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IWF-Tagung beginnt unter dem Zeichen einer wachsenden Welthungersnot

IWF-Tagung beginnt unter dem Zeichen einer wachsenden Welthungersnot

Die geschäftsführende Direktorin des IWF, Kristalina Georgieva, warnte in ihrer Eröffnungsrede auf der Frühjahrstagung von IWF und Weltbank, dass die Welt vor einer „doppelten Krise“ stehe: der Pandemie und nun dem Krieg in der Ukraine und der damit verbundenen wirtschaftlichen Zerstörung. Sie erklärte, dass „steigende Lebensmittel- und Kraftstoffpreise die Etats normaler Familien bis zum Zerreißen strapazieren“ und dass dies besonders in armen Ländern besorgniserregend sei, wo die Gefahr von Hungersnöten zunehme. Natürlich machte sie Russland für den Großteil des Problems verantwortlich.
Georgieva äußerte sich auch besorgt über die Folgen, wenn die Zentralbanken ihre Geldpolitik durch Beendigung des Quantitative Easing und Anhebung der Zinssätze ändern, und forderte sie auf, „die Spillover-Risiken für anfällige Schwellen- und Entwicklungsländer im Auge zu behalten“. In Anbetracht der bereits hohen Verschuldung würden steigende Zinsen 60 Prozent der Länder mit niedrigem Einkommen in oder nahe an eine Schuldenkrise bringen, meinte sie.
Das ist wahr genug. Was empfiehlt der IWF also zu tun? „Um die Verschuldung in den Griff zu bekommen, müssen die Länder innenpolitische Maßnahmen ergreifen, um ihre Haushalte wieder auf Kurs zu bringen“ – mit anderen Worten, die gleiche neoliberale „Strukturreform“-Sparpolitik, die das Problem überhaupt erst geschaffen hat.
Die US-Finanzministerin Janet Yellen verfolgt hingegen die Linie, Öl ins Feuer zu gießen. Wie ein Beamter des Finanzministeriums am 18. April mitteilte, werde Yellen ihre Kollegen auf der IWF-Tagung auffordern, „den wirtschaftlichen Druck auf Moskau zu erhöhen… Die Ministerin wird auch unsere gemeinsame Entschlossenheit unterstreichen, Russland zur Verantwortung zu ziehen“. Außerdem plant sie, alle Treffen zu boykottieren, an denen die Russen teilnehmen.

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