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Vierte Gedenkfeier für das Alexandrow-Ensemble und weitere Opfer des Flugzeugabsturzes zu Weihnachten 2016

Heute Morgen kamen Mitglieder des New Yorker Chores des Schiller-Instituts und der Feuerwehr von Bayonne, New Jersey, zur vierten Gedenkveranstaltung zusammen, um den 64 Mitgliedern des russischen Alexandrow-Ensembles zu gedenken, die ums Leben kamen, als ihr Flugzeug kurz nach dem Start am 25. Dezember 2016 ins Schwarze Meer stürzte. Unter den Opfer waren auch Journalisten und die beliebte Ärztin Elisabeta Glinka, die sich entschlossen für humanitäre Hilfsprojekte eingesetzt hatte.

Die Veranstaltung war in diesem Jahr aufgrund von COVID-Beschränkungen auf 24 Personen begrenzt, darunter Dmitri Tschumakow, stellvertretender ständiger Vertreter der Russischen Föderation bei der UN, Kapitän Donald Haiber von der Feuerwehr Bayonne und seine Ehrengarde, John Sigerson, Vizepräsident des Schiller-Instituts, Mitglieder des Chors und zwei russische Pressevertreter.

Feuerwehrhauptmann Haiber leitete die Zeremonie. Nach dem Absingen der amerikanischen und der russischen Hymne äußerte sich Herr Tschumakow zutiefst dankbar darüber, wie einfühlsam die amerikanische Bevölkerung auf die Tragödie vor vier Jahren reagiert habe. Die Tatsache, daß die Gedenkfeier schon das vierte Jahr stattfinde, zeige „die Stärke unserer Freundschaft“ und daß die Opfer niemals in Vergessenheit geraten werden.

Das gleiche klang auch in den Worten von Kapitän Haiber an, der über den 11. September 2001 sprach und wieviel das von Rußland gespendete Tear Drop Memorial für das amerikanische Volk in dieser dunklen Stunde bedeutete.

John Sigerson sprach über das Thema von Leibniz‘ „bester aller möglichen Welten“, in der – wie auch in Johannes Brahms‘ Vertonung von Friedrich Schiller Gedicht NaenieGemeinheit und Häßlichkeit in Vergessenheit geraten werden.

Diane Sare, die Leiterin des New Yorker Schiller-Chores, trug eine sehr einfühlsame Grußbotschaft von Helga Zepp-LaRouche, der Präsidentin des internationalen Schiller-Instituts, vor. 

Journalisten von Tass und Ruptly waren vor Ort und filmten und interviewten die Teilnehmer.

Grußbotschaft von Helga Zepp-LaRouche an die Gedenkfeier für das Alexandrow-Ensemble

von Helga Zepp-LaRouche, Präsidentin des internationalen Schiller-Instituts

Die Welt darf die 92 Flugzeugpassagiere, darunter die 64 heldenhaften Mitglieder des Alexandrow-Ensembles niemals vergessen, die vor vier Jahren bei einem Flugzeugabsturz einen tragischer Tod fanden. Sie waren auf dem Weg nach Syrien, um die russische Armee zu unterstützen, die dort versuchte, die Folgen eines Interventionskrieges ungeschehen zu machen. Die Botschaft von Schönheit und Solidarität, für die das Alexandrow-Ensemble steht, gibt Hoffnung, daß das schreckliche Verhältnis, das gegenwärtig zwischen zu vielen Nationen in der Welt herrscht, durch ein besseres ersetzt werden kann.

In den vier Jahren, die seit der Tragödie vergangen sind, ist eine auf Lügen, Intrigen und Manipulationen basierende Lawine von Anschuldigungen gegen Rußland hereingebrochen, darunter mehrere Jahre „Russiagate“, die nur dazu dienten, eine vernünftige Beziehung zwischen den USA und Rußland zu verhindern. Obgleich nicht die geringsten Beweise erbracht werden konnten und viele dieser Anschuldigungen sang- und klanglos wieder verschwunden sind, hinderte das die gleichen Kreise nicht daran, immer wieder zu versuchen, Rußland zu diffamieren. Was ist das Ziel von all dem?

