Juan Ramón de la Fuente, Mexikos Botschafter bei den Vereinten Nationen, veröffentlichte am 19. April in El Universal einen Artikel mit der Überschrift: „Das Gespenst des Hungers sucht den Planeten heim“, in dem er die „Gleichgültigkeit“ der meisten Menschen gegenüber diesem schwerwiegendsten aller Probleme anprangert, das seiner Ansicht nach als Verbrechen gegen die Menschlichkeit betrachtet werden sollte.
De la Fuente macht Kriege, Pandemien und den Klimawandel für den Anstieg des Hungers verantwortlich und zitiert den Präsidenten des Welternährungsprogramms, David Beasley, dahingehend, daß „wenn Sie die Menschen nicht nähren, werden Sie Konflikte nähren“. Er stellt fest, daß das „Gespenst des Hungers den Planeten wieder in mindestens 30 Ländern heimsucht“, und fügt hinzu: „Es ist offensichtlich, daß weitaus mehr Ressourcen benötigt werden, als zur Verfügung stehen, aber solange wir nicht einsehen, daß Hunger das Hauptmotiv für die unkontrollierte und ungeregelte Migration ist, die in unserer Region von Süden nach Norden stattfindet, befürchte ich sehr, daß die Maßnahmen, die möglicherweise zur Eindämmung ergriffen werden, weiterhin unzureichend bleiben…“
De la Fuente fügt hinzu: „Ich weiß nicht, was alarmierender ist: das Ausmaß des Leids, das der Hunger heute in der Welt verursacht, oder die Gleichgültigkeit derjenigen unter uns, die nicht hungern… [Hunger] ist vielerorts Realität. Wenn die absichtliche Verweigerung von Nahrung ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit darstellt, dann sollte die bloße Vorstellung von hungernden Kindern unser Gewissen zumindest stark belasten. Die Zahlen in den von mir genannten Berichten lassen mich zu dem Schluss kommen: Nein, wir haben es nicht mit einem Gespenst, sondern mit der unerbittlichen Realität zu tun.“
Die Lösungen zu dieser humanitären Notlage werden auf der Schiller-Institut Internetkonferenz am 8. Mai diskutiert werden.