeugsame Vertreter der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO), die sich aufrichtig gegen die Verbreitung von Atomwaffen einsetzten, diffamierten. Fritz betonte, der Iran und seine Verbündeten hätten die Mittel, um auf einen Angriff der USA hart zu reagieren.

Jacques Cheminade, langjähriger Leiter der LaRouche-Bewegung in Frankreich, erklärte, die Menschen verlören ihre Illusionen. Präsident Macron sei völlig diskreditiert. Trump habe gespaltene Loyalitäten und folge daher einer konfusen Politik. „Der Feind wird an diesem Punkt entlarvt.“

Zepp-LaRouche sagte, der einzige Ausweg aus dieser Krise sei, daß die USA und die Europäer öffentlich erklären, daß sie mit den BRICS beim Aufbau der Infrastruktur zusammenarbeiten wollen. Und wenn man nichts gegen die Finanzblase unternehme, werde sich die Lage nur noch weiter verschlimmern.

Auf eine Frage hin verglich McGovern das „Schweigen der institutionellen Kirche“ – Katholiken und Lutheraner –, das derzeit zu beobachten sei, mit deren Verhalten im Dritten Reich. Er zitierte Bischof Tutu aus Südafrika: „Wir sind nicht alle schuldig, aber wir sind alle verantwortlich.“

Siqueira erklärte, die meisten Menschen im Norden würden nicht erkennen, wieviel der Globale Süden der Welt bieten kann. So gebe es in Brasilien eine bereichernde Verschmelzung verschiedener Kulturen – portugiesische, afrikanische und indigene. Die Welt könne davon lernen, und die USA profitierten davon durch Einwanderung.

Als Antwort auf einen Kommentar eines führenden muslimisch-amerikanischen Vertreters sagte Co-Moderator Dennis Small, wir müßten dringend das Feuer zwischen Israel und Iran löschen, müßten aber auch erkennen, daß hier ein Brandstifter – nämlich die britische Geopolitik – sein Unwesen treibt und daß der Bankrott des Finanzsystems der Auslöser ist. Später berichtete Small in seinen abschließenden Bemerkungen, was Präsident Putin bei einer Versammlung in St. Petersburg zu später Stunde am 18. Juni einem Reuters-Reporter auf eine feindselige Frage antwortete: Es sei absolut möglich, sowohl das souveräne Recht des Iran auf Kernenergie zu garantieren als auch die volle Sicherheit Israels zu gewährleisten. Zusammenfassend meinte Small: Wir können sowohl das Feuer löschen als auch den Brandstifter für immer hinter Gitter bringen, und das sei die Aufgabe eines wahren Staatsmannes.

Schlußbemerkungen

McGovern bemerkte, Trump sei wie Doktor Jekyll und Mister Hyde. „Wird er der NATO auf dem Gipfeltreffen nächste Woche den Todesstoß versetzen? Das wäre eine gute Sache.“

Siqueira sagte, wir erlebten gerade den Beginn einer neuen Welt, wogegen sich die alte Welt wehrt.

Small wies auf die bevorstehende Konferenz des Schiller-Instituts am 12.-13. Juli in Berlin hin. Diese Konferenz sei strategisch äußerst wichtig und werde uns mit Ideen zur Lösung der Krise ausstatten.

Zepp-LaRouche erinnerte daran, daß die von ihrem verstorbenen Ehemann Lyndon LaRouche gegründete Bewegung von Anfang an, seit LaRouches Vorschlag für eine Internationale Entwicklungsbank in den 1970er Jahren, ein integraler Bestandteil dieses Kampfes für Entwicklung war. Die Belt and Road-Initiative (BRI) sei in den elf Jahren seit ihrer Ankündigung zur dominierenden Kraft in der Welt geworden. Höchstens ein Atomkrieg könne sie noch aufhalten. Der vernünftige Schritt für die USA wäre, sich ihr anzuschließen. Die LaRouche-Bewegung werde Videos produzieren, die unsere Vision einer sich entwickelnden Welt zeigen.5


Anmerkungen

1. Tulsi Gabbards Warnung vor einem Atomkrieg, nach ihrem Besuch in Hiroshima, Video auf X (english).

2. The Israeli Nuclear Weapons Program, John Steinbach, Hiroshima Nagasaki Peace Committee of the National Capital Area.

3. Zehn Prinzipien für eine neue internationale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur, Helga Zepp-LaRouche, Schiller-Institut.

