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Unnötige Gesundheitskatastrophe in Afghanistan

Unnötige Gesundheitskatastrophe in Afghanistan

Der amtierende Gesundheitsminister Afghanistans, Dr. Wahid Majrooh, erläuterte die wahren Auswirkungen der finanziellen Maßnahmen des Westens, die dazu führen, daß die Finanzierung des afghanischen Gesundheitssystems unmöglich wird: „Wenn wir Nachrichten von der Weltbank oder den Gebern des Treuhandfonds für den Wiederaufbau Afghanistans hören – ob sie nun sagen, daß sie unsere Mittel gestoppt oder eingefroren haben – bedeutet das für mich, daß 3.700 Gesundheitseinrichtungen zusammenbrechen werden. Daß die Gesundheit von 35 Millionen Menschen zusammenbrechen wird.“

Die UNO schätzt, daß etwa 90 % der Gesundheitseinrichtungen geschlossen wurden, da die internationalen Geber offensichtlich besorgter über den Missbrauch der Mittel durch die Taliban sind, als über die Folgen für das Leben der Menschen dort.

In Interviews mit New Humanitarian und Business Insider erklärte Majrooh in der vergangenen Woche, daß Lebensmittel und Treibstoff fehlten, daß es keine Gehälter gebe, daß die Impfteams für Pocken und COVID-19 aufgelöst seien und daß drei Millionen Impfdosen, die kurz vor dem Verfall stünden, nicht verimpft werden könnten.

Das von der Weltbank verwaltete Programm für den Gesundheitssektor, Sehalmandi, wurde eingestellt, was zum Tod von Schwangeren und zu schwerer Unterernährung bei Kindern geführt hat. Außerdem erklärte Majrooh, daß es für die Länder nicht schwierig sein dürfte, die Hilfe zu leisten, selbst wenn sie Bedenken gegenüber den Taliban hätten, da die meisten Hilfsleistungen über die UNO abgewickelt werden könnten. In 31 der 34 Provinzen wurden NGOs mit der Durchführung der medizinischen Grundversorgung beauftragt, so daß der Weg der Finanzierung verfügbar sei. Er sehe in dieser gegenwärtigen sorglosen Missachtung die eigentliche Wahrheit hinter der über viele Jahre hinweg geäußerten angeblichen Besorgnis.

Majrooh sagte, er habe am 15. August beschlossen, auf seinem Posten zu bleiben. „Als die Taliban kamen, war ich am nächsten Tag im Büro. Und um ehrlich zu sein, waren sie überrascht. Im Laufe der Zeit bereite ich mich auf eine reibungslose Ablösung vor, um die meisten Angelegenheiten zu übergeben. Die Koordinierung zwischen mir und ihrer Gesundheitskommission ist gut“. Sie haben sich zwar bereit erklärt, ihre Gesundheitsbehörden in den Provinzen zu informieren, die Covid-19-Impfungen fortzusetzen, aber die Logistik ist nicht vorhanden. Die afghanischen Krankenhäuser haben nicht einmal den Treibstoff zum Betrieb der Kühlschränke, um die Impfstoffe zu lagern.

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