14. Dezember (EIRNS) — Das Ergebnis des Experiments vom 5. Dezember in der National Ignition Facility (NIF) des Lawrence Livermore National Laboratory wirft die Frage nach dem vierten der vier Gesetze von Lyndon LaRouche und der Herangehensweise seines Fusionsenergie-Forums (FEF) an die wichtigsten wissenschaftlichen Grenzen auf.
Auf einer Pressekonferenz des Energieministeriums und der Nationalen Behörde für nukleare Sicherheit am 13. Dezember, an die sich eine technische Präsentation von NIF-Teamleitern anschloß, wurde als Ergebnis ein entzündeter Plasmabrennstoff mit einem Leistungszuwachs von 50% gegenüber der Eingangslaserleistung genannt – nicht von 20%, wie am 12. Dezember in den Medien zu lesen war. Dies stellt eine sehr signifikante Verbesserung gegenüber dem Versuch vom August 2021 dar, der eine riesige (25-fache) Verbesserung gegenüber allen früheren Experimenten war. Darüber hinaus stellte das Ergebnis vom 5. Dezember den ersten Nettoenergiegewinn in der weltweiten Geschichte der Fusionsenergieforschung dar.
Die technischen Daten des Experiments – die auch deutlich machen, daß die Fusionsenergie mit dieser Art von Einrichtung nicht kommerziell genutzt werden kann – wurden wie folgt angegeben: „Stromzufuhrleistung“ für die Laseranordnung: 300 Megajoule; Lasereingangsleistung für den Zielbrennstoff: 2,05 Megajoule; Ausgangsleistung des gezündeten Brennstoffs: 3,15 Megajoule. Alles in einem Teil einer Nanosekunde. (Man beachte den extrem niedrigen Wirkungsgrad der Laseranordnung von 0,6%.)
Die Schlüsselinnovation, die die NIF-Experimente der letzten zwei Jahre wahrscheinlich mehr als jede andere vorangebracht hat – nämlich die Verwendung einer elektromagnetischen Spule, um das durch die Laser beschossene Brennstoffpellet währendder Implosion mit einem starken Magnetfeld zu umgeben – wurde in der 75-minütigen Präsentation der Ergebnisse von keinem Direktor oder Teamleiter erwähnt. Und dies trotz eines Artikels in den Physical Review Letters, der am 4. November 2022 zu diesem Thema veröffentlicht wurde. Der Hauptautor und Urheber der Innovation, John Moody, schrieb: „Es wurde beobachtet, daß die Wirkung eines externen axialen 26-Tesla-Magnetfelds auf eine mit D2-Gas gefüllte, indirekt angetriebene Kapsel am National Ignition Facility die Ionentemperatur um 40% und die Neutronenausbeute um den Faktor 3,2 erhöht, und zwar in einem heißen Punkt mit einer räumlichen Dichte und Temperatur, die sich den für die Fusionszündung erforderlichen Werten annähern.“ Dies wurde vor dem dann viel besseren Ergebnis vom 5. Dezember geschrieben.
Warum hat dies niemand erwähnt? Vielleicht weil es nicht der Grund für die Existenz dieses ICF-Programms in Livermore ist: Die Analyse der Leistung von US-Atomsprengköpfen durchzuführen, ohne begleitende Kernwaffentests. Das Programm wird im NDAA für das Haushaltsjahr 2023 641 Millionen US-Dollar erhalten – durch die Bemühungen von Chuck Schumer, wie er sagt – während die meisten Fusionsforschungsprojekte inzwischen von privaten Geldern abhängen.
Wenn ein ernsthaftes nationales Programm zur Entwicklung der Fusionsenergiegewinnung gestartet würde, wäre dieser erfolgreiche Schritt der „Hybridisierung“ von magnetischer Fusion und Trägheitsfusion von großer Bedeutung. (Man könnte sagen, die Idee ist „so alt wie das FEF“ oder noch älter.) Aber offensichtlich nicht, wenn die Verbesserung der US-Sprengköpfe für einen möglichen nuklearen Schlagabtausch mit anderen Mächten der Grund dafür ist, daß die Regierung der Vereinigten Staaten die Fusionsforschung finanziert.
Andere an der NIF-Arbeit im LLNL beteiligte Einrichtungen sind: das Los Alamos National Laboratory des DoE, die Sandia National Laboratories und die Nevada National Security Site; General Atomics; akademische Einrichtungen wie das Laboratory for Laser Energetics der Universität Rochester, das Massachusetts Institute of Technology, die University of California, Berkeley und die Princeton University; internationale Partner wie das britische Atomic Weapons Establishment und die französische Kommission für alternative Energien und Atomenergie.