4. Kein Krieg gegen den Iran, Video (english) von Diane Sare auf TikTok.

5. True Citizens of Every Nation Demand Peace, Video (english) der IPC-Sitzung am 20. Juni 2025.


Schiller-Institut auf Anti-Bilderberg Kundgebung in Stockholm

Die Demonstration gegen das Bilderberger-Treffen in Stockholm brachte eine Koalition von Organisationen zusammen, die gegen die Unterwürfigkeit der schwedischen Politik gegenüber diesen Oligarchen protestieren. Der Vorsitzende des schwedischen Schiller-Instituts Ulf Sandmark hielt eine Rede, in der er die Vorhaben der Bilderberger enthüllte und über ihre unrühmliche Geschichte sprach.

„Eines ihrer geheimen Treffen wurde aufgedeckt, als Lyndon LaRouches [Nachrichtenagentur] EIR den Inhalt des Treffens von 1973 in Saltsjöbaden bei Stockholm enthüllte, bei dem die erste Ölkrise ausgelöst wurde. … Der 400-prozentige Anstieg der Ölpreise war der größte Raubzug der Menschheitsgeschichte und führte zu einer Umkehrung der Kontrolle über das Dollarsystem, wobei die Petrodollars in den Banken in London und New York landeten.“ Dies habe zu einer riesigen Schuldenkrise der Entwicklungsländer geführt, die sie zu Ländern der „Dritten“ und sogar „Vierten Welt“ machte. Mit dem Aufstieg des Globalen Südens, BRICS und BRI sei nun klar, dass die oligarchischen Malthusianer den Aufstieg der Globalen Mehrheit aus der Armut um 40 Jahre hinausgezögert haben.

Sandmark erläuterte, wie Nationalstaaten mit Hilfe einer Glass-Steagall-Bankentrennung und einer Nationalbank, die Wiederaufbau und Entwicklung von Nationen im Großmaßstab finanziert, die oligarchische Kontrolle zerschlagen können.

Weitere Redner forderten Schweden auf, sich gegen die Oligarchie zu stellen und bei den Wahlen im nächsten Jahr die Macht des Volkes durch das Parlament und neue Politiker zu etablieren. Mit 1.000 Teilnehmern kamen viel mehr Menschen als erwartet, obwohl die meisten Linken fehlten. Viele neue Leute waren dabei und sehr offen für Diskussionen.   


Stoppt die „Kräfte des Weltuntergangs“- Für eine Vision von Frieden durch Entwicklung

Zur Eröffnung der 106. wöchentlichen Online-Sitzung der Internationalen Friedenskoalition (IPC) am 13. Juni warnte Helga Zepp-LaRouche, Gründerin des Schiller-Instituts, Israels Angriff auf den Iran könnte der Beginn des Dritten Weltkriegs sein. Sie verwies auf das düstere Video der US-Geheimdienstdirektorin Tulsi Gabbard1 über die reale Gefahr und die schrecklichen Folgen eines nuklearen Schlagabtauschs. „Sind wir auf dem Weg in den Weltuntergang?“ – diese Frage tauchte in den Vorträgen der vier Experten in der Sitzung immer wieder auf.

Zepp-LaRouche sagte, die gezielten Morde Israels an führenden iranischen Wissenschaftlern, militärischen und politischen Führern ließen darauf schließen, daß Israel technische Unterstützung von anderen Geheimdiensten hatte. Israel verfolge unverkennbar das Ziel, die USA in den Krieg hineinzuziehen, und man dürfe nicht vergessen, daß der Iran ein wichtiger Teil der BRICS, der SCO und der Belt and Road Initiative ist. „Es gab nichts im Verhalten des Irans, was einen solchen Angriff legitimiert hätte… Aus Sicht der UN-Charta ist das ein völlig illegaler Akt der Aggression.“ Sie wiederholte „unsere alte Forderung nach einer neuen Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur“.2 Am Ende des Treffens rief sie dazu auf, „den gesellschaftlichen Kräften auf internationaler Ebene eine völlig andere Vision zu vermitteln“.

