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Schiller-Institut nimmt an Veranstaltung zur Neuen Seidenstraße in Berlin teil

Schiller-Institut nimmt an Veranstaltung zur Neuen Seidenstraße in Berlin teil

Am 5. September traf in Berlin ein Konvoi aus zehn in China gefertigten VW Tiguan ein, der die 8000 km lange Fahrt von Xian über die alte und neue Seidenstraße seit Mitte Juni mit zahlreichen Zwischenaufenthalten und Veranstaltungen vollendet hatte. Zur Ankunft organisierte die chinesische Presseagentur Xinhua in Berlin eine Veranstaltung, um zu unterstreichen, was Staatspräsident Xi Jinping während seines Deutschlandbesuches im Mai gesagt hatte: „China und Deutschland sind die stärksten Volkswirtschaften der Welt“ und die Neue Seidenstraße sei der „Wirtschaftsgürtel“, der die beiden Ende Eurasiens miteinander verbinde. Hierauf, und auf das Potential des Ausbaus der drei Seidenstrassen zu Lande, zu Wasser und in der Luft, wies der Leiter der Wirtschaftsabteilung der chinesischen Botschaft in Berlin, Meng Fanzhuang, als erster Redner hin. Die Neue Seidenstraße existiere schon, man könne sogar schon mit der Eisenbahn die Strecke befahren, sagte er.

In seiner Begrüßung der Teilnehmer an der Veranstaltung merkte der Hauptorganisator des Ganzen, Xinhua-Deutschland-Chef Ban Wei, übrigens an, ein Vorfahr von ihm habe vor fast 2000 Jahren als General der chinesischen Han-Dynastie die Situation im Westen Chinas befriedigt und somit den Weg frei gemacht für die Seidenstraße.

Rainer Apel vom Vorstand des Schiller-Instituts, der zweite und einzige deutsche Redner, beschrieb dann die Kampagne des Instituts für die Eurasische Landbrücke oder die Neue Seidenstraße, die schon vor 20 Jahren begann. Das Schiller-Institut habe dies damals als visionäres Projekt vorgeschlagen, das nach der Auflösung der Sowjetunion Frieden und Zusammenarbeit in ganz Eurasien fördert. Gemäß der Überzeugung Friedrich Schillers, des Namensgeber des Instituts, daß der Mensch zu etwas besserem und höheren geboren sei, habe das Institut nach dem Fall des Eisernen Vorhangs dafür gekämpft, daß nun Schluß mit Spannungen und Kriegen sein müsse und daß es zu einer gesamt-eurasischen Zusammenarbeit komme. Das Berliner Treffen sei historisch, weil es neben den vielen Konferenzen des Schiller-Instituts die erste wirklich öffentliche Veranstaltung über die Neue Seidenstraße sei. Helga Zepp-LaRouche, die in China als „Seidenstraßen-Lady“ bekannt sei, besuche derzeit gerade wieder China und sei dort mehrfach im chinesischen Fernsehen interviewt worden.

Die Neue Seidenstraße solle mehr als eine Straße sein, nämlich ein echter Entwicklungskorridor mit Industriegebieten und Siedlungen sowie Forschungs- und Kulturzentren, und im vom chinesischen Präsidenten verwendeten Begriff „Wirtschaftsgürtel“ finde man entsprechende Ideen, sagte Apel. An die deutsche Adresse gerichtet, fügte er hinzu, man könne heute von China lernen, was in Deutschland derzeit verloren gegangen scheint, nämlich Projekte in zwei oder drei Jahren zu verwirklichen und nicht in 20 oder 30 Jahren.

Prof. Ding Wang von der Sun-Yat-Sen-Universität in Guangzhou sprach dann über die Arbeit deutscher und chinesischer Archäologen in Nordwestchina zur antiken Seidenstraße – deren Name übrigens von einem Deutschen Namens Richthofen geprägt wurde – und die wertvollen Funde, die hierbei zutage gefördert wurden. Wie sich bei den Forschungen herausgestellt habe, habe es sogar mehrere Seidenstraßen gegeben.

Zum Abschluß schilderte der Leiter des Xinhua-Fahrerteams lebhaft die Reise des Konvois von Xian nach Berlin, die vielen Begegnungen mit Menschen aus den verschiedenen Kulturen und Ländern entlang der Route. Es war sicher auch ein positiver Kulturschock, als eine Fahrerin aus dem Team die Violine einer Violinistin, die eingangs die hereinkommenden Gäste mit Stücken eher aus dem Repertoire der (klassischen) Wiener Kaffeehausmusik begrüßte hatte, ergriff, um darauf ein Stück klassischer chinesischer Musik zu spielen.

Der Organisator der Konferenz, Ban Wei von Xinhua, sagte im persönlichen Gespräch am Ende der Veranstaltung, nun komme es darauf an, die Seidenstraße mit konkreten Projekten zu füllen. So ist es.

Im Publikum waren Mitglieder der Deutsch-Chinesischen Gesellschaft, Vertreter chinesischer und deutscher Reise- und Handelsagenturen und Vertreter von Universitäten und anderen Institutionen aus beiden Ländern.

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