Es ist höchste Zeit, daß wir uns die Worte aus Beethovens Neunter Symphonie zu Herzen nehmen: „O Freunde, nicht diese Töne, laßt uns angenehmere anstimmen, und freudenvollere!“

Im noch andauernden Beethoven-Jahr, das wegen der Covid-19-Pandemie verlängert wurde, sollten wir uns dafür einsetzen, die Beziehungen zwischen den USA und Rußland im Geiste des Gedenkens an das Alexandrow-Ensemble und jener Sinfonie zu verbessern, und Schillers und Beethovens Absicht in der „Ode an die Freude“ aufgreifen: „Alle Menschen werden Brüder“. Nur so können wir einen Weg finden, um die gemeinsamen Ziele der Menschheit zu verwirklichen.

Die beste aller möglichen Welten

Rede von John Sigerson, Vizepräsident des Schiller-Instituts, anläßlich der vierten Gedenkfeier für das Alexandrow-Ensemble am Teardrop Memorial in Bayonne, New Jersey.

Während wir uns heute hier versammeln – vier kurze, turbulente Jahre nach dem tragischen Verlust der begnadeten Musiker des Alexandrov-Ensembles, dem Verlust von Journalisten, Militärangehörigen, einer beliebten Ärztin und der Flugzeugcrew, insgesamt 92 Personen, die auf dem Weg zu einer Mission des Friedens und der Hilfe für die Menschen in Syrien waren – fühle ich mich daran erinnert, wie dankbar wir sein sollten, daß wir tatsächlich in der besten aller möglichen Welten leben!

Aber wie kann man behaupten, daß wir in der besten aller möglichen Welten leben, wenn wir uns die menschengemachten Katastrophen vor Augen führen, die über uns hereingebrochen sind, insbesondere seit dem Grauen des 11. September 2001, an den das Teardrop-Denkmal hier erinnert, und den anschließenden schrecklichen, auf Lügen und Betrug beruhenden geopolitischen Kriegen, die nicht nur diese wunderbaren Musiker verschlungen, sondern ganze Nationen in Chaos und Elend gestürzt haben? Wie kann man das jetzt behaupten, am Ende dieses annus horribilis, dieses schrecklichen Jahres, welches eine tödliche Pandemie und Hungersnot über uns brachte, die jetzt das Leben von 270 Millionen unserer Mitmenschen, Männer, Frauen und Kinder, auszulöschen droht?

Ja, wir können dies behaupten, wenn wir folgendes bedenken: Stellen Sie sich eine Welt vor, in der der Tod von 92 Menschen oder gar von 270 Millionen Menschen eine gute, wünschenswerte Sache ist. Und stellen Sie sich eine Welt vor, in der Gedenkfeiern wie diese, auf denen den Opfern gedacht wird, keine Folgen haben. Stellen Sie sich eine Welt vor, in der Freundschaft zwischen den Völkern ein Hirngespinst ist und in der gegenseitiges Mißtrauen und Feindschaft der wünschenswerteste Zustand unter den Menschen und unter den Völkern ist.

Nun, eine solche Welt mag es im verkrüppelten Denken einiger fehlgeleiteter Leute und Institutionen auf unserem Planeten geben, aber es läßt sich wissenschaftlich nachweisen, daß dies nicht die reale Welt ist. Deren Welt ist eine imaginäre, tote Welt, eine bestialische Welt; das wirkliche Universum ist hingegen gekennzeichnet durch Leben, durch Entwicklung und durch das, was die amerikanischen Gründerväter „das Streben nach Glückseligkeit“ nannten. Unseres ist ein Universum, das freudig reagiert, wenn wir in ihm ein neues wunderbares Prinzip entdecken. Es ist auch eine gerechte Welt, in der wir zuversichtlich sein können, daß das Gemeine im großen Lauf der Geschichte „klanglos den Orkus hinabgeht“, wie es Friedrich Schiller in seinem Gedicht Nänie ausdrückte, das der New Yorker Chor des Schiller-Instituts in der sehr schönen Vertonung von Johannes Brahms vor einem Jahr in der Carnegie Hall aufführte.