M.K. Bhadrakumar, ein ehemaliger indischer Diplomat zu Zeiten der Sowjetunion, der führende Positionen im indischen Außenministerium innehatte, sprach ebenfalls den israelischen Angriff an: „Ich habe nie geglaubt, daß es hier um die Neigung des Irans oder die Wahrscheinlichkeit der Entwicklung von Atomwaffen durch den Iran geht… Es geht hier nicht um moralische Gründe.“ Präsident Trump fordere vom Iran, den gleichen Status wie Japan oder Deutschland als Mitglied des Atomwaffensperrvertrags anzunehmen, mit „umfassender Inspektion“ durch die IAEA. Trump sei für diese Situation allein verantwortlich. Wenn Israel nicht in die Schranken gewiesen werde – was nur die USA tun können –, könnte der Iran aus dem Atomwaffensperrvertrag austreten.

Der führende Atomwaffenexperte Dr. Theodore Postol, emeritierter Professor für Wissenschaft, Technologie und internationale Sicherheit am MIT, erklärte: „Der Iran will den Bau einer Atomwaffe vermeiden… Die iranische Politik ist höchst rational.“ Es gebe eine interne Opposition gegen diese Politik, die durch die Angriffe noch gestärkt werde. „Wir wissen aus allen historischen Erfahrungen, daß die Bombardierung eines Landes dieses Land gegen den äußeren Gegner zusammenschweißt.“ Am 1. Juni habe die Ukraine gegen ein grundlegendes Gebot des Kalten Krieges verstoßen, nämlich daß die strategischen Streitkräfte einer Nation nicht angegriffen werden dürfen. Rechtlich gesehen wäre es für Rußland gerechtfertigt gewesen, die USA und Großbritannien anzugreifen, weil sie eindeutig daran beteiligt waren. Putin sei ein außergewöhnlicher Staatsführer, weil er nicht so reagierte.

Larry Johnson, ehemaliger CIA-Offizier und frühes Mitglied der Veteran Intelligence Professionals for Sanity (VIPS), äußerte sich auch zum Iran: „Dieser Angriff wurde mit dem vollen Wissen und der vollen Beteiligung der Vereinigten Staaten durchgeführt… Es zeichnet sich hier ein Muster ab, daß man Israel in keiner Art von Verhandlung trauen kann – und den Vereinigten Staaten auch nicht.“

Der regelmäßige IPC-Teilnehmer Ray McGovern, ehemaliger leitender CIA-Analyst und Mitbegründer der VIPS, dankte Zepp LaRouche dafür, daß sie die beispiellose Warnung von Tulsi Gabbard hervorhob. Die Lage um den Iran sei nuanciert und komplex. „Ich sehe einen Silberstreif am Horizont, der die USA und Rußland zu mehr Dialog zwingen kann.“ Ob die USA beteiligt waren, sei trotz aller Prahlerei etwas zweifelhaft. „Kann man die Israelis zurückhalten, wenn die Dinge nicht so laufen, wie sie wollen? Ich glaube nicht.“

Zepp-LaRouche antwortete, man müsse den größeren Kontext verstehen. Hier werde versucht, den Aufstieg eines neuen Systems, wie es die BRICS-Plus verkörpern, zu stoppen. Man dürfe nicht nur „analysieren“, sondern müsse eine Alternative anbieten. Solange man diesen eigentlichen Konflikt nicht durch eine neue Friedens- und Entwicklungsarchitektur löse, würden immer wieder neue Krisenherde auftauchen.

