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Jugendkonferenz: Baut ein neues Paradigma, besiegt den grünen Faschismus

Jugendkonferenz: Baut ein neues Paradigma, besiegt den grünen Faschismus

Von Marcia Merry Baker

Das Schiller-Institut veranstaltete am 15. Oktober im New Yorker Stadtteil Manhattan eine eintägige internationale Konferenz mit dem Titel „Baut ein neues Paradigma, besiegt den grünen Faschismus“. An der Veranstaltung, die von führenden jungen Aktivisten der „nächsten Generation“ konzipiert und durchgeführt wurde, nahmen 26 Redner aller Altersgruppen aus sieben Ländern teil (China, Frankreich, Deutschland, Haiti, Südafrika, USA und Jemen) – einige in Person, andere online zugeschaltet und oder per Videoaufzeichnung. In zwei Sitzungen gab es lebhafte Diskussionen mit Fragen aus dem Saal und Zuschauern aus der ganzen Welt, so auch aus Peru und Uganda.

Die Zahl der direkten Teilnehmer lag bei über 600 (davon über hundert im vollbesetzten Saal in Manhattan), dazu Hunderte weitere, wenn man die Gruppentreffen in vielen Ländern, an Universitäten, anderen Institutionen und in informellen Kreisen mitzählt.

Den Mitschnitt der Konferenzbeiträge (im englischen Original) finden Sie auf der Internetseite des Schiller-Instituts unter: https://schillerinstitute.com/de/blog/2022/10/14/. Im Folgenden berichten wir, nach Themen geordnet, über einige der Redner und vermitteln einen Eindruck von der Breite der Diskussion.

Beide Sitzungen wurden mit Musik eröffnet, am Vormittag mit dem Solo-Spiritual He’s Got the Whole World in His Hand und am Nachmittag mit dem Kanon Dona nobis pacem und J.S. Bachs Choral Jesu, meine Freude, gesungen von einem zwölfköpfigen jungen Chor.

Daniel Burke, ein führender Pädagoge des Schiller-Instituts in der Region New York-New Jersey, leitete die Veranstaltung vor Ort wie auch per Livestream. Burke ist in New Jersey bekannt durch seine unabhängige Kandidatur im Jahr 2020 (unter dem Motto „LaRouche hatte Recht“) gegen den amtierenden US-Senator Cory Booker, der derzeit ein führender Sprecher der Demokratischen Partei für Kriege in der Ukraine, in Syrien und anderswo ist und für eine weitreichende Drogenlegalisierung im Inland wirbt.

„Wir versammeln uns heute hier inmitten extremer Gefahr“, betonte Burke und beschrieb den Zweck der Veranstaltung: „eine internationale Bewegung mit einer starken jungen Führung zu stärken und wachsen zu lassen“. Burke erklärte, das Schiller-Institut halte „eine Ära der Weltlandbrücke“ für möglich. Er eröffnete die Beratungen mit einem historischen Video des Staatsmannes und Wirtschaftswissenschaftlers Lyndon LaRouche, worin dieser betont, daß „wir einen neuen Weg für die Menschheit“ wählen müssen. Insbesondere seien wir aufgerufen, „die Krise zu nutzen, um unseren inneren Feind zu diskreditieren“.

Zepp-LaRouche: „Die eine Menschheit zuerst“

Es gab zwei Hauptvorträge auf der Konferenz: Die Gründerin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, sprach in der ersten Sitzung, die unabhängige LaRouche-Kandidatin für den US-Senat aus New York, Diane Sare, eröffnete die zweite Runde.