Freuen wir uns also heute in aller Ernsthaftigkeit, daß unser Tribut an die 92 Seelen und an alle verwandten Seelen, die jetzt zwischen den Sternen wandeln, dazu beitragen wird, die Bande der Freundschaft, des Vertrauens und der gegenseitigen Hilfe zu stärken, nicht nur zwischen unseren beiden Nationen, Rußland und den Vereinigten Staaten, sondern zwischen allen Menschen und allen Nationen guten Willens. Denn wie Schiller in demselben Gedicht sagt: „Auch ein Klaglied zu sein im Mund der Geliebten, ist herrlich.“

Bemerkungen von Dmitri Tschumakow, Stellvertretender Ständiger Vertreter der Russischen Föderation bei den Vereinten Nationen, bei der Kranzniederlegung zu Ehren des Alexandrow-Ensembles und anderer Opfer, die an Weihnachten 2016 umgekommen sind.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, liebe Freunde, 
heute kommen wir zum vierten Mal zusammen, um den Opfern des Flugzeugabsturzes zu gedenken, der sich am 25. Dezember 2016 am Himmel über Sotschi ereignete. Damals verloren wir fast alle Mitglieder des Alexandrow-Ensembles, Frau Elizaveta Glinka – eine bekannte Philanthropin und humanitäre Helferin – sowie Journalisten der führenden Medien Rußlands. 
Ich möchte unsere tiefe Dankbarkeit gegenüber dem Schiller-Institut und der Feuerwehr von Bayonne zum Ausdruck bringen. Jährliche Treffen wie dieses sind zu unserer guten Tradition geworden, was sie umso bedeutender macht. Wir würdigen das Bemühen amerikanischer Bürger, in den Vereinigten Staaten das Andenken an die herausragenden russischen Musiker und bekannten Persönlichkeiten zu bewahren. In diesem Jahr konnte uns sogar die Coronavirus-Pandemie nicht davon abhalten, uns hier zu versammeln. 
Solidarität und gegenseitige Hilfe werden gerade heute benötigt, wo die Menschheit vor einer noch nie dagewesenen Bedrohung steht – der COVID-19-Pandemie. Um unserer gemeinsamen Zukunft willen müssen die Völker und Staaten der Welt alles Trennende überwinden und ihre kreativen Kräfte darauf richten, eine gemeinsame Antwort auf diese globale Herausforderung zu formulieren. 
Rußland und die Vereinigten Staaten tragen als zwei ständige Mitglieder des Sicherheitsrates eine besondere Verantwortung für die Aufrechterhaltung von Frieden und Sicherheit in der Welt. In diesem Zusammenhang ist es von größter Bedeutung, daß die Menschen unserer beiden Länder herzlichste Beziehungen pflegen und zwischenstaatliche Verbindungen auf der Ebene der Zivilgesellschaft fördern. 
Deshalb schwingt es in unseren Herzen weithin mit, daß das amerikanische Volk mit unserem Verlust mitfühlt und mit uns trauert. 
Möge die Erinnerung an die verstorbenen Helden ewig leben. Die Hoffnung und das Licht, das sie der Welt vermittelten, werden in den Seelen derer fortbestehen, die ihr Talent und ihre Hingabe sowohl in Rußland als auch in den Vereinigten Staaten bewunderten. 
Vielen Dank.

https://russiaun.ru/en/news/alexandrovchoir28122020

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