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Andrej Kortunow warnte, Afghanistan sei im „Lebenserhaltungsmodus“, es gebe keine Zeit für Verzögerungen!

Andrej Kortunow warnte, Afghanistan sei im „Lebenserhaltungsmodus“, es gebe keine Zeit für Verzögerungen!

In einem Interview mit TASS, das am 13. September veröffentlicht wurde, warnte der Generaldirektor des russischen Rates für internationale Angelegenheiten, Andrej Kortunow, daß Afghanistan aufgrund der Sanktionen der USA und der UNO von einer Hungersnot bedroht sei. Das Land befinde sich derzeit „im Lebenserhaltungsmodus“, da es vollständig von der Hilfe internationaler Entwicklungsinstitute, der UNO, der EU und der USA abhängig sei. Der Direktor des Welternährungsprogramms David Beasley habe während der vorangegangenen UN-Konferenz in Genf zur Hilfe für Afghanistan berichtet, daß tatsächlich 40% des Bruttoinlandsprodukts des Landes aus ausländischer Hilfe und 75% der öffentlichen Ausgaben aus internationalen Mitteln stammten. Kortunow warnte davor, nach der Machtübernahme der Taliban weitere Sanktionen gegen das Land folgen zu lassen und damit die Lebensmittellieferungen zu gefährden. Er erklärte gegenüber TASS, daß schätzungsweise 1 Milliarde US-Dollar pro Monat als absolutes Minimum benötigt würden, um die grundlegendsten sozialen Einrichtungen aufrechtzuerhalten und Hunger in bestimmten Regionen zu vermeiden – das wären 12 Milliarden Dollar pro Jahr.

Kortunow hob auch die Frage hervor, wer die Verteilung der humanitären Hilfe und der Nahrungsmittelverteilung für Afghanistan kontrollieren werde. Im Falle Syriens, so Kortunow, behaupte der Westen, man könne Präsident Bashar al-Assad nicht trauen, diese Aufgabe zu übernehmen und überlasse sie daher internationalen Organisationen und Hilfsgruppen. „Es ist nicht auszuschließen, daß die gleiche Position in Bezug auf die Taliban eingenommen wird“, sagte Kortunow und erklärte, daß dies zu einer Situation führen würde, in der die internationale Gemeinschaft „bereit ist, Nahrungsmittelhilfe zu leisten, aber unter der Bedingung, daß ungehinderter Zugang zu den bedürftigen Gebieten gewährt wird“ und die Taliban von jeglicher Entscheidungsfindung darüber, an wen die Hilfe geliefert werden solle, ausgeschlossen würden. Im Falle Syriens seien die westlichen Argumente lediglich ein Vorwand, um die syrische Souveränität unter dem Deckmantel des „humanitären“ Schutzes zu beschneiden. Wie sich dies in Afghanistan – einer noch komplexeren Situation – auswirken wird, bleibt abzuwarten.

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