Zu Wort kam auch Gershon Baskin, ein israelischer Kolumnist, sozialer und politischer Friedensaktivist, der den israelisch-palästinensischen Konflikt erforscht. In einem Videointerview, das EIR Anfang der Woche mit ihm geführt hatte, sagte er: „Wir alle wissen, daß Präsident Trump der einzige ist, der Netanjahu sagen kann, daß er den Krieg beenden soll.“ Baskin begrüßte die Bemühungen des ehemaligen israelischen Ministerpräsidenten Ehud Olmert, Einfluss auf Trump zu nehmen, und stimmte zu, daß eine wirtschaftliche Lösung notwendig sei. „Die Hindernisse der palästinensischen Entwicklung durch die israelische Besatzung müssen beseitigt werden… Es macht überhaupt keinen Sinn, daß Israel arme Nachbarn haben will.“

Zepp-LaRouche sagte, es gehe um mehr als um das Leid der Palästinenser: „Ich fürchte, die Auswirkungen“ der israelischen Massaker im Gazastreifen „auf die moralische Ordnung der Welt werden verheerend sein“.

Ein geplanter Livebericht vom Marsch für Gaza in Ägypten war aus technischen Gründen nicht möglich. Die Moderatorin Anastasia Battle meldete jedoch später, sie habe Berichte erhalten, daß die ägyptische Regierung mit Gewalt gegen die Demonstranten vorgehe. Die Anführer des Marsches würden gewaltfrei protestieren, falls es zu Repressionen kommt und die Aktivisten deportiert werden.

Diskussion

Als weiteren Aspekt der strategischen Krise sprach Diane Sare, Präsidentin der LaRouche-Organisation, den Destabilisierungsprozeß innerhalb der USA an. Die gleichen Kräfte, die den innenpolitischen Konflikt um die Migrantenfrage schüren und die Kampagne gegen Trump anführen, seien auch an dem Putsch in der Ukraine, dem Völkermord im Gazastreifen und anderen Gräueltaten der Neokonservativen beteiligt gewesen. Initiativen wie ein Versuch, Trump abzusetzen, würden nur zu mehr Destabilisierung führen und genau die Aktionen der USA fördern, die niemand will. Sare merkte auch an: Trump „hat ein enormes Ego und ist kein sehr tiefgründiger Denker“.

Zepp-LaRouche sagte: „Die Migrantenfrage wird in einer Weise behandelt, die viele Menschen vor den Kopf stößt.“ Ihr Mann Lyndon LaRouche habe dringend geraten, niemals das Militär gegen das eigene Volk einzusetzen. Man müsse die Ursachen des Migrationsproblems wie Hunger, Wassermangel, Arbeitslosigkeit und Kriege beseitigen.

Ein Teilnehmer fragte: „Waren die US-Gespräche mit dem Iran echt oder nur eine Vorbereitung für den Krieg?“ Zepp-LaRouche antwortete: „Ich wünschte, ich wüsste die Antwort.“ Die USA seien die einzige Macht, die Israel zurückhalten könne, aber Trump habe nichts getan. Es sei ein sehr gemischtes und undurchsichtiges Bild.

Als Antwort auf eine Frage zur Rolle der Künstlichen Intelligenz (KI) und dem Vorschlag, dazu einen „Gesellschaftsvertrag“ zu schließen, griff Co-Moderator Dennis Small diese Rousseausche Vorstellung eines Gesellschaftsvertrages an, der lediglich unterschiedliche Eigeninteressen miteinander vereinbaren soll, und stellte dem das Konzept der gemeinsamen Interessen der Menschheit gegenüber. KI sei wie andere technologische Fortschritte ein zweischneidiges Schwert.