Zepp-LaRouche betonte gleich zu Beginn ihrer Ausführungen:1 „Der Krieg für eine bessere Zukunft kann gewonnen werden“, und verwies dann auf das dramatische Beispiel zweier junger Männer, denen es nur drei Tage zuvor in New York gelungen war, „den Kriegstreibern den Schafspelz vom Leib zu reißen“. Kynan Thistlethwaite und José Vega, zwei Aktivisten der LaRouche-Organisation, hatten am 12. Oktober die demokratische Kongreßabgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez („AOC“) in einer Bürgerversammlung im New Yorker Stadtteil Bronx öffentlich damit konfrontiert, daß sie mitschuld an der Gefahr eines Atomkriegs ist, weil sie die amerikanischen Waffenlieferungen und Finanzierung bekannter Nazi-Elemente in der Ukraine uneingeschränkt unterstützt. Da sie sich als „Progressive“ gibt, sei dies eine große Heuchelei. Die beiden kontrastierten dieses Verhalten von AOC mit der ehemaligen Kongreßabgeordneten Tulsi Gabbard, die Anfang derselben Woche den Mut und die Führungsstärke hatte, aus der Demokratischen Partei auszutreten und die Kriegshetzer der Partei anzuprangern. Das Video von der Konfrontation mit AOC hat sich im Internet rasant verbreitet, wurde international millionenfach angesehen und weithin in der Presse kommentiert.

Vega und Thistlethwaite selbst sprachen im zweiten Konferenzabschnitt. Thistlethwaite zitierte den Dichter und politischen Aktivisten Percy Shelley und forderte alle auf, sich einzumischen, indem sie ihre Kongreßabgeordneten aufsuchen und „die Selbstgefälligkeit der Menschen im Westen und in Amerika brechen“. Auch Vega rief zum Handeln auf und zitierte aus Shakespeares Julius Cäsar: „Es gibt Gezeiten für der Menschen Treiben; Nimmt man die Flut wahr, führt sie uns zum Glück.“

Zepp-LaRouche beschrieb die gegenwärtige Situation insgesamt als „eine frühe Phase einer Weltrevolution“. Wenn wir die Welt vom Rande eines Atomkrieges zurückholen können, werde die weltweite Jugendbewegung eine wichtige Rolle beim Aufbau eines neuen Systems spielen, und diese Konferenz sei ein wichtiger Teil davon. Sie hob die Bedeutung der bevorstehenden Konferenz des Schiller-Instituts am 27. Oktober hervor, die durch ein Treffen amtierender und ehemaliger Parlamentarier in Iberoamerika angeregt wurde, die mit führenden Persönlichkeiten aus der ganzen Welt zusammenarbeiten wollen, um die Stimme der Vernunft in der Politik zu erheben. Es sei moralisch nicht hinzunehmen, daß Milliarden von Menschen kein Wasser, keine Nahrungsmittel, keinen Strom und keine anderen Lebensgrundlagen haben, dies sei faktisch ein „Kolonialismus im neuen Gewand“. Es sei an der Zeit, daß wir eine „internationale Bewegung von Weltbürgern“ schaffen, um diesen Zustand zu ändern. Wir brauchen eine Bewegung „Die eine Menschheit zuerst“.

Kandidatin Sare: eine Kultur des Guten

Die Senatskandidatin Diane Sare beschäftigte sich mit der Frage, wie wir uns geistig, emotional und kulturell für den Kampf wappnen können, in dem wir uns befinden. Sie gab einen Überblick über die Geschichte der psychologischen Umwälzung der westlichen Gesellschaft, die von Bertrand Russell, seinem „Mittäter“ Theodor Adorno und anderen organisiert wurde. Sare regte das Publikum an, über den Unterschied zwischen oberflächlichem Denken und „feuchter Sentimentalität“ einerseits und kultureller Tiefe andererseits nachzudenken, indem sie alle Anwesenden zwei bekannte Lieder singen ließ – zuerst Amazing Grace und dann das Spiritual Were You There?, und anschließend den Grundgedanken jedes der beiden Lieder analysierte. Sie schloß ihren Vortrag mit einem Video von Elvira Green, einer ehemaligen Sängerin der Metropolitan-Oper, die vor einigen Jahren bei einem Konzert des New Yorker Chores des Schiller Instituts, den Sare mitbegründet hat, Were You There? vorgetragen hatte.

