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UN-Hilfskonferenz fordert: Jetzt handeln, oder Afghanistan wird wirklich in den Abgrund gerissen

UN-Hilfskonferenz fordert: Jetzt handeln, oder Afghanistan wird wirklich in den Abgrund gerissen

Auf der gestrigen Konferenz der Vereinten Nationen in Genf über die Hilfe für Afghanistan konnten 1,1 Milliarden US-Dollar gesammelt werden, was über das ursprüngliche Ziel von 606 Millionen Dollar hinausgeht. Doch angesichts der dramatischen Berichte der Redner über die schwere humanitäre Krise und den dringenden Bedarf an Nahrungsmitteln und Medikamenten, um den drohenden Hungertod von zehn Millionen Menschen abzuwenden, werden die 1,1 Milliarden Dollar nicht ausreichen. Die Lage ist so prekär, daß 1 Million Kinder direkt vom Hungertod bedroht sind, wenn ihre unmittelbaren Lebensgrundlagen nicht gesichert werden, berichtete die New York Times am 13. September. Mindestens 10 Millionen Kinder seien auf humanitäre Hilfe angewiesen, nur um zu überleben, sagte die UNICEF-Direktorin Henrietta H. Fore der Times. Das Welternährungsprogramm (WFP) schätzt, daß in diesem Jahr 40% der Ernte in Afghanistan ausfiel, was die Preise für Grundnahrungsmittel in die Höhe schnellen läßt. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) ergreift Maßnahmen, um den Landwirten zu helfen, damit sie die bevorstehende Winterweizenaussaat nicht verpassen und um die lebenswichtigen Nutztiere am Leben zu erhalten, aber die Situation wird durch eine schwere Dürre erschwert. Mehr als die Hälfte der täglichen Kalorienzufuhr eines durchschnittlichen Afghanen stammt aus Weizen, der größtenteils im eigenen Land angebaut wird, erklärte der Generaldirektor der FAO, Qu Dongyu, auf dem Treffen.

Der Direktor des Welternährungsprogramms, David Beasley, warnte eindringlich: „14 Millionen Menschen – einer von drei – stehen am Rande des Hungertodes. …. Hinzu kommen 14 Millionen Menschen in IPC2“ – einer Kategorie akuter Ernährungsunsicherheit – „die an dieselbe Tür klopfen. Wenn wir also nicht sehr achtsam sind, könnten wir wirklich in den Abgrund geraten und katastrophale Zustände erleben, schlimmer als das, was wir jetzt sehen.“ Das WFP rechnet mit 40% Ernteverlusten in Afghanistan in diesem Jahr; der Preis für Weizen ist um 25% gestiegen und der Preis für Mehl hat sich auf den lokalen Märkten verdoppelt. Beasley betonte, daß 4 Millionen Menschen in schwer zugänglichen Gebieten lebten, für die, wenn die Nahrungsmittel nicht vor dem Winter bereitgestellt würden, „eine Katastrophe droht. Die Zeit ist jetzt gekommen. Wir können nicht sechs Monate warten. Wir brauchen die Mittel sofort, damit wir die Hilfsgüter transportieren können“.

Wie andere Redner warnte auch Beasley: „Wenn wir nicht vorsichtig sind und nicht strategisch vorgehen, könnten wir eine Massenflucht, eine Destabilisierung der Region und mit Sicherheit den Hungertod von Millionen Afghanen riskieren.“ (https://www.wfp.org/news/step-now-its-too-late-wfp-chief-appeals-urgent-action-afghanistan-winter-approaches)

Gennady Gatilov, Rußlands ständiger Vertreter am Genfer UNO-Büro, betonte laut TASS, daß „Kabuls traditionelle westliche Geldgeber der Bevölkerung des Landes aktive Hilfe leisten müssen, um die Migrationsströme zu reduzieren oder zu stoppen“.

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