Eine Iranerin fragte Zepp-LaRouche, ob Israel einen Angriff auf den Iran ohne grünes Licht aus den USA überhaupt in Erwägung gezogen hätte? Sie antwortete, eine Komplizenschaft und sogar Hilfe der USA sei sehr wahrscheinlich, aber das sei keine einfache Angelegenheit: „Werden die USA von der zionistischen Lobby beherrscht, oder benutzt das anglo-amerikanische Imperium Israel für seine eigenen strategischen Zwecke?“

Ein indisch-dänischer Journalist sprach die indisch-pakistanischen Spannungen an, die durch die britische Aufteilung des Subkontinents entstanden seien: „Wie gehen wir mit der Art und Weise um, wie die Briten Konflikte schüren, anstatt sie zu lösen?“ Zepp-LaRouche erinnerte daran, wie der damalige britische Premier Boris Johnson das Friedensabkommen mit der Ukraine von 2022 sabotierte. In Rußland sei man sich jetzt der Rolle der Briten sehr bewusst. Die Behauptung vom „unprovozierten Angriffskrieg“ sei weithin diskreditiert worden. Eine Untersuchung der britischen Rolle sei notwendig.

Auf die Frage eines kolumbianischen Gewerkschaftsführers nach der Enzyklika Rerum Novarum, (1891) von Papst Leo XIII. antwortete Zepp-LaRouche, das sei eine grundlegende Richtungsentscheidung gewesen: daß die Kirche nicht nur mit Gebeten, sondern aktiv in die Sozialpolitik eingreifen müsse.

Eine letzte Frage lautete: Könnte es einen dauerhaften Frieden geben, wenn die islamische Welt die biblische Autorität Israels über das Land akzeptieren würde und die Palästinenser in andere arabische Staaten umgesiedelt würden? Zepp-LaRouche lehnte es ab, sich zu „biblischen Theorien über Landeigentum“ zu äußern. Sie fragte umgekehrt, ob die Palästinenser den Preis für das zahlen sollten, was die Deutschen den Juden angetan haben? Das sei die Fortsetzung des Unrechts. Sie zitierte Friedrich Schiller: „Das eben ist der Fluch der bösen Tat, daß sie, fortzeugend, immer Böses muss gebären.“ Die Zwei-Staaten-Lösung sei die Lösung, aber dabei müsse immer das gemeinsame Interesse im Vordergrund stehen, zum Beispiel reichlich Wasser für alle. „Wir brauchen den Oasenplan!“3


Anmerkungen

1. Tulsi Gabbard On Her Visit To HiroshimaYoutube Video, englisch, 3:31 Minuten.

2. Zehn Prinzipien für eine neue internationale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur,
    Helga Zepp-LaRouche, Schiller-Institut.

3. Der Oasenplan: LaRouches Vision für Südwestasien, Schiller-Institut.


Dem Wahnsinn der Angriffe auf Rußland und der Morddrohungen gegen Staatsführer widerstehen

Bericht vom 105. Treffen der Internationalen Friedenskoalition (IPC)

6. Juni – Helga Zepp-LaRouche, Gründerin des Schiller-Instituts und Initiatorin der Internationalen Friedenskoalition, eröffnete die 105. wöchentliche Sitzung in Folge und warnte, die strategische Lage habe sich in der vergangenen Woche durch die ukrainischen Drohnenangriffe tief im russischen Hoheitsgebiet am 1. Juni erheblich verschlechtert. Präsident Putin habe allerdings bemerkenswerte Zurückhaltung gezeigt. Es sei bedrohlich, daß Präsident Trump angibt, nicht über die Operation informiert worden zu sein, obwohl MI6 und CIA mit ziemlicher Sicherheit an der Planung und Zielauswahl beteiligt waren. Es sei wichtig, daß die beiden Präsidenten am 4. Juni miteinander gesprochen haben.

Die Urheber dieser Angriffe hofften offenbar, Trump in die „Koalition der Willigen“ zu drängen, die den Krieg fortsetzen wollen. Neocons innerhalb der Trump-Regierung agitierten gleichzeitig für eine Provokation gegen den Iran, und das Grauen in Gaza gehe unvermindert weiter.

