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NASA: Zusammenarbeit vor Geopolitik

Der bevorstehende Start des bemannten NASA/SpaceX-Fluges zur Internationalen Raumstation (ISS) hat wieder Optimismus in die Alltagsatmosphäre der USA zurückgebracht – nicht nur die Vision der Raumfahrt, sondern auch die Freude an Wissenschaft und Technik. Die heutige (27. Mai) Verschiebung des Starts in letzter Minute war nur auf das Wetter zurückzuführen, nicht auf eine Fehlfunktion oder eine mysteriöse Panne. Präsident Donald Trump und seine Ehefrau waren heute Nachmittag in Florida anwesend und werden am Samstag, dem 30. Mai, um 21.22 Uhr MEZ ins Kennedy-Space-Center zurückkehren, um dem verschobenen Start beizuwohnen; sollte das Wetter erneut die Pläne durchkreuzen, ist der 31. Mai der nächste Starttermin.

Die zusätzliche Dimension des neuen Weltraumengagements der USA ist die internationale Zusammenarbeit. NASA-Direktor Jim Bridenstine wurde bei einem Briefing vor dem Start am 27. Mai über das Verhältnis der USA zu Rußland befragt und antwortete: „Unsere Zusammenarbeit geht über die irdische Geopolitik hinaus“. Dies ist der gleiche Geist der Zusammenarbeit, den die Präsidentin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, in ihrer „Coronavirus-Petition: Für eine Weltgesundheitsinfrastruktur“ fordert.

Bridenstine betonte, der Start der SpaceX/Dragon-Crew werde von der historischen Startrampe 39 im Kennedy-Space-Center stattfinden, so daß erstmals seit Juli 2011 wieder „amerikanische Astronauten mit amerikanischen Raketen von amerikanischem Boden starten werden“. Da der Start mitten in der Coronavirus-Pandemie stattfinde, so Bridenstine weiter, könne davon eine besondere Inspiration ausgehen, denn „ganz Amerika wird sich einen Moment Zeit nehmen und unserem Land zuschauen, wie es wieder etwas Erstaunliches tut“. Die Astronautin Nicole Mann betonte, daß der Flug ein erster großer Schritt „in unserer Artemis-Mission zum Mond und weiter zum Mars“ sei. Bridenstine unterstrich das große Vertrauen in die Mission, auch wenn in einigen Medien gewisse Zweifel oder Befürchtungen hinsichtlich der absoluten Bereitschaft der Raumfahrtbehörde geäußert worden seien.

Bridenstine bekräftigte, daß die Sicherheit der Astronauten die oberste Priorität der NASA sei. Allerdings wies er auch erneut darauf hin, daß die NASA Kunde von SpaceX und den kommerziellen Crew-Flügen sei, und er hoffe, daß diese Flüge bald ohne die NASA stattfinden würden, um Kosten zu senken und kommerzielle Raumfahrtaktivitäten im erdnahen Orbit auszubauen. Es müsse künftig eine kommerzielle Raumstation geben, auf der neue Technologien erprobt werden sollen, wie z.B. der 3D-Druck von Organen im Weltraum.

Auf eine Frage zur amerikanisch-russischen Zusammenarbeit und zu den Verhandlungen über kommerzielle Flüge sagte Bridenstine mit Blick auf die ISS, zu der die Besatzung startet, daß die Raumstation zur Hälfte russisch und zur anderen Hälfte amerikanisch sei. Wenn wir die bisherige Zusammenarbeit fortsetzen wollen, müßten die USA bereit sein, Kosmonauten mit kommerziellen Flügen starten zu lassen, und Rußland müsse bereit sein, NASA-Astronauten auf der Sojus mitzunehmen. Er verwies auf die amerikanisch-russische Partnerschaft seit 1975 erst mit Apollo/Sojus, gefolgt von Shuttle/MIR und dann der ISS. Am wichtigsten sei, daß „unsere Zusammenarbeit über die irdische Geopolitik hinausgeht“, sagte Bridenstine.

Er schloß mit der Feststellung, daß das Weltraumprogramm über die Amtszeiten von Regierungen andauere, denn die Erforschung des Weltraums vereinige Menschen über geopolitische Grenzen hinaus, vereinige nicht nur Demokraten und Republikaner, sondern alle Nationen. Präsident Donald Trump habe sich verpflichtet, amerikanische Astronauten mit der Artemis-Mission permanent auf den Mond und von dort auf den Mars zu bringen.

 

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