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Die humanitäre Katastrophe auf Lesbos wird ignoriert

Die Situation auf der griechischen Insel Lesbos, wo das Flüchtlingslager Moria niedergebrannt ist, ist eine humanitäre Katastrophe. Es ist nicht klar, wie viele Flüchtlinge jetzt ohne Unterkunft sind, offiziellen Berichten zufolge sind es 3.500, andere Berichte sprechen von 12.000 Flüchtlingen, die jetzt auf Feldern und Wiesen kampieren.

Ein zweites Feuer zerstörte am 8. September weitere Teile des Lagers. Offenbar haben einige Flüchtlinge die Brände selbst gelegt, da sie dies als einzigen Weg betrachteten, eine ausweglose Situation zu durchbrechen. Das griechische Migrationsministerium sagte, es werde „alle notwendigen Schritte“ unternehmen, um sicherzustellen, daß gefährdete Gruppen und Familien eine Unterkunft haben. Das Feuer zerstörte auch den Intensivpflegebereich der neuen Gesundheitseinrichtung.

Eine Passagierfähre und zwei Landungsschiffe der Marine wurden entsendet, die etwa 2.000 Flüchtlinge aufnehmen können. Die einzige sinnvolle Option ist die Evakuierung der Flüchtlinge von der Insel und ihre Verlegung in andere Länder als Griechenland. Bisher sollen nur 400 der im Lager lebenden unbegleiteten Minderjährige von der Insel weggebracht worden sein. Griechenland hat gefordert ultimativ, daß andere Länder die Flüchtlinge aufnehmen, aber außer Solidaritätsbekundungen ist nichts wesentliches geschehen.

Inzwischen wurden Maßnahmen zum COVID-19-Schutz eingeleitet; 19.000 Testkits wurden auf die Insel geschickt und mehr Ärzte und medizinisches Personal zur Bewältigung der Situation werden eingesetzt.

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