Italiens Energiekonzern ENI gab einen erfolgreichen Test zum magnetischen Einschluß des Fusionsplasmas mittels Hochtemperatur-Supraleitertechnologie bekannt. Der Test wurde von CFS (Commonwealth Fusion Systems) durchgeführt, einem Tochterunternehmen des 2018 gegründeten Plasma Science and Fusion Center des Massachusetts Institute of Technology, an dem ENI beteiligt ist.
In einer Erklärung auf der ENI-Webseite heißt es: „CFS hat den Test erfolgreich abgeschlossen, um den Betrieb des innovativen Magneten für den Fusionsplasmaeinschluß zu demonstrieren, der zum ersten Mal mittels HTS-Technologie (Hochtemperatur-Supraleiter) erreicht wurde.
Der Test bezog sich auf die supraleitenden Technologien und zeigte die Möglichkeit auf, den Magneten im supraleitenden Zustand mit einer hohen Stabilität aller grundlegenden Parameter für seinen Einsatz in einem Fusionskraftwerk zu halten. Die Innovation wird zu einer erheblichen Verringerung der Kosten der Anlage, der Zünd- und Wartungsenergie des Fusionsprozesses und der allgemeinen Systemkomplexität beitragen, wodurch sich die Zeit und der Aufwand für den Bau einer Demonstrationsanlage, die mehr Energie erzeugt als zur Aufrechterhaltung des Fusionsprozesses erforderlich ist (Nettoenergieerzeugungsanlage), verkürzt. Dies wird es in der Folge ermöglichen, Kraftwerke auf der ganzen Welt zu errichten und bequem an das Stromnetz anzuschließen, ohne teure, speziell angefertigte Erzeugungs- und Transportinfrastrukturen vorzuhalten.
Auf Grundlage dieser wichtigen Errungenschaft bekräftigt das CFS seinen Fahrplan und beabsichtigt, bis 2025 die erste Versuchsanlage mit Nettoenergieerzeugung mit dem Namen SPARC zu bauen, gefolgt von der ersten Demonstrationsanlage mit dem Namen ARC , die im Laufe des nächsten Jahrzehnts wie geplant mit der Einspeisung von Energie in das Stromnetz beginnen könnte.
SPARC wird durch den Zusammenbau von insgesamt 18 identischen HTS-Magnetspulen (ähnlich der getesteten) in einer toroidalen Konfiguration (einer Donutform, die als Tokamak bezeichnet wird) gebaut, um ein Magnetfeld mit der Stärke und Stabilität zu erzeugen, die erforderlich ist, um ein Plasma aus Wasserstoffisotopen bei Temperaturen von etwa 100 Millionen Grad Celsius einzuschließen, bei dem die Fusion von Atomkernen unter Freisetzung einer sehr hohen Energiemenge stattfinden kann.“