2. Juli 2022 (EIRNS)–Ferdinand Marcos jr. wurde am Donnerstag als Präsident der Philippinen vereidigt und traf sich im Anschluß an die Zeremonie mit dem chinesischen Vizepräsidenten Wang Qishan, der die chinesische Delegation bei der Amtseinführung leitete. (Bemerkenswerterweise schickte die amerikanische Regierung zu der Zeremonie lediglich den Ehemann von Vizepräsidentin Kamala Harris, Douglas Emhoff – ein außergewöhnlich niedriger Rang).
Laut Manila Times bemerkte Präsident Marcos gegenüber Vizepräsident Wang, China sei der stärkste Partner der Philippinen „und die gutnachbarschaftliche Freundschaft liegt im grundlegenden Interesse beider Völker“.
„Die neue philippinische Regierung mißt den Beziehungen zu China größte Bedeutung bei und ist gewillt, ihre Beteiligung am gemeinsamen Aufbau der [Belt and Road Initiative] zu vertiefen, China bei der Bewältigung regionaler Herausforderungen die Hand zu reichen und die bilateralen Beziehungen auf ein höheres Niveau zu heben“, sagte Marcos laut Xinhua. Dies ist genau die Einstellung, die die Neocons in den USA nach dem überwältigenden Wahlsieg von Marcos befürchtet hatten.
Wang sagte, der philippinische Staatschef und seine Familie hätten „große Beiträge“ zur Stärkung der chinesisch-philippinischen Freundschaft geleistet. Es war Imelda Marcos (die First Lady von Ferdinand Marcos sr.), deren Besuch in China im Jahr 1974 die Beziehungen zwischen den beiden Nationen eröffnete (siehe den berühmten „Handkuß“ von Mao)
Wang fügte hinzu: „Die chinesische Seite hat den Philippinen in ihrer Nachbarschaftsdiplomatie immer Priorität eingeräumt und ist bereit, mit der neuen philippinischen Regierung zusammenzuarbeiten, um die Freundschaft fortzusetzen, das gegenseitige Vertrauen zu stärken und die Zusammenarbeit zu vertiefen, um ein neues ‚goldenes Zeitalter‘ in den bilateralen Beziehungen einzuleiten.“
In Bezug auf die Frage des Südchinesischen Meeres, die ganz oben auf der Liste der US-Bemühungen steht, die chinesischen Beziehungen zu den Philippinen und anderen Ländern in der Region zu untergraben, rief Wang beide Länder dazu auf, „Differenzen sachgemäß zu lösen und gemeinsam den Frieden und die Ruhe in den umstrittenen Gewässern zu wahren.“
Die neue Regierung Marcos wird die Verhandlungen über die gemeinsame Ausbeutung von Ressourcen in den umstrittenen Gewässern wieder aufnehmen.