Um das aktuelle „Szenario“ des Wahnsinns zu verstehen, riet Zepp-LaRouche allen, die Kolumne des erfahrenen Reporters David Ignatius vom 5. Juni in der Washington Post mit dem Titel „Der schmutzige Krieg der Ukraine hat gerade erst begonnen“ zu lesen.1

Rußland verstehen

Auf der IPC-Sitzung, die am Jahrestag des D-Day 1944 stattfand, gab es eine intensive, aber ernste Diskussion über die Natur der Angriffe auf Rußland: Warum finden sie statt? Was wird Präsident Putin tun?

Ray McGovern, ehemaliger CIA-Analyst und Mitbegründer der Veteran Intelligence Professionals for Sanity (VIPS), sagte, Rußland habe sich gegen eine Eskalation entschieden, weil es hoffe, noch mit Trump verhandeln und ein gutes Verhältnis zu den USA aufbauen zu können. Die Russen seien wütend über den Angriff, aber Putin bleibe „cool, calm and collected, wie man in den USA sagt.” Westliche Analysten hätten in völliger Erregung auf eine sofortige russische Reaktion gesetzt, aber was hätten die Russen gesagt? „Fast nichts”. Die Ukrainer und ihre Hinterleute hätten gehofft, Rußland zu einer Überreaktion zu provozieren, um die USA dazu zu manipulieren, sich der „Koalition der Hirntoten“ anzuschließen. McGovern sagte, die New York Times lüge, wenn sie berichtet, daß Rußland auf Angriffe auf seine Militärbasen reagiere. Von den Russen komme kein Wort darüber; sie reagierten vielmehr auf „Terroranschläge“ auf die zivile Infrastruktur.

Während der Diskussion sprach José Vega, Kandidat im 15. Kongreßwahlbezirk von New York, diesen Punkt an und fragte, ob dies eine Veränderung darstelle, wenn Rußland die Angriffe als Terrorismus einstufe und nicht mit Terroristen verhandelr. McGovern antwortete, die Russen konzentrierten sich auf die Angriffe auf die Brücken und vermieden bewußt eine Diskussion über den Angriff auf ihre strategischen Streitkräfte. Sie betrachteten die ukrainische Führung zwar als terroristisch, seien aber zu Verhandlungen bereit. McGovern sagte außerdem, Putin werde „alle mit seiner Kaltblütigkeit überraschen“.

Scott Ritter, ehemaliger UN-Waffeninspekteur und ehemaliger Nachrichtenoffizier der U.S. Marines, wies auf den grundlegenden Punkt hin, daß es keine Überschneidungen zwischen den Kerninteressen der NATO und denen Rußlands gebe. Rußland werde eine Ukraine, die als Stellvertreter für Sabotageakte gegen Rußland mißbraucht werde, nicht tolerieren. Moskau werde weiterhin auf der Entmilitarisierung und Entnazifizierung der Ukraine bestehen. Der Westen hoffe allerdings weiterhin, daß Rußland einknicken werde. Aber, so sagte er, „die Ursachen dieses Konflikts werden angegangen werden.“

McGovern entgegnete, Rußland werde an seinen erklärten Zielen festhalten, habe aber kein Interesse daran, die gesamte Ukraine zu übernehmen. Zepp-LaRouche antwortete McGovern an einer Stelle mit den Worten: „Ich bin wahrscheinlich aus einem etwas anderen Grund optimistisch als Ray,“ und zitierte das bekannte Sprichwort (aus Schillers Wilhelm Tell): „Es kann der Frömmste nicht im Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt.“

Die Rolle der Briten

In seinem Vortrag warf Ritter den Briten vor, sich massiv dafür einzusetzen, „die Ukraine im Kampf zu halten… Ich glaube, daß die Briten massiv daran beteiligt waren, den Ukrainern zu helfen, den russischen Präsidenten zu töten.“

Während der Diskussion berichtete McGovern, sein irischer Großvater habe ihm einmal gesagt, die Briten seien für alles Unheil verantwortlich, das in den letzten drei Jahrhunderten in der Welt geschehen ist. Die Briten waren wahrscheinlich auf mehreren Ebenen an den Angriffen auf Rußland beteiligt, und Trump wurde wahrscheinlich aus dem Kreis der Informierten herausgehalten.