Anschließend berichtete Dana Anex, eine junge Lehrerin aus Chicago, über die schöne Arbeit mit klassischer Musik in der Grundschule. Sie unterrichtet Geige und andere Streichinstrumente und bietet dazu neben dem regulären Unterricht Kurse an. Anex stellte die Grundsätze des Lehrplans vor, den sie in Zusammenarbeit mit anderen Pädagogen entwickelt hat und in anderen Ländern verbreiten möchte.2

Wirtschaftskrisen und grüner Faschismus

Mehrere Vorträge und Beiträge der Diskussionsrunden befaßten sich mit Fragen der Krise der physischen Wirtschaft und dem Betrug der „grünen“ Politik. Viele betonten nachdrücklich, daß die Energie-Armut in Afrika und anderswo beendet werden muß. Princy Mthombeni aus Südafrika, Gründerin der Vereinigung Africa4Nuclear, die sich für den Ausbau der Kernenergie auf dem Kontinent einsetzt, verurteilte die Heuchelei der COP26 der UNO, der G7 und anderer westlicher Institutionen, die unter dem Vorwand grüner Programme wie „Clean Green“ und „Global Gateway“ die Entwicklung moderner Energien in Afrika verhindern wollen. Das sei ein grüner Faschismus.

Der US-Journalist Jackson Hinkle prangerte die Operationen für „Negativwachstum, Entvölkerung und Malthusianismus“ an, die sich gezielt gegen bestimmte Gruppen und Bevölkerungsteile der Welt richten. Er beschrieb dies für verschiedene Sektoren, wie etwa Landwirte, die den „Schuldentod“ erleiden. Man denke an die Auswirkungen der internationalen Sanktionen: „Müssen wir Rußland mit Sanktionen in die Vergessenheit treiben?“

Fox Green von der US-Gruppe „Space Commune“ berichtete über das New Yorker Hudson-Tal, das einst die Heimat produktiver wirtschaftlicher Aktivitäten war – Textilien, Ziegelherstellung, Zement -, die nun abgebaut wurden. Wir erleben, wie die „Negativwachstums-Wirtschaft“ das Stadium eines „kontrollierten Abbruchs“ erreicht.

Green und viele andere Redner zeichneten ein Bild der Verwüstung, die grüne Vorschriften anrichten. So erzählte Sameera Khan, eine weitere US-Journalistin, wie sie sich selbst an Klimaschutz-Kampagnen beteiligt hatte, aber dann „erwachsen wurde“. Sie versicherte, es gebe „keinen Klimanotstand“, wie viele Wissenschaftler gegenüber der UNO behaupten. Aber es gebe immer mehr Zensur, mit einer Stigmatisierung aller, die eine Meinung wie sie vertreten, und in Zukunft solle es sogar als „Volksverhetzung“ diffamiert werden.

Wissenschaft und relatives Bevölkerungspotential

Der renommierte Physiker Dr. Will Happer, emeritierter Professor für Physik an der Princeton-Universität, widerlegte in einem kurzem Video die Vorstellung, CO2 sei eine Gefahr für die Menschheit. In Wirklichkeit sei es „der Stoff des Lebens“. Happer lieferte wichtige Kontextaspekte, etwa, daß die CO2-Werte heute gemessen an der geologischen Geschichte „viel niedriger sind, als sie sein sollten“. Treibhausbesitzer verdoppeln oder verdreifachen dort den CO2-Gehalt, um ein wesentlich besseres Pflanzenwachstum zu erzielen.

