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Afrika wird von dritter Covid-Welle getroffen; eine gerechte Impfstoffverteilung hätte sie verhindern können

Afrika wird von dritter Covid-Welle getroffen; eine gerechte Impfstoffverteilung hätte sie verhindern können

Afrika ist jetzt offiziell von der dritten Pandemiewelle betroffen. In dieser Wintersaison auf der Südhalbkugel sind wenige Erleichterungen in Sicht und es gibt neue, ansteckendere Varianten, mit denen umgegangen werden muß. „Die Zahl der Neuinfektionen ist in der letzten Woche innerhalb des Kontinents um fast 30% gestiegen und die Zahl der Todesfälle um 15%“, sagte die WHO-Regionaldirektorin für Afrika, Dr. Matshidiso Moeti, in ihrer wöchentlichen Pressekonferenz am 17. Juni. „Die Gefahr einer dritten Welle ist real und nimmt zu.“ Lediglich 1% der afrikanischen Bevölkerung sei bisher geimpft worden, was an den massiven logistischen Hürden sowie der mangelnden Zugänglichkeit und Finanzierung von Impfstoffen liege.

Das Binnenland Uganda ist der neueste Krisenherd – in der Nation mit fast 50 Millionen Einwohnern sind die Fälle in der letzten Woche um 131% gestiegen, in Namibia, der Demokratischen Republik Kongo und Angola gab es jeweils geringere Anstiegsraten. Viele der Opfer sind jetzt jünger und ein viel höherer Prozentsatz von ihnen benötigt nun Sauerstoff zur Behandlung. Ugandas Krankenhäuser stoßen an ihre Kapazitätsgrenzen und das Land hat die Nachbarstaaten um Hilfslieferungen gebeten.

Eine weitere Nation, die erneut ungewollt im Rampenlicht steht, ist Südafrika, wo sich Präsident Cyril Ramaphosa am 15. Juni gezwungen sah, eine nationale Ansprache zu halten, um den erneuten Lockdown der Stufe 3 zu erklären. „Eine dritte Welle von Infektionen ist über uns gekommen“, sagte der Präsident. Allein in den letzten zwei Wochen „hat sich die durchschnittliche Zahl der täglichen Neuinfektionen verdoppelt. Zuvor verzeichneten wir täglich rund 3.700 Infektionen. In den letzten sieben Tagen haben wir durchschnittlich 7.500 tägliche Infektionen registriert. Die Krankenhauseinweisungen aufgrund von COVID-19 sind in den letzten 14 Tagen 59% höher als in den vorangegangenen 14 Tagen.“

Erneut auf die erhöhte Bedrohung durch Varianten verweisend, sagte Ramaphosa: „Die durchschnittliche Zahl der Menschen, die täglich an COVID-19 sterben, ist von 535 vor zwei Wochen auf 791 in den letzten sieben Tagen gestiegen – um 48%.“ Obwohl Südafrika im letzten Jahr effektiv reagiert und Notfallkapazitäten aufgebaut hat, befinden sich vier der bevölkerungsreichsten Provinzen offiziell in einer dritten Welle, wobei Gauteng – die urbanste und bevölkerungsreichste – für fast zwei Drittel der neuen Fälle der letzten Woche verantwortlich ist. „Der Anstieg der Infektionen … ist jetzt schneller und steiler“, sagte er, und „innerhalb weniger Tage ist es wahrscheinlich, daß die Zahl der neuen Fälle in Gauteng den Höhepunkt der zweiten Welle übertreffen wird.“ Und der Winter fängt gerade erst an.

Die Verabreichung von Impfstoffen in Südafrika wurde empfindlich behindert, zum einen durch die Verweigerung des AstraZeneca-Impfstoffs aus Indien (als dieses mit seiner eigenen Krise konfrontiert war), zum anderen durch die Komplikationen rund um die Version von Johnson & Johnson, von denen beide diese Krise hätten verhindern können. Impfstoffe sind „die eine Statistik, die einen klaren Grund zur Hoffnung gibt“, sagte Ramaphosa. Letztes Jahr (während der zweiten Welle) hatten sich Hunderte von Mitarbeitern im Gesundheitswesen infiziert, als die „südafrikanische Variante“ zum ersten Mal aufgetreten war. „In den letzten sieben Tagen“, sagte er, „wurden nur 64 Mitarbeiter des Gesundheitswesens infiziert.“

Es wird erwartet, daß Südafrika ab Ende der Woche seine eigenen Impfstoffe von Johnson & Johnson produziert.

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