Die große Überraschung bei der Ablehnung des CO2-Gesetzes in der Schweiz am 13. Juni war die Tatsache, daß vor allem eine Mehrheit junger Leute dagegen stimmte. Laut der Website 20 Minuten stimmten 54% der über 65-Jährigen – also die sog. Baby-Boomer – für das neue Gesetz, während 58% der unter 34-Jährigen dagegen stimmten, so eine Umfrage von 20 Minuten und Tamedia unter 16.249 Befragten.
Die führende Schweizer Wochenzeitung Weltwoche schrieb, das Ergebnis zeige eine „Zäsur in der internationalen Klimapolitik“, einen „Volksaufstand“, in dem sich die Schweizer Stimmbevölkerung „gegen das Diktat der Eliten“ aufgelehnt habe. „Die Schweizer gehen in den Klimastreik, nur anders als von den Mächtigen angedacht. Sie wollen weniger statt mehr staatliche Massnahmen gegen den Klimawandel.“
Auch die kursierende Behauptung, viele Menschen hätten nur gegen das neue Gesetz gestimmt, weil es nicht „weit genug“ gehe, scheint laut der Umfrage nicht ausschlaggebend gewesen zu sein, denn nur 2% der Nein-Wähler gaben an, ihre Stimme aus diesem Grund abgegeben zu haben. Laut der Umfrage war die Angst vor höheren Kosten das Hauptargument gegen das CO2-Gesetz, auch bei jungen Menschen.
Der Fraktionsvorsitzende der Sozialdemokratischen Partei der Schweiz, Roger Nordmann, behauptete, das Nein sei kein Schlag gegen die Klimapolitik, musste aber einräumen, „die abgelehnte Vorlage hat gezeigt, dass die Politik der grossen Töne, des ständigen Überbietens mit noch ehrgeizigeren Klimazielen ausgedient hat.“ Es sei deutlich geworden, dass die Idee einer über das Portemonnaie geregelten Klimapolitik in grösserem Ausmass nicht akzeptiert werde – auch von den Jungen nicht.
Ähnlich äußerte sich der Schweizer Sender SRF über das Nein der jungen Leute. Er zitierte einen 19-Jährigen mit den Worten: „Das Geld, das man nachher mehr bezahlen muss, hat man sicher im Hinterkopf. Das war sogar der wichtigste Punkt, wenn ich darüber nachdenke.“
Offizielle Statistiken zur Abstimmung werden voraussichtlich im Juli veröffentlicht.
Interessanterweise hat eine andere Umfrage gezeigt, daß 51% der Schweizer auch gegen das Rahmenabkommen mit der EU gestimmt hätten, von dem die Regierung letzten Monat abgerückt ist. Nur 35% hätten es unterstützt, so die Umfrage. Es gab eine überwältigende Unterstützung für die Aussetzung der Gespräche.
Für die Tyrannen wird das Klima immer heisser!
Für das Gemeinwohl aller, statt dem Nutzen Weniger!
Internationale Schiller-Institut/ICLC Internetkonferenz, 26. und 27. Juni 2021