Dr. Tony Fauci, Direktor des Nationalen Instituts für Allergologie und Infektionskrankheiten (NIAID), hat einen eindringlichen Appell an junge Menschen gerichtet, sich darüber bewußt zu sein, daß sie, wenn sie sich mit SARS-CoV-2 infizieren, obwohl sie keine Symptome zeigen, andere anstecken können, die daran sterben könnten. Notwendige Vorsichtsmaßnahmen würden den Unterschied machen. Er betonte, daß „wir immer noch knietief in der ersten Welle“ der Coronavirus-Pandemie steckten, und berichtete, daß das Durchschnittsalter neuer Patienten in den USA in den letzten Monaten um etwa 15 Jahre gesunken sei. Auch wenn junge Menschen nicht ernsthaft erkranken, warnte er, COVID-19 könne sie trotz allem „wochenlang außer Gefecht setzen.“
Die Sterblichkeit in der Generation Y (in den 1980er und 1990er Jahren geboren) und bei Millenniums-Patienten sei, so Fauci, deutlich niedriger und viele dieser Fälle seien asymptomatisch. Aber er warnte: „Nur weil Sie 21 Jahre alt sind und vielleicht keine signifikanten Symptome haben, bedeutet das nicht, dass Sie nicht auch andere Menschen anstecken können, und ich denke, das ist etwas, worüber wir besorgt sind.“ Fauci forderte die jungen Menschen auf, sich darüber im klaren zu sein, daß sie bei einer Infektion die Krankheit auf Menschen mit hohem Risiko für schwere Erkrankungen übertragen könnten, und dann, „sind Sie Teil der Pandemie-Ausbreitung, weswegen es Ihre Verantwortung sich selbst gegenüber, aber auch gegenüber der Gesellschaft ist, eine Ansteckung zu vermeiden.“ (Hervorhebung hinzugefügt)
Ein Artikel in JAMA Neurology vom 1. Juli stellt fest, daß auch bei jungen Menschen und Kindern nach einer Coronavirus-Infektion schwere Komplikationen mit sekundären neurologischen Problemen und Hirnschäden auftreten können. Diese Erkrankung wird als „COVID-19 pädiatrisches multisystemisches Entzündungssyndrom“ bezeichnet, und man geht davon aus, daß es eine überschießende Immunantwort auf COVID-19 ist, ähnlich, aber schlimmer als die Kawasaki-ähnliche Entzündungserkrankung, die zuvor bei jungen Erwachsenen mit dem Coronavirus in Verbindung gebracht wurde. JAMA Neurology weist auf vermehrte Berichte hin, „daß Kinder eine systemische Entzündungsreaktion entwickeln, die eine intensive Betreuung erfordert,“ was darauf hindeute, daß „trotz der typischerweise leichten akuten Infektion bei Kindern ein hohes Risiko für ein sekundäres Entzündungssyndrom besteht.“