Die Leiter einiger UN-Hilfsorganisationen warnten gestern in einer gemeinsamen Erklärung vor den verheerenden Folgen, die die Hungersnot im Jemen für Kinder bedeute. Sie betonten, daß etwa 400.000 Kinder unter fünf Jahren im kriegsgebeutelten und verarmten Jemen in Gefahr seien, an akuter Unterernährung zu sterben, wie {Al Monitor} berichtete. Sie schätzten, dass in diesem Jahr voraussichtlich die Hälfte aus der am stärksten gefährdeten Altersgruppe, also 2,3 Millionen kleine Kinder, an schwerer Unterernährung leiden werden. „Diese Zahlen sind ein weiterer Hilferuf aus dem Jemen, wo jedes unterernährte Kind auch eine Familie bedeutet, die ums Überleben kämpft“, sagte der Chef des Welternährungsprogramms, David Beasley, in der gemeinsamen Erklärung.
„Mit jedem Tag, der ohne Maßnahmen verstreicht, werden weitere Kinder sterben“, sagte Henrietta Fore, Leiterin des UN-Kinderhilfswerks UNICEF. „Humanitäre Organisationen brauchen dringend vorhersehbare Ressourcen und ungehinderten Zugang zu den Gemeinden vor Ort, um Leben retten zu können.“
Die UN-Organisationen warnten auch davor, daß in diesem Jahr rund 1,2 Millionen schwangere oder stillende Frauen an extremer Unterernährung leiden werden. „Die Krise im Jemen ist eine giftige Mischung aus Konflikt, wirtschaftlichem Zusammenbruch und einem schweren Mangel an finanziellen Mitteln, um die lebensrettende Hilfe zu leisten, die dringend benötigt wird“, sagte Beasley. „Aber es gibt eine Lösung gegen den Hunger, und das ist Nahrung und ein Ende der Gewalt.“