Die Staatsoberhäupter der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) kamen in Tadschikistans Hauptstadt Duschanbe zusammen, um über die Krise in Afghanistan zu beraten, die die größte unmittelbare Herausforderung in ihrer bisherigen 20-jährigen Mission darstellt. Die acht SCO-Länder – China, Indien, Kasachstan, Kirgisistan, Rußland, Pakistan, Tadschikistan und Usbekistan – sind zusammen mit der inzwischen ratifizierten Vollmitgliedschaft des Iran nun zu neunt. (Afghanistan, Weißrußland und die Mongolei sind „Beobachterstaaten“, Armenien, Aserbaidschan, Kambodscha, Nepal, Sri Lanka und die Türkei sind „Dialogpartner“).
Ersten Berichten zufolge fanden mehrere Treffen der Staats- und Regierungschefs verschiedener Länder am Rande der Konferenz statt. Insbesondere der pakistanische Premierminister Imran Khan war am Donnerstag sehr beschäftigt und traf am Rande der Konferenz mit dem weißrussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko, dem iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi und dem usbekischen Präsidenten Shavkat Mirziyoyev zusammen. Mit dem kasachischen Präsidenten Kassym-Jomart Tokajew hatte er ein ausführlicheres bilaterales Gespräch über Handel, Investitionen und Verkehrsverbindungen.
Auf dem Flughafen von Duschanbe wurde er von Tadschikistans Präsident Emomali Rahmon empfangen. Laut der von der pakistanischen Regierung veröffentlichten Erklärung beschrieb er eine Aufwertung des Engagements der beiden Länder – was er als seine „Vision Zentralasien“ bezeichnete – und betonte die Konnektivität und Pakistans „zentrale Position bei der Bereitstellung der kürzesten Zugangsroute zum Meer“. Als wichtigstes Beispiel dieser Konnektivität nannte er das transafghanische Eisenbahnprojekt, das Termez/Mazar-i-Sharif/Kabul/Jalalabad/Peshawar verbinden soll. In seiner Erklärung wiederholte er die Notwendigkeit, von der „Geopolitik“ zur „Geoökonomie“ überzugehen.
Er sprach auch vor dem neuen pakistanisch-tadschikischen Wirtschaftsforum über die Ausweitung des „winzigen“ Handelsvolumens von 80 Millionen Dollar. Er erklärte, Pakistan werde die Arbeiten an der CASA-1000-Stromübertragungsleitung vorantreiben, um von „Ihrer [Tadschikistans, ed.] sauberen und billigen Energie [wie] der Wasserkraft“ zu profitieren, an der es in Pakistan zu sehr mangele. Darüber hinaus erklärte er, daß er mit Präsident Rahmon zusammenarbeiten werde, um Afghanistan zu stabilisieren: „Wir werden unser Bestes tun, um sicherzustellen, daß sie [Afghanen, ed.] zusammenkommen und es eine inklusive Regierung gibt.“