Megan Dobrodt, die Präsidentin des Schiller-Instituts in den USA, betonte gleich zu Beginn ihres Vortrags: „Die Welt ist stark unterbevölkert.“ Wenn wir Wissenschaft und Technik anwenden und Projekte bauen, die technologische Verbesserungen zum Ausdruck bringen, hätten wir ein enormes Potential für viel mehr Menschen auf der Welt. Wie viele? Lyndon LaRouche sprach im Dezember 1988 in einer Rede vor der Konferenz des Schiller-Instituts „Nahrungsmittel für den Frieden“ in Chicago von hundert Milliarden. Der große ukrainisch-russische Wissenschaftler Wladimir Wernadskij sprach in den 1930er Jahren sogar von drei Billionen Menschen auf der Erde! Indem wir wissenschaftliche Durchbrüche erzielen und sie anwenden, schaffen wir buchstäblich unsere Umwelt selbst, der Mensch sei nicht durch zufällige Ressourcen begrenzt. In diesem Sinne sollte man auch die Herausforderung betrachten, in den Weltraum zu reisen und auf anderen Himmelskörpern Siedlungen zu errichten.

Dieses Entwicklungskonzept wurde ebenfalls in dem Bericht von Shexiu Huang, einer Doktorandin des Guangdong Institute for International Strategies an der Guangdong University of Foreign Studies, über Chinas Infrastrukturprojekte in Afrika deutlich. Sie zeigte Karten der neuen Eisenbahnlinien in Äthiopien und Kenia und präsentierte weitere Entwicklungsaspekte, darunter auch das Bildungswesen.

Jason Ross, Exekutivdirektor der LaRouche-Organisation, sprach den Ansatz für einen „durchdachten Plan für die Zukunft“ direkt an. Wir seien dabei, die menschliche Tragfähigkeit auf der Erde zu erweitern. Um zu verdeutlichen, wie überlegt wir vorgehen müssen, skizzierte er die Geschichte wesentlicher Erfindungen und Verbesserungen von der Eisenzeit bis zur Gegenwart. Zudem gab er einen Überblick über die zahlreichen Entwicklungsprogramme, die Lyndon und Helga LaRouche und ihre Mitarbeiter im letzten halben Jahrhundert vorgestellt haben – von Afrika über Indien bis nach Eurasien und Nord- und Südamerika. Ross prangerte an, daß der „Entdeckungsprozeß“ in den Schulen überhaupt kein Thema ist, obwohl er von grundlegender Bedeutung sei.

Er forderte seine Zuhörer auf, sich genau zu überlegen, „was Sie bereit sind, auf sich zu nehmen, um eine Führungsrolle in der Zukunft zu übernehmen“. Ross wird mit anderen an Kursen in Naturwissenschaft, Musik und anderen Gebieten arbeiten, um vor allem junge Menschen auf die Führungsqualitäten vorzubereiten, die heute die Welt verlangt.

Eine Stimme der Vernunft

Es gab noch viele andere Vorträge aus Haiti, Jemen, den USA und anderen Ländern, die hier nicht alle zusammengefaßt werden können, aber am wichtigsten waren einige Beiträge aus Frankreich und Deutschland über das Ausmaß des wirtschaftlichen Zusammenbruchs in Europa und die damit verbundene akute Gefahr eines Atomkriegs.

Helga Zepp-LaRouche faßte unsere Lage am Ende der Diskussion nach dem ersten Teil zusammen. Wir befänden uns in einem „sehr kurzen Countdown zum Dritten Weltkrieg“, aber zugleich auch in der Anfangsphase einer Weltrevolution. „Wir müssen eine Zäsur schaffen“, also anders denken als bisher. Die Nationen müßten den Gedanken aufgeben, sie hätten exklusive Interessen in einer Welt, die man als „Nullsummenspiel“ auffaßt. Stattdessen müßten wir den Sprung wagen, als Weltbürger zu denken. Wenn wir das tun und als ein Chor von Stimmen sprechen, die eine andere Weltordnung fordern, dann könnten wir Erfolg haben.

Zepp-LaRouche rief vor allem junge Menschen dazu auf, hierin eine führende Rolle zu spielen und Botschafter für den Aufbau einer solchen internationalen Bewegung zu sein: „Weltbürger aus allen Ländern, vereinigt euch, um den Dritten Weltkrieg zu verhindern und eine bessere Welt zu schaffen.“

Anmerkungen:

1.

2. Den vollständigen Text ihrer Ausführungen finden Sie in der aktuellen Ausgabe der Neuen Solidarität.

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