In Brüssel gibt man Putin die Schuld an der Gasverknappung in der EU. So lächerlich dies auch sein mag, die etablierten Medien und Politiker posaunen diese Lüge herum. Dabei wird nirgends erwähnt, daß die Niederlande, einst ein wichtiger Gaslieferant für Europa, gerade ihre Produktion drosseln.
Die niederländische Regierung hat beschlossen, das Groningen-Gasfeld aus Angst vor Erdbeben stillzulegen, und im vergangenen Jahr wurde damit begonnen, es abzubauen. Anfang dieses Monats teilten die niederländische Innenministerin Kajsa und Wirtschaftsminister Stef Blok mit, daß die Regierung die Erdgasförderung aus den Groningen-Feldern nicht erhöhen werde, um steigenden Gaspreise abzufedern. Die Gashähne würden nur in sehr kalten Wintern wieder aufgedreht, nicht aber bei Preissteigerungen, hieß es.
Bei einer vollen Reaktivierung könnte das Groningen-Gasfeld durchaus die Gasknappheit abmildern. In der Spitze lieferte es 1976 88 Milliarden Kubikmeter und noch vor nur fünf Jahren über 30 Milliarden Kubikmeter. In den letzten Jahren ist die Erdgasproduktion in den Niederlanden zurückgegangen und belief sich im Jahr 2020 nur noch auf 20 Milliarden Kubikmeter – die niedrigste Erdgasproduktion seit der Jahrhundertwende.
Der Gasverbrauch in der EU lag 2019 bei 521 Milliarden Kubikmetern und sank 2020 aufgrund des Lockdowns auf 380 Kubikmeter. Da die Nachfrage in diesem Jahr wieder anstieg und Gazprom seine Lieferungen erhöhte, könnten die Niederländer helfen, die Lücke zu schließen. Aber vielleicht will die niederländische Regierung der „kreativen Zerstörung“ freien Lauf lassen…