Dennis Fritz, ehemaliger Direktor des Eisenhower Media Network und pensionierter Command Chief Master Sergeant der US-Luftwaffe, fügte hinzu, daß die Briten „ihren Traum durch uns in den USA leben“. Fritz erinnerte die Teilnehmer daran, daß Boris Johnson das in der ersten Verhandlungsrunde in Istanbul ausgearbeitete Friedensabkommen hintertrieben hätte. Später fügte er hinzu, er habe das Drehbuch der Neocons im Pentagon, wo er gedient und es aus erster Hand gesehen hatte, studiert, und ein Teil ihres Drehbuchs bestehe darin, hinter dem Rücken des Präsidenten zu arbeiten.

Die Bedeutung der Morddrohungen

Während der Diskussion sagte Co-Moderator Dennis Small, das Problem mit den Angriffen in der Ukraine sei, daß sie im Zusammenhang mit Attentatsversuchen auf Trump und Putin stünden. Sie seien eine Absichtserklärung. Wenn wir die diplomatischen und entwicklungspolitischen Lösungen des Schiller-Instituts nicht umsetzen können, werden sie einen Weg finden, die Welt in einen Krieg zu stürzen. Zepp-LaRouche wies darauf hin, daß wir unsere Zivilisation verlieren könnten, falls einer dieser Attentatsversuche tatsächlich gelingen sollte.

McGovern ging sogar noch weiter und sagte, ein Anreiz für Putin, sich mit Trump zu arrangieren, bestehe darin, daß er erkannt habe, daß sie beide möglicherweise nicht mehr lange am Leben seien.

Details zu den Angriffen auf Rußland

Col. (a. D.) Richard H. Black, ehemaliger Leiter der Strafrechtsabteilung der US-Armee im Pentagon, Kriegsveteran und ehemaliger Senator des Bundesstaates Virginia, sagte, der Drohnenangriff der Ukraine sei ein erheblicher psychologischer Schlag gewesen.

Es habe sich herausgestellt, daß die ukrainischen Behauptungen über Schäden an russischen Flugzeugen übertrieben waren, aber es gab einen anfänglichen psychologischen Effekt, und der Zeitpunkt war so gewählt, daß die Friedensgespräche gestört wurden. Die NATO verfolge einen langfristigen Plan, die Feindseligkeiten fortzusetzen. Es sei klar, daß die Ukraine US-Satellitenbilder verwendet habe, und es sei wahrscheinlich, daß die CIA oder der MI6 eine führende Rolle bei der Planung der Operation gespielt haben.

Oberstleutnant Ralph Bosshard (a. D.) von der Schweizer Armee ist Berater für militärstrategische Angelegenheiten und war 2014 leitender Planungsbeamter der Sonderbeobachtermission der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE SMM). Er präsentierte wichtige Einzelheiten zu den bekannten Fakten über den Angriff der „Operation Spiderweb“ am 1. Juni in der Ukraine. Bosshard bedauerte, daß es in den westlichen Medien und sogar in den Geheimdiensten Menschen gebe, die bereit seien, alles, was die Ukrainer sagen, unkritisch zu wiederholen. „Eine Deeskalation kann nur erreicht werden, wenn Wladimir Putin und Donald Trump sich darauf einigen, die aktuelle Situation nicht auszunutzen,“ sagte er und bezeichnete die Ukraine als „eine Regierung, deren Fanatismus ihren Verstand übersteigt.“

Dennis Fritz warnte, Rußland könnte die Ukraine jederzeit zerstören, und zwar mit den Hyperschall-Mittelstreckenraketen, die es jederzeit einsetzen könnte. Die USA sollten sich für den Frieden einsetzen, aber das Gegenteil geschehe: Amerika habe das Iran-Abkommen gebrochen und am Donnerstag dieser Woche ein Veto gegen die Resolution des UN-Sicherheitsrats zu Gaza eingelegt.

            eir

Anmerkungen:

1. https://www.washingtonpost.com/opinions/2025/06/05/ukraine-covert-war-russia-espionage/


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