7. Mai 2022 (EIRNS)–Der Leitartikel der Global Times brachte vor wenigen Tagen die Empörung in China über die neue militärische Zusammenarbeit zwischen Japan und Großbritannien zum Ausdruck, nachdem am Donnerstag ein Abkommen über den gegenseitigen Zugang (Reciprocal Access Agreement; RAA) zwischen den Premierministern Boris Johnson und Fumio Kishida in London unterzeichnet wurde. Der Artikel betont: „Die NATO, die Europa gespalten und weltweit Kriege geführt hat, versucht, die Tricks der ‚Blockpolitik‘ und der ‚Konfrontation zwischen den Lagern‘ auf die asiatisch-pazifische Region anzuwenden. Seit langem hat das Vereinigte Königreich bei verschiedenen Gelegenheiten die „Globalisierung der NATO“ und die „Notwendigkeit, Bedrohungen im indopazifischen Raum vorzubeugen“ sowie sicherzustellen, dass die Insel Taiwan „in der Lage ist, sich selbst zu verteidigen“, propagiert. Innerhalb des asiatisch-pazifischen Raums ist Japan besonders aktiv bei der Umsetzung eines solchen Plans. Es scheint, als wolle Tokio der ‚verräterische Führer‘ für die Expansion der NATO im asiatisch-pazifischen Raum sein“.
Der Leitartikel warnt, Japan plane, seine pazifistische Verfassung über Bord zu werfen und „seinen Militarismus wieder aufleben zu lassen“. Der Leitartikel stellt fest, dass Kishida Indonesien, Vietnam und Thailand besuchte, bevor er nach Europa reiste, und dass seine Bemühungen, diese ASEAN-Staaten dazu zu bringen, sich der Hetze gegen Rußland und China anzuschließen, nicht erfolgreich waren: „Asiatische Länder, die japanische Beamte empfangen haben, haben sich gegenüber Tokios Äußerungen wachsam verhalten und zögerten, sich Japan anzuschließen. Erst im Vereinigten Königreich, das seinen Ruhm wiederherstellen will, hat Kishida die `Wärme eines Freundes‘ gespürt. Das wird die Menschen leicht an die anglo-japanische Allianz im 20. Jahrhundert erinnern.
Asien sei in den letzten Jahrzehnten friedlich geblieben, weil die asiatischen Nationen „Gemeinsamkeiten gesucht und Unterschiede beiseite geschoben haben“. Mit einer Vision, die über ideologische und geopolitische Divergenzen hinausreicht, haben sich die asiatischen Länder im Zeitalter der Globalisierung auf eine pragmatische Zusammenarbeit eingelassen. Dies hat Asien zur vitalsten und dynamischsten Region der Welt gemacht und das ‚asiatische Jahrhundert‘ zu einem dauerhaften Diskussionsthema in der internationalen strategischen Sphäre werden lassen.“ Es sei nun klar, dass das westliche Sicherheitsmodell gescheitert sei, und die Übertragung dieses gescheiterten Modells auf Asien habe die „Absicht, den regionalen Frieden und die Stabilität zu untergraben. …. Die asiatischen Länder müssen in hoher Alarmbereitschaft bleiben. Die Geschichte hat immer wieder gezeigt, dass die Sicherheit eines Landes nicht auf der Unsicherheit anderer Länder beruhen kann….. Der NATO-Militärblock ist Gift und kein Gegengift für die Sicherheitsängste und Spannungen in der Region…. Wachsamkeit und Ablehnung der „NATO-Expansion in den asiatisch-pazifischen Raum“ sollten zum festen Konsens und kollektiven Bewusstsein aller Länder der Region werden.