China will Infrastrukturprojekte zu einem Kernstück seiner Strategie machen, um aus der pandemiebedingten Depression herauszukommen. ECNS berichtet im Detail, daß China langfristig bis zu neun Magnetschwebebahnen mit einer Gesamtlänge von über 1.000 Kilometern in sein Servicenetz aufnehmen wird: eine Touristen-Bahnlinie in der südwestchinesischen Provinz Yunnan, Intercity-Strecken und städtische Nahverkehrslinien in der nordchinesischen Provinz Shanxi, der nordwestchinesischen autonomen Region Xinjiang Uygur und der Provinz Sichuan in der südwestlichen Region des Landes.
Im Zusammenhang mit dem Ziel, bis Ende dieses Jahres Hochgeschwindigkeits-Magnetschwebebahnen mit einer Geschwindigkeit von 600 km/h zu betreiben, kündigte die ostchinesische Provinz Zhejiang an, 100 Milliarden Yuan (14,22 Mrd. US-Dollar) in eine Magnetschwebebahn-Verbindung zwischen Hangzhou und Schanghai zu investieren. So steht es im Verkehrsentwicklungsplan der Provinzregierung für die nächsten drei Jahrzehnte. Bei dieser Geschwindigkeit werde die 162 km lange Fahrt nur etwa 15 Minuten dauern, sagte Feng Hao, ein Forscher am Verkehrs-Institut der Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission.
Neben der Region des Jangtse-Flussdeltas plant die Entwicklungs- und Reformkommission von Shenzhen den Bau von Magnetschwebebahnlinien entlang der Guangzhou-Shenzhen-Hochgeschwindigkeitsstrecke, um die Regional- und Hochgeschwindigkeitszüge in der Gegend zu entlasten, so die Kommission in einer im letzten Jahr veröffentlichten Machbarkeitsstudie. Diese zweite Guangzhou-Shenzhen-Hochgeschwindigkeitsstrecke soll im Jahr 2025 gebaut und voraussichtlich 2030 fertiggestellt werden, teilte die Regierung von Guangzhou 2019 mit.
Chengdu, die Hauptstadt der Provinz Sichuan, sieht in ihrem Verkehrsentwicklungsplan ebenfalls vor, in Zukunft Magnetschwebebahnverbindungen zwischen ihrer Stadt und Chongqing einzurichten.
Die China Railway Rolling Stock Corp, der nach Produktionsvolumen größte Hersteller von Schienenfahrzeugen Chinas, entwickelt ebenfalls auf Radtechnologie basierende Hochgeschwindigkeitszüge. Europa und Kanada hätten es in den letzten Jahren versäumt, im Wettbewerb mit China auf diesem Gebiet Schritt zu halten, sagte Chen Jian, ein Bahnexperte von der Chongqing Jiaotong-Universität.
Zusätzlich zu den drei bestehenden Magnetschwebebahnen in Peking, Shanghai und Changsha entstehen derzeit zwei Kurzstrecken-Magnetschwebebahnen in Qingyuan, Provinz Guangdong, und im Bezirk Fenghuang, Provinz Hunan. Beide sollen 2021 in Betrieb genommen werden, sagte die China State Railway Group, der Eisenbahnbetreiber des Landes.