China hat bei seinem Hauptfusionsenergieexperiment, dem experimentellen fortgeschrittenen supraleitenden Tokamak (Experimental Advanced Superconducting Tokamak; EAST), eine neue Rekordkombination aus hoher Temperatur und Einschlußlänge des Fusionsplasmas erreicht.
Am 29. Mai berichtete Daily Pakistan: „Chinas künstliche Sonne [hat] einen neuen Weltrekord aufgestellt, als sie eine Plasmatemperatur von 120 Millionen Grad Celsius für einen Zeitraum von 101 Sekunden erreichte. Diese enorme Leistung ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Testbetrieb eines Fusionsreaktors. Dies wurde von Gong Xianzu, Forscher am Institut für Plasmaphysik der Chinesischen Akademie der Wissenschaften (ASIPP) verkündet, [der] für das in Hefei, der Hauptstadt der ostchinesischen Provinz Anhui, durchgeführte Experiment verantwortlich ist.“
Die Vorbereitung des EAST-Experiments dauerte ein ganzes Jahr. In einem weiteren Durchgang erreichte dieser chinesische Prototyp einer „künstlichen Sonne“ eine noch höhere Plasmatemperatur, nämlich 160 Millionen Grad Celsius, und hielt sie für 20 Sekunden aufrecht. Diese Temperaturen sind hoch genug und werden lange genug aufrechterhalten, damit die Deuterium-Tritium-Ionen im Plasma fusionieren und Energie erzeugen können, wenn das extrem heiße Plasma mit einer geringeren Energiezufuhr als der Energiegewinnung der Fusionsreaktionen stabil eingeschlossen werden kann. Dies erfordert den dritten Parameter – eine durchgängig viel höhere Plasmadichte, als sie bisher in Tokamaks erreicht wurde.
„Es ist eine riesige Errungenschaft in Chinas Physik und Ingenieurswesen“, zitiert die Zeitung den ASIPP-Direktor Song Yuntao. „Der Erfolg dieses Experiments legt den Grundstein dafür, daß China sein eigenes Kernfusionskraftwerk